Beschreibung
Gr.-8° (23 x 16 x 2 cm). 3 Bll., XI, 288 SS. Rohleinen-Handeinband d.Zt. (écru; Rücken leicht gebräunt) mit mont. Rückenschild. Äusserste Lagen etwas gebräunt. Leichtere Alters- u. Lagerungs-, wenig Gebrauchsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar. - - Quellen zur Schweizer Geschichte, hsgg. von der Allg. Geschichtforschenden Ges. d. Schweiz, 13. Band - Digitalis. in e-helvetica - Barth 11838 (Bonstetten) - Originale Texte zu grossen Teilen in Latein, teilw. in Frühneuhochdeutsch - Titel so nicht in den Schweizer Bibliotheken des KVK - INHALT : Vorwort mit Angaben zu Leben und Werk (pp. I-IX); 1. Briefe an Bonstetten 1465-1480 (aus Codex 719 d. Stiftsbibliothek St. Gallen, pp. 1-110, mit Anhang pp. 111-150), 2. Albrecht von Bonstetten, Ueber die Verbannung der Gerechtigkeit und der übrigen Tugenden: 'De justitie cetarumque Virtutum exilio' (pp. 151-170, OText lat. pp. 156-169), 3. A. v. B., Von der loblichen Stiftung des hochwirdigen gotzhus Ainsideln unser lieben Frowen, 1494 (Frnhd., pp. 171-216, mit Beilage 'Verzeichnis der Aebte von Einsiedeln' p. 215 f.), 4. A. v. B., Beschreibung der Schweiz: 'Superioris Germanie Confoederationis descriptio', 1479 (pp. 217-267, lat. mit Dedikation f. Louis XI., pp. 216-250, OText-Abschrift ms digitalis. in BVB/BSB; Frnhd. 1485: 'Hie hebet sich an der Obertütscheit Eidgnosschaft stett und lender gelägenheit', pp. 250-267; mit Zusätzen u. Verbesserungen pp. 268-270) - Mit Register (pp. 273-288) -- Albrecht von Bonstetten (Uster ZH um 1442/1443-c. 1504/05 Einsiedeln SZ), Einsiedler Benediktiner, 1469 Dekan, 1474 Priester. Seine Neigung zum Humanismus und seine politischen Interessen eröffneten ihm vielfältige Beziehungen (intensiver Briefwechsel und Reisen) zu Persönlichkeiten aus Wissenschaften (Niklaus von Wyle), Kirche und Politik (Ehzg. Sigismund von Tirol, Kg. Ludwig XI. von Frankreich). "In den Schriften offenbart sich die Zwiespältigkeit seines Denkens. Der Humanist Bonstetten blieb in vielem dem spätmittelalterlichen Gedankengut, aber auch der priesterlichen Berufung verpflichtet. [.] Zu den histor.-polit. Werken in lat. und in dt. Sprache gehören [.] eine landeskundliche Beschreibung der acht alten Orte (1479), die erste gedruckte Geschichte des Klosters Einsiedeln (1494) [etc.]. [.] Bonstetten war bei seinen Zeitgenossen hoch geachtet. Er förderte in seinem Kloster trotz der Unbilden der Zeit Wissenschaft und Bildung." (HLS; vgl. einlässlich u. mit Bibliographie nach Büchi 1889 Professbuch Einsiedeln, Nr. 130; Feller/Bonjour, 2. Aufl. 1979, pp. 81-83: 'der letzte Annalist'; ADB/NDB). - "'Die Eidgenossen sind durch ihre Siege über Karl den Kühnen zwar überall bekannt, niemand kennt aber dieses Volk, sein Land, seine Sitten und Taten.' Mit diesen Worten rechtfertigt Albrecht von Bonstetten 1479 die Abfassung seiner 'Superioris Germanie [ec.]' gegenüber dem Papst, dem Dogen von Venedig und dem König von Frankreich [.]. Der Dekan des Klosters Einsiedeln [.] wollte dieser Unkenntnis entgegenwirken [.]. Während auswärtige Leser gratulierten [.], reagierte die eidgenössische Tagsatzung reserviert. Sie verlangte sechs Jahre später eine deutsche Übersetzung, um Bonstettens Aussagen überprüfen zu können; der Autor hatte sich nämlich nicht gescheut, die militärische Stärke der einzelnen Orte auszuplaudern. Aus heutiger Sicht erscheint 'Der Obertütscheit Eidgnosschaft [ec.]' aus anderen Gründen als kühnes Unternehmen. Bonstetten entwirft [.] ein Land, das sich von den überwiegend fürstlichen Herrschaftsgebieten Europas in mancher Hinsicht unterscheidet. [. .So] dass wir heute dank seines Textes die Erfindung eines Landes gleichsam in einer Laborsituation verfolgen können." (etc.; C. Sieber-Lehmann, Die Eidgenossenschaft 1479 und Europa am Ende des 20. Jahrhunderts. In: Zschr. f. Geschichte, Bd. 1, 1994, p. 178). -- Albert Büchi (Frauenfeld 1864-1930 Freiburg), von Ettenhausen TG. Ab 1889 PD, ab 1891 o. Prof. für Schweizer Geschichte an der Universität Fribourg, Förderer der katholischen Gesch. Bestandsnummer des Verkäufers H112203
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