Beschreibung
2 Hefte (cpl.). Gr.-8°. 137 SS. (durchgehend paginiert). OBrosch. (etwas unterschiedliche Umschlagpapiere; marginal gebräunt/lichtrandig). Seiten unterschiedlich etwas gebräunt. Alters- u. Lagerungs-, eher wenig Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitgehend saubere, sehr ordentliche Exemplare - - Nicht in BSG - "Ueber die Sonderbundszeit sind [.] mehrere wertvolle und aufschlussreiche Veröffentlichungen [.] erschienen [.]. Auch auf den Hauptführer des Sonderbundes, Schultheiss Siegwart-Müller, fällt manches neue Licht. Eine Ergänzung dazu mögen die nachfolgenden Briefe Siegwarts an Friedrich von Hurter bilden. Diese Privatbriefe, freilich inhaltlich grösstenteils zur Weiterleitung an den österreichischen Staatskanzler, Fürsten Metternich, bestimmt, lassen den Politiker und Menschen Siegwart, zumal auch in den Jahren nach dem Sonderbunde, in seinem Denken und Handeln klar erkennen." (p. 3). Die Briefe datieren vom Februar 1842 bis Januar 1864. - H. II mit Personenregister -- Konstantin Siegwart-Müller (Lodrino TI 1801-1869 Altdorf UR), Jurist, Redaktor u. Ratsherr. "Als dominierender konservativer Politiker in Kanton und Bund, Initiant und Kriegsratspräsident des Sonderbunds verfolgte [er] in den strittigen Fragen der 1840er Jahre (Aargauer Klosterfrage, Jesuiten, Sonderbund) eine Politik der Konfrontation mit den Liberalen. [.] Als Kriegsratspräsident der sieben Sonderbundskantone zeigte er kein militärisches Geschick." (HLS). 1844 war Konstantin Siegwart-Müller nicht nur Regierungs-, sondern auch auch Tagsatzungspräsident. - Die Niederlage des Sonderbundes 1847 zertrümmerte Siegwarts politisches Gebäude. "Er floh ins Wallis, dann in die Lombardei, von dort nach Innsbruck, wo er in einer 'Denkschrift' mit dem Sonderbunde abrechnete, schliesslich nach Rappoltsweiler, Strassburg und Köln; kehrte 1857 in die Heimat zurück und lebte bis zu seinem Tode (13. I. 1869) in Altdorf, wo er 1863-1866 seine Memoiren veröffentlichte" (HBLS). - Siegwart-Müller war neben Joseph Leu und Bernhard Meyer einer der Hauptexponenten und politischen Führer auf katholisch-konservativer Seite im Kanton Luzern, die zu einer bemerkenswerten Militanz neigten. -- Friedrich Emanuel (von) Hurter (Schaffhausen 1787-1865 Graz), Theologe u. Historiker, war seit 1808 reformierter Pfarrer, ab 1824 Münster-Pfarrer. "1836 verfasste [er] den Entwurf eines Toleranzdekrets der Regierung zur Wiederzulassung katholischer Gottesdienste in Schaffhausen. 1838-39 weilte er in diplomatischer Mission im Auftrag der Katholiken bei Fürst Klemens Wenzel Metternich in Mailand und Wien. Im Aargauer Klosterstreit setzte er sich für die Erhaltung der Abtei Muri ein. [.] 1844 konvertierte er während einer Italienreise zum Katholizismus. [.] Hurter war als Gegner des Radikalismus der Liberalen ein engagierter Verfechter des konservativen Status quo." (HLS). "Unstreitig gebührt Hurter das hohe Verdienst, als einer der Ersten in den geisteslahmen dreissiger Jahren der katholischen Geschichtsschreibung die Bahn eröffnet zu haben." (Wetzer/Welte 1889, 6, p. 431). - F. E. v. Hurter war der Sohn des Buchdruckers, Redaktors und Gründers der Hurter'schen Verlagsbuchhandlung, David Hurter (1748-1828) und Bruder des seinerzeitigen Inhabers derselben, Franz Hurter (1792-1860). - Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers H110460
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