Beschreibung
5 Jahrgänge (v. 5 1/2) in 5 Bänden. Ca. 3150 SS. Druck auf büttenartigem, qualitativ recht gutem 'Schreibpapier' (Wasserzeichen: 'H. Oser in Basel'). Kl.-8°. Kart. d.Zt. (braun marmoriert; min. berieben u. bestossen, kleinere Absplitterungen im Überzug) mit hs. Rückenschildern. Etwas Alters-, Lagerungs- u. Manipulations-, wenig eigentliche Gebrauchsspuren, ident. neuere Exlibris a. Vorsätzen. Gesamthaft recht gute Serie. - - Gewissermassen die Vorzugsausgabe der in zwei verschiedenen Papiersorten vertriebenen Halbmonatsschrift - Provenienz (Exlibris): Hans W. Kopp (Zumikon ZH) - J. L. Brandstetter, Bibliogr. d. Gesellschaftsschriften etc. (BSLK, Fasc. Ib, 1896, p. 39, Abt. 'Politische Zeitungen'); IDS Basel Bern: "Erscheint: Jg. 1, Nr. 1 (15. Januar 1826) -Jg. 6, Nr. 13 (1. Juli 1831); Erscheinungs-Häufigkeit: Monatlich 2x"; Barth 32456 (unspezif.) - Bd. 4 von 1829 mit einem 'Verzeichnis der Abonnenten' über ca. 190 Bezüger od. Subskribenten. Demnach bezog die grosse Mehrheit "Exemplare auf ordinär Papier", und lediglich 12 Abonnenten leisteten sich die bessere Ausgabe "auf Schreibpapier" (darunter 4 Burckhardt, 2 Sarasin, 1 Merian-Hoffmann, Stähelin-Christ gar mit 2 Exemplaren) - Im Prinzip ist nur von der 'Herausgeberschaft' die Rede; zu Bernoullis (1782-1863) Tätigkeit u. seinen i.d.R. anonym untergebrachten Beiträgen s. W. Lüthi, Die nationalökonomischen Schriften Christoph Bernoullis. In: Bas. Zschr. f. Gesch. u. Altertumskunde, 48/1949, pp. 167-204; HLS; NDB) - Nr. 26 v. 27. Dezember 1828 bringt eine Zwischenbilanz, in welcher von den Schwierigkeiten der Herausgabe die Rede ist: explizit hinsichtl. der Akquisition von Beiträgen u. Neuabonnenten, und implizit von Zensurauflagen: "Verhehlen lässt sich nun nicht, dass die Fortsetzung dieser Zeitschrift selbst bis dahin nicht geringen Schwierigkeiten unterlag. Denn ohne der Hindernisse zu erwähnen, die vielen und besonders werthvollen Mitteilungen im Wege stehen, und deren Wegräumung einmal nicht in unserer Gewalt liegt, mussten die Unternehmer bedauern, dass sie lange nicht so viele und mannigfaltige Beiträge erhielten [.]; und so achtenswerth auch die Anzahl der Abnehmer war, so blieb sie doch eine solche, dass Herausgeber und Verleger nur aus Liebe zur Sache zu so langer Fortsetzung bewogen sein konnte." (2. Hj., p. 306). - Zu den 'befremdenden und ängstlichen' Zensurmassnahmen in Bernoullis 'Mittheilungen' s. J. R. Burckhardt, in: Btge. z. vaterländ. Gesch., 10/1875, bes. p. 241-246) - In der letzten Lieferung des 5. Jahrgangs (Nr. 29, 18. Dezember 1830) wird nochmals appelliert: "Sollte [.] die [.] Stempelabgabe aufgehoben [.] werden, so wird sofort die ununterbrochene wöchentliche Erscheinung der Mittheilungen eintreten. Bis dahin bleibt uns nur der Wunsch, es mögen unsere werthen Mitbürger dem Blatte [.] ihre wohlwollende Theilnahme schenken, damit die Zahl der Abonnenten [.] die Fortsetzung wenigstens der für das nächste halbe Jahr versuchten Erweiterung [.] möglich mache. Prof. C. Bernoulli als Herausgeber, J. G. Neukirch, als Verleger der Basl. Mittheilungen." (p. 724). Das Blatt erschien danach noch ein halbes Jahr, bis die Produktion eingestellt wurde. - Das vielseitige und relativ anspruchsvolle liberal-bürgerliche Blatt orientierte sich an den (v.a.: innen-) politischen, (volks-) wirtschaftlichen, rechtlichen, kulturellen u. gesellschaftlichen Interessen der gebildeten u. staatstragenden Elite. Die Sammlung repräsentiert so im wesentlichen Leben u. Alltag der wohlhabenden Basler Bürger noch vor den Einflüssen der französischen Julirevolution von 1830, den Turbulenzen um die Kantonsteilung, und der etwas überhastet ausgearbeiteten neuen Kantonsverfassung von Basel-Stadt (Regenerationsverfassung v. 3. Oktober 1833). In der z.Zt. gültigen Restaurationsverfassung von 1815 hatte Basel politisch Augenmass walten lassen und "konnte damals bei den übrigen Kantonen als ein besonders liberaler Stand gelten, wie es denn auch in den folgenden Jahren mehrfach in Gegensatz z. Bestandsnummer des Verkäufers CHBSL051004
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