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Softcover. Zustand: gut. 1993. Dieses Buch zeigt die Arbeit der Denkmalpflege am konkreten Objekt, ihre Maßnahmen im Einzelfall, insgesamt den fachlich-professionnellen Umgang vor allem mit Baudenkmälern. Autor: Michael Petzet etablierte als Generalkonservator Bayerns auf der Basis des zum 1. Oktober 1973 in Kraft getretenen Bayerischen Denkmalschutzgesetzes die moderne staatliche Denkmalpflege. Unter ihm erlangte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege eine Führungsposition unter den deutschen Denkmalämtern. Von 1988 bis 2012 war er Präsident des Deutschen Nationalkomitees des Internationalen Rates für Denkmalpflege (ICOMOS) und von 1999 bis 2008 Präsident des Weltverbands von ICOMOS. Baudenkmäler Architektur Denkmalschutz Restauration Sanierung Reihe/Serie: Fachbuchreihe Architektur etzet wuchs in einem aufgeklärten bürgerlichen Milieu auf. Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in München-Pasing 1952 studierte er Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität München. Sein Studium schloss er als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes mit einem Studienaufenthalt in Paris 1958 mit einer Promotion zum Dr. phil. bei Hans Sedlmayr (18961984) ab. Diese behandelte den 1790 fertiggestellten Neubau der Pariser Abteikirche Sainte-Geneviève, die in der Französischen Revolution zum Panthéon umgewidmet wurde. Im selben Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München angestellt, erarbeitete Petzet in kurzer Folge vier Inventarbände zu Städten und Landkreisen in Bayerisch-Schwaben (1958-1964). 1965 wechselte er zur Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, wo er für die Betreuung der Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee sowie der Münchner Residenz und der Schlösser Nymphenburg und Schleißheim zuständig war. In diesen Jahren entstanden z. T. in Zusammenarbeit mit seiner Frau Detta (19332012) zahlreiche Veröffentlichungen, die, in Verbindung mit der 1968 von Petzet konzipierten Ausstellung König Ludwig II. und die Kunst", nicht nur eine Neubewertung der von Ludwig II. geplanten und realisierten Bauprojekte und ihrer Raumausstattungen einleiteten, sondern auch zum Ausgangspunkt einer neuen Sicht auf die Architektur und Kunst des Historismus wurden. In Zusammenarbeit mit Detta Petzet als studierter Kunsthistorikerin und Bühnenbildnerin entstanden in der Folge innovative, erlebnisorientierte Ausstellungen, die darauf setzten, die Besucher visuell und emotional einzubeziehen: Diese Form der Vermittlung über Inszenierungen" gehört seither zum Instrumentarium kulturhistorischer Ausstellungen. Nach der zu den Olympischen Sommerspielen 1972 realisierten Großausstellung Bayern Kunst und Kultur" wurde Petzet zum 1. Juli 1972 zum Leiter der Städtischen Galerie im Lenbachhaus berufen. Dort präsentierte er während seiner zweijährigen Amtszeit als Galeriedirektor 18 Ausstellungen, die neben den bisherigen Themenkreisen Blauer Reiter" und Expressionismus internationale Kunstrichtungen der Gegenwart einschlossen. Einzelausstellungen u. a. von George Segal (19242000), Günter Fruhtrunk (19231982), Sh?saku Arakawa (19362010), Nikolaus Lang (19412022), Cy Twombly (19282011), Piero Manzoni (19331963) und Gerhard Richter (geb. 1932). Themenausstellungen wie Die Sammlung Herbig. Bilder, Objekte, Filme, Konzepte", Kinetische Objekte" und New York Dada. Duchamp, Man Ray, Picabia" wurden Ausgangspunkt kontroverser Debatten und verschafften dem Lenbachhaus ein gesteigertes Interesse innerhalb der Münchner Kunst- und Kulturszene der frühen 1970er Jahre. Das avantgardistische Programm der Städtischen Galerie und die damit einhergehende Polarisierung der öffentlichen Meinung wurden bei Petzets Bewerbung für das Amt des Generalkonservators des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege zum Prüfstein. Doch erfolgte mit maßgeblicher Unterstützung durch Kultusminister Hans Maier (geb. 1931) die Ernennung zum Leiter der staatlichen Denkmalpflege in Bayern zum 1. Juli 1974. Die Erfüllung von Petzets Auftrag als Generalkonservator war bestimmt von der Umsetzung der Aufgaben des zum 1.10.1973 in Kraft getretenen Bayerischen Denkmalschutzgesetzes. Die Erweiterung der Kriterien für den Zeugniswert von Denkmälern, die neben der künstlerischen und geschichtlichen die volkskundliche oder städtebauliche Bedeutung mit einbezogen, war Ausgangspunkt einer landesweiten wissenschaftlichen Inventarisation, die den Bestand der in die bayerische Denkmalliste aufgenommenen Bau- und Bodendenkmäler auf ca. 120 000 Denkmäler anwachsen ließ. Dieses Großprojekt erforderte einen Ausbau des Amtes mit Einrichtung regionaler Außenstellen und die Neuorganisation der Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen und den kirchlichen Institutionen, insbesondere mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in Städten und Landkreisen. Parallel dazu erfolgten der Ausbau und die Qualifizierung der Restaurierungswerkstätten, orientiert an der Entwicklung von Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft, sowie der Aufbau eines naturwissenschaftlich arbeitenden Zentrallabors für Denkmalpflege. Gerade bei herausragenden Projekten wie der Restaurierung der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein im Oberen Maintal (abgeschlossen 1990) und der Wieskirche bei Steingaden (abgeschlossen 1992) waren die Amtswerkstätten federführend beteiligt. Unter Petzets Leitung erlangte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege eine Führungsposition unter den Denkmalämtern der deutschen Bundesländer. Als international geschätzter Experte er sprach fließend Französisch und beherrschte auch die englische Fachsprache initiierte Petzet Kooperationsprojekte mit europäischen Ländern sowie internationale Hilfsprojekte. So unterstützte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Kroatienkrieg seit 1992 den Aufbau einer zentralen Restaurierungswerkstätte mit Depot für die in den Kriegsgebieten geborgenen Kulturgüter in Schloss Batthyány in Ludbreg bei Varadin (Kroatien). Ein w. Bestandsnummer des Verkäufers BN9020
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