Beschreibung
3 Teile in 1 Band (cpl.). Kl.-8° (18.3 x 12 cm). 11 Bll. (davon 1 Bl. Vortitel/Front.), X, 304 + 4 Bll., 80 + X, 258 SS., 4 Bll. 3 gest. Front., 1 gest. Porträt., 3 ident. gest. Kopfvignetten, etwas gest. Buchschmuck in Kupferstich. Marmorierter Kalbslederband d.Zt. (Gelenke etwas rissig) a. 5 Bünden mit blindgepr. Rückentitel. Vorsätze etwas fleckig, äusserste Lagen gebräunt. Leichte Alters- u. Lagerungs-, wenig eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft gutes Exemplar. VD18 90063228 bzw. 90063236 bzw. 90063244 ? ?Die Auflage 1550 Exemplare kostete 2395 lb. 19 ßl., der dritte Teil erschien erst 1788? (P. Gall Morel, ?Einsiedlerchronik?, in Gfd. 13/1857, Nr. 40, p. 186). ? Vgl. K. J. Benziger, Geschichte des Buchgewerbes im Fürstlichen Benediktinerstifte U.L.F. v. Einsiedeln. Einsiedeln 1912, p. 284: ?P. Moritz Brodhag besorgte im Verein mit P. Jakob Briefer die leider nicht sehr elegante französische Übersetzung.? ? Professbuch/Chroniken nennt ?Mauritius Brodhag u.a.? und bibliographiert ?MDCCLXXXVII, 8°, 9 Blatt Widmung, 10 Seiten Vorrede, 304 und 80 und 258 und 8 Seiten Indices. Mit vier Kupfern. Exemplare im Stiftsarchiv Einsiedeln (A.FB 13, Nr. 40)? ? Professbuch Nr. 462 (P. M. Herzog)/Bibliographie Nr. 4, mit Vermerk ?Die Verfasser waren: P. Mauritius Brodhag, P. Jacobus Briefer, P. Marianus Herzog und P. Fintan Steinegger?, und ibid. Nr. 2 zur deutschen Ausgabe von 1783 ?Im Verein mit P. Fintan Steinegger?; s. auch Steinegger/Bibliographie Nr. 2 (dt.) u. 4 (fr.), letztere mit Spezifizierung ?Premiere Partie, Histoire de l'Abbaye. 304 S. Seconde Partie, Histoire de la Sainte Chapelle. 80 S. Troisieme Partie, Histoire du Pelerinage. 258 S. u. Index? ? P. Gall Morel geht in seiner Besprechung gründlicher auf die besondere Charakteristik und die kulturhistorischen Besonderheiten des vorliegenden Titels ein: ?Diese merkwürdige Ausgabe veranlasst zu einigen allgemeinen Bemerkungen. Hatte sich die Einsiedlerchronik in den ersten Zeiten, d.h. bis in die Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, einfach und in ungekünsteltem, naivem Style an den frommen Sinn der Gläubigen gewendet, und ihn durch Wort und Bild anzuziehen verstanden, so zeigt sich dagegen später schon der durch die Reformation geweckte kritische, negierende Geist und das Bedürfniß, gegen feindlichen Angriff sich zu vertheidigen. Die Stellung des Chronisten war eine wesentlich andere, und neben dem frommen Pilger hatte er fortan auch den zweifelnden oder ungläubigen Gegner im Auge; doch wurde jener immer noch am meisten bedacht, wenn auch der Charakter des Ganzen nicht mehr so natürlich und einfach wie früher gehalten war.? (p. 186). Diese ausgeprägte Rechtfertigungshaltung ?geschah denn in dieser neuen französischen Ausgabe durch grossen Aufwand gelehrten Apparates, und durch eine Masse von Anführungen und Nachweisen aus diplomatisch mehr oder weniger wichtigen Quellen. In der Geschichte der Abtei [Teil I] wurde besondere Rücksicht auf die hommes distingués und auf das litterarische Wirken genommen. Auch die Genealogie wird mehr als je berücksichtigt [.], der Styl wird etwas dozierend, historisch im engern Sinne; und in der That ist dieses Buch als Geschichte wichtig, und zeugt von grossen Kenntnissen und noch grösserm Fleisse und Unverdrossenheit der Verfasser [.].? (p. 186 f.). P. Gall konstatiert im Weiteren, dass die Chroniken grundsätzlich vom Zwiespalt der Erwartungen einerseits von historisch interessierter, andererseits der frommen Leserschaft beeinflusst sind, so dass schlussendlich immer Vorbehalte laut würden. ?In neuerer Zeit hat die Geschichte von Einsiedeln weder nach der einen noch der andern Richtung eine befriedigende Darstellung gefunden. [.] Inzwischen brachte die französische Revolution in alle Verhältnisse grosse Umgestaltung. Welche Folgen sie für Einsiedeln hatte, ist bekannt genug. Die beständigen Unruhen bis 1798, und dann die Emigration der Conventualen und das zeitweilige Stocken der Wallfahrt, erklären die hiedurch in der Reihenfolge unserer Ch. Bestandsnummer des Verkäufers CHSZ60736
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