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Alle Exemplare der Ausgabe mit dieser ISBN anzeigen:English summary: Unlike Anglo-American law, German criminal procedure is not structured as a procedure based on party prosecution. In the main trial, the principle of ex officio judicial investigation still applies, even if this also requires an accusation. Volker Haas deals with the historical reasons for the inconsistencies in this procedure. He focuses on the influence of the constitutional monarchy and the theory of punishment on the reform of criminal procedure in the 19th century. Since these historical reasons no longer apply today, the author concludes his work with a discussion of the consequences of this change in the law. German description: Der deutsche Strafprozess zeichnet sich durch die Besonderheit aus, dass zwar das Verfahren durch die Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft als Strafverfolgungsorgan in das Stadium der Hauptverhandlung gelangt, dass es aber nach ihrer Eroffnung Aufgabe des Gerichts ist, den Sachverhalt von Amts wegen zu ermitteln. Bei der Festsetzung der Strafe unterliegt es keinen Bindungen an die Antrage der anderen Prozessbeteiligten. Die Staatsanwaltschaft kann daher die Anklage in der Hauptverhandlung nicht rechtswirksam vertreten und ubt somit in diesem Verfahrensabschnitt lediglich die Rolle eines Gesetzeswachters aus. Die daher nicht zu leugnende Tatsache, dass das reformierte Strafverfahren die Inquisitionsmaxime nicht vollstandig uberwunden hat, beruht historisch zum einen auf einem fortwirkenden quasi-absolutistischen Souveranitatsverstandnis, mit dem ein wirklicher Rechtsstreit zwischen Untertan und Staat sowie wirkliche Kontrolle der Exekutive durch Gerichte als unbeteiligte Dritte nicht zu vereinbaren gewesen ware. Zum anderen wurde der Strafrichter wiederum als Sachwalter einer sittlich oder sogar religios begrundeten absoluten Strafgerechtigkeit qualifiziert. Da beide Grunde heute unter der Herrschaft des Grundgesetzes ihre Gultigkeit verloren haben, untersucht Volker Haas abschliessend, ob nicht die Hauptverhandlung als Parteiprozess ausgestaltet werden musste, in dem der Staat sein Strafrecht gegenuber dem Angeklagten, der Angeklagte aber auch seine subjektiven Grundrechte gegenuber dem Staat vor einem neutralen Gericht durchsetzen kann.
Biografía del autor:Volker Haas, Geboren 1963; Studium der Philosophie in Saarbrucken und der Rechtswissenschaften in Tubingen; 2001 Promotion; 2006 Habilitation; wissenschaftlicher Rat an der Universitat Tubingen.
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Von Deutschland nach USA
Buchbeschreibung Mohr Siebeck, 2008. Gebundene Ausgabe. Zustand: Gebraucht. Gebraucht - Sehr gut sg - umschlag leicht berieben / beschädigt, ungelesenes mängelexemplar, gestempelt - Das deutsche Strafverfahren, das als Anklageprozess mit Ermittlungsgrundsatz ausgestaltet ist, befindet sich im Umbruch. Aus diesem Anlass untersucht Volker Haas, ob an seiner Struktur soweit wie möglich festgehalten werden sollte oder ob diese einer Revision bedarf. Aufgrund einer dogmatischen Analyse des strafprozessualen Funktionsgefüges plädiert er unter eingehender Berücksichtigung der bisher vernachlässigten staatsrechtlichen und straftheoretischen Grundlagen des reformierten Strafverfahrens sowie des Verfassungsrechts für die zweite Alternative. Ziel seiner Untersuchung ist es, einen ersten Baustein eines prinzipiengestützten strafprozessualen Ordnungsmodells zu entwerfen, das dem in der Zwischenzeit vollzogenen fundamentalen Rechtswandel Rechnung trägt. 508 pp. Deutsch. Bestandsnummer des Verkäufers INF1000327321
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