Beschreibung
Tome 1 (v. 3). Kl.-8° (18.2 x 11.2 cm). 9 Bll. (st. 10), X, 304 SS. 1 gest. Kopfvignette, etwas gest. Buchschmuck. Vortitelbl. mit Front. fehlt. Marmorierter Kalbslederband d.Zt. a. 5 Bünden mit mont. Rückenschildchen. Vorderschnitt im Fussbereich etwas tintenfleckig (Aussensteg wenig tangiert). Marmorierte Vorsatzspiegel. Seiten im Bund unterschiedlich wasserrandig (Text kaum tangiert, eher blass, vordere Lagen mehr, gegen hinten abnehmend), Seiten im Schriftsatz weitestgehend sauber. Etwas Alters- u. Gebrauchsspuren, neuerer Besitzervermerk in Tinte a. fl.Bl. Gesamthaft recht ordentliches Exemplar. VD18 90063228 ? Das Blatt mit dem Brief von Mme. Louise Marie de France ?par laquelle elle agréa la dédicace de cette chronique? muss nicht zwingend in diesem ersten Teil beigebunden sein (im BVB im 3. Teil von 1788). ?Die 3 Teile erschienen 1787 (Tle. 1 u. 2) und 1788 (Teil 3). ? ?Die Auflage 1550 Exemplare kostete 2395 lb. 19 ßl., der dritte Teil erschien erst 1788? (P. Gall Morel, ?Einsiedlerchronik?, in Gfd. 13/1857, Nr. 40, p. 186). ? Vgl. K. J. Benziger, Geschichte des Buchgewerbes im Fürstlichen Benediktinerstifte U.L.F. v. Einsiedeln. Einsiedeln 1912, p. 284: ?P. Moritz Brodhag besorgte im Verein mit P. Jakob Briefer die leider nicht sehr elegante französische Übersetzung.? ? Professbuch/Chroniken nennt ?Mauritius Brodhag u.a.? als Autoren/Bearbeiter. ? Professbuch Nr. 462 (P. M. Herzog)/Bibliographie Nr. 4, mit Vermerk ?Die Verfasser waren: P. Mauritius Brodhag, P. Jacobus Briefer, P. Marianus Herzog und P. Fintan Steinegger?, und ibid. Nr. 2 zur deutschen Ausgabe von 1783 ?Im Verein mit P. Fintan Steinegger?; s. auch Steinegger/Bibliographie Nr. 2 (dt.) u. 4 (fr.), letztere mit Spezifizierung ?Premiere Partie, Histoire de l'Abbaye. 304 S. Seconde Partie, Histoire de la Sainte Chapelle. 80 S. Troisieme Partie, Histoire du Pelerinage. 258 S. u. Index? ? P. Gall Morel geht in seiner Besprechung gründlicher auf die besondere Charakteristik und die kulturhistorischen Besonderheiten des vorliegenden Titels ein: ?Diese merkwürdige Ausgabe veranlasst zu einigen allgemeinen Bemerkungen. Hatte sich die Einsiedlerchronik in den ersten Zeiten, d.h. bis in die Mitte des sechszehnten Jahrhunderts, einfach und in ungekünsteltem, naivem Style an den frommen Sinn der Gläubigen gewendet, und ihn durch Wort und Bild anzuziehen verstanden, so zeigt sich dagegen später schon der durch die Reformation geweckte kritische, negierende Geist und das Bedürfniß, gegen feindlichen Angriff sich zu vertheidigen. [.] In der Geschichte der Abtei wurde besondere Rücksicht auf die hommes distingués und auf das litterarische Wirken genommen. Auch die Genealogie wird mehr als je berücksichtigt [.], der Styl wird etwas dozierend, historisch im engern Sinne; und in der That ist dieses Buch als Geschichte wichtig, und zeugt von grossen Kenntnissen und noch grösserm Fleisse und Unverdrossenheit der Verfasser [.]. [.] Inzwischen brachte die französische Revolution in alle Verhältnisse grosse Umgestaltung. Welche Folgen sie für Einsiedeln hatte, ist bekannt genug. Die beständigen Unruhen bis 1798, und dann die Emigration der Conventualen und das zeitweilige Stocken der Wallfahrt, erklären die hiedurch in der Reihenfolge unserer Chroniken entstandene Lücke. Zu Ende des Jahres 1802 kehrte das Gnadenbild nach Einsiedeln zurück und die Wallfahrt begann von Neuem.? (p. 186 ff.). ? P. Rudolf Henggeler geht in seiner grundlegenden Studie ?Die Einsiedler Mirakelbücher? den formalen und inhaltlichen Fragen um die Chroniken, die er auch systematisch dokumentiert, detailliert nach. ?Neue Wege beschritt man in der 1787 herausgegebenen ?Chronique d?Einsidlen [.]? [.] Während die beiden ersten Teile die gewohnte Aufmachung zeigen mit dem Unterschied allerdings, dass das Ganze in eine grosse Zahl von Kapiteln aufgelöst wird, erfährt der dritte Teil eine ganz neue Darstellung. [.] Diese Ausgabe, die in 1500 Exemplaren gedruckt wurde, sollte die letzte vor der Revolution sein.? (. Bestandsnummer des Verkäufers CHSZ60737
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