»Roher Stoff, unbehauen, unverstellt, echt. Leben ist Erleben. Leben ist Schreiben. Wann vorher, wann nachher hat ein Schriftsteller eine ähnlich euphorische Wirklichkeits-, eine ähnlich existentielle Schreibposition vertreten? Jörg Fauser war vierzig Jahre alt, als sein autobiographischer Roman Rohstoff erschien. Drei Jahre später war er tot. Gut, daß er es vorher aufgeschrieben hat, sein Leben, in diesem großen Buch über sein Alter ego, Harry Gelb. Alles selbst erlebt, selbst gelebt, den unendlichen Drogenrausch am Bosporus, die Selbstheilung nach Burroughs' Vorbild mit der Antidroge Apomorphin. Und die Reise dann zurück nach Frankfurt, ins Milieu , in die Heimat. (...) Das Leben als Anarchist in den Kommunen von Berlin. Und der Haß, der Haß auf das Kultur-Establishment, die ganze lebensverdrängende, wirkliche westdeutsche Gegenwart von 1968: Dieser deutsche Brei, diese klebrige Soße schmeckte so schlecht, weil sie zubereitet war aus den Rückständen politischer Krankheiten, aus den überlebten Doktrinen des Jahrhunderts, und angereichert mit den politischen Modebegriffen der jeweiligen Saison.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die wirkungsvollsten deutschen Bücher der letzten 20 Jahre)
»Es war ein Gegenwartshunger, der Fauser antrieb, sein Thema war dieses Deutschland, war diese BDR, die er mit einer Genauigkeit schilderte, die der Reporter gelernt hat. Rohstoff ist sein bestes, sein bleibendes Buch.« (Die Zeit)
» Rohstoff ist Fausers bester Roman. Das autobiografische Zeugnis, in dessen Mittelpunkt Fausers Alter Ego Harry Gelb steckt, ist Zeitdokument, drastische Lebensbeschreibung und ein Porträt der Underdogs der sechziger und siebziger Jahre.« (Wolfgang Paterno, PROFIL)
Jörg Fauser, am 16. Juli 1944 geboren, wäre in diesem Jahr 60 geworden. Fauser schrieb Essays und Kommentare, Gedichte, Hörspiele, Drehbücher, Erzählungen, Kriminalromane, Songtexte und übersetzte aus dem Englischen. Er hielt sich zunächst längere Zeit in Istanbul und London auf. Nach ersten literarischen Versuchen arbeitete er als Aushilfsangestellter, Flughafenarbeiter und Nachtwächter und war verantwortlicher Redakteur bzw. Herausgeber verschiedener Underground-Zeitungen. 1972 erschien sein erstes Buch Tophane. Seit 1974 lebte er als freier Schriftsteller in München und Berlin. Seinen literarischen Durchbruch hatte er 1981 mit dem Roman Der Schneemann, der später erfolgreich verfilmt wurde. Fauser arbeitete als Redakteur und Kolumnist u. a für den Berliner TIP, Transatlantik und LUI. 1984 erschien erstmals sein Roman Rohstoff. Am 17. Juli 1987 starb Fauser an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
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Taschenbuch. Zustand: Gut. Jörg Fauser- Rohstoff softcover, 1997, Ullstein Verlag, noch guter Zustand, Mängelexemplarstempel, Einband etwas bestoßen Ein Romanbericht , ein autobiographisches Zeugnis, Zeitdokument und nicht zuletzt ein Anti- Kultbuch der sechziger / siebziger Jahre. Report eines Szenegängers Gewicht : 240 g. Bestandsnummer des Verkäufers 035656
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