Reseña del editor:
1904. . : ... Dialog vom Tragischen 1. Die Dame sagte: „Komm, wir wollen uns dadurch das Vergnügen nicht stören lassen!" Und sie zog die Freundin fort. Sie entfernten sich ins Theater. Der Herr des Hauses sah ihnen lächelnd nach. Wir machten es uns behaglich. Nur der Jüngling wäre eigentlich lieber mit den Frauen gegangen. Doch besann er sich, er scheute wohl unseren Spott. Dann sagte er, zum Herrn: „Ich kann es schon begreifen, daß ein Mann von Ihrer Einsicht, von Ihrer Erfahrung in allen menschlichen Dingen die dummen Schwanke hassen muß, die jetzt wieder unsere Bühnen beherrschen. Wenn aber darum allmählich alle Gebildeten sich vom Theater abkehren, wie soll es dann besser werden? Hätten sie nicht eher die Pflicht, ihren reineren Geschmack der Menge aufzuzwingen?" Der Herr erwiderte: „Sie haben mich mißverstanden. Wenn ich meine Frau auslache, weil sie sich immer noch in den Täuschungen der Bühne gefallen mag, so maße ich mir damit gar nicht an, die Werke unserer Dichter von heute zu tadeln. Ich meine gar nicht die dummen Schwanke, von denen Sie sprechen. Ich meine, erschrecken Sie nur nicht, mein Enthusiast, ich meine das große Drama, die hohe Tragödie. Diese sind mir zuwider und ich finde es abgeschmackt, wenn sich Menschen unserer Kultur aus Gewohnheit immer noch von ihnen betrügen lassen, die es doch gar nicht mehr nötig haben. Wollen Sie also bemerken, daß ich keineswegs ein Gegner der Herren Blumenthal und Kadelburg oder Philippi und Fulda bin, sondern, um ganz aufrichtig zu sein, wie wir es uns ja schuldig sind, der Griechen, des Calderon, besonders aber des Shakespeare. Nicht als ob mir unbekannt wäre, daß diese der Kultur ihrer Zeit gedient haben, ja daß jene Kultur eben durch sie erst möglich wurde und ohne sie vielleicht gar nicht entstanden wäre, gewiß sich nicht erhalten hätte. Aber ich meine, da...
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