Beschreibung
Gr.-8°. 203 SS., 1 Bl. Portr.-Front. Neuer Leineneinband mit mont. OBrosch.-Deckeltitel. Leichte Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitestgehend sauberes, recht gutes und gepflegtes Exemplar. Barth 13080. ? Karl Johann Greith (1807?1882), Priester, Politiker, Bischof von St. Gallen. 1831 Priesterweihe, danach Tätigkeiten in St. Gallen als Adjunkt in der Stiftsbibliothek und als Subregens des Priesterseminars. 1834 Entlassung wegen des Eintretens gegen die Thesen reformkatholischer Kleriker. 1834?1837 in englischem Auftrag Archivstudien in Rom. 1837 Pfarrer in Mörschwil, ?übernahm 1837?1853 als Mitglied des Grossen Rats die Führung der Katholiken in den kirchenpolitischen Kämpfen dieser Periode? Unter Bischof Mirer Domdekan und Offizial, 1862 dann zu dessen Nachfolger gewählt, 1863 konsekriert. Im Vatikanischen Konzil von 1871 engagierte er sich als einziger Vertreter aus der Schweiz auf Seiten der Opposition gegen das Unfehlbarkeitsdogma (HBLS). Politische und kirchenpolitische Aufgaben und Herausforderungen standen immer wieder im Zentrum der gesamten beruflichen Laufbahn des geistvollen und gebildeten Mannes. ?Greith war ein Kenner der deutschen mittelalterlichen Poesie und Mystik, der Geschichte des Klosters St. Gallen, Förderer von Kunst und Musik und fruchtbarer Publizist. Von 1831 an profilierte er sich als Exponent der katholisch-konservativen Kräfte gegen radikale Kleriker, die Klosteraufhebungen und gegen Massnahmen staatskirchlich orientierter Behörden, insbesondere im Schulbereich. Realpolitische Einsicht bewies er mit dem Eintreten für die Kantonsverfassung von 1861. [.] Am 1. Vatikanischen Konzil 1869?1870 hielt er die Beschäftigung mit den sozialen Fragen für vordringlich. Er bestritt die Opportunität der Unfehlbarkeitslehre, verfasste aber 1873 den entsprechenden Hirtenbrief des schweizerischen Episkopats. Seine Zurückhaltung verhinderte stärkere kulturkämpferische Konflikte in seiner Diözese. Greith gilt als geistig hervorragendster Bischof der Schweiz im 19. Jahrhundert.? (A. Brunhart, in: HLS). ?? Johann Ignaz Oesch (Balgach 1835?1920 Ragaz), kath., von Balgach und Ragaz (1906 Ehrenbürger). Besuch der katholischen Kantonsschule St. Gallen, 1855?1856 des Lyzeums in Einsiedeln, 1856?1857 Studium der Theologie in Tübingen, 1857?1859 im Collegium Helveticum in Mailand, 1860 Priesterweihe. 1860?1863 Vikar und Sekundarlehrer in Wil SG, 1863?1877 Pfarrer in Lichtensteig und 1877?1915 in Ragaz. 1889?1890 sankt-gallischer Verfassungsrat. 1906?1920 Dekan des Dekanats Sargans. Markante Priesterpersönlichkeit, kirchenpolitisch entschiedener Verfechter katholischer Grundsätze. Biograf der vier ersten sankt-gallischen Bischöfe und Verfasser zahlreicher historischer und journalistischer Arbeiten zur Kantons- und Bistumsgeschichte. (F. X. Bischof, in: HLS). In Bad Ragaz gibt es eine Dekan-Oesch-Strasse zu Ehren dieses bedeutenden st. Galler Klerikers. Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers CHSG101003
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