Beschreibung
8°. XII, 136 SS. Portr.-Front. (Msgr. Joseph Trouillet), 11 Tafeln in Holzstich u. Autotypie. Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur. OInterims-Brosch. (etwas angestaubt, knittrig u. fleckig, kleinere Randläsuren, Rücken alt verstärkt). Seiten unbeschnitten, unterschiedlich etwas gebräunt u. fleckig, stellenweise marginal feuchtigkeitsrandig (ausserh. Text und Darstellungen). Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitgehend sauberes, recht ordentliches (gutes Gebrauchs-) Exemplar - - Barth 19654; Schmidlin p. 146 (BSLK Fasc. V10e, 1894) - Im Deckeltitel 'Rathausen' - swisscovery (ex swissbib) mit 11 Standorten (davon 6 LU, 2 BCU Fribourg) - Dedikation für den regierenden Obwaldner Landammann Theodor Wirz von Rudenz (Sarnen OW 1842-1901 ibid.) - Die Tafeln zeigen Porträts und kleine Ansichten von Kirchen, Klöstern, Wohngebäuden (u.a. Kloster Maria-Stein, Delle, Basilique St. Epure u. Kartause Bosserville in Nancy, Klöster St. Maria in Fulda, St. Andreas in Sarnen, Rathausen, St. Joseph in Vézelise, sowie Gnadenbild resp. Wallfahrtskirche U.L.F. von Sion, etc.) -- Memorandum und Resümee im Rahmen der Klosteraufhebungen von 1841-74 und deren Konsequenzen, wie z.B. Dislokationen und Auswanderung : "Manch eine altehrwürdige klösterliche Stiftung fiel im Schweizerlande während der letzten Dezennien dem Geiste und den Wirren der Zeit zum Opfer. [.] Alle diese drei Ordensgenossenschaften [die Benediktiner von Maria-Stein, die Cisterzienserinnen von Rathausen, und die Benediktinerinnen von Fulda] haben in der alten Heimat noch manchen Bekannten, Freund und Gönner, den es interessieren möchte, wie sich für dieselben auf französischem Boden ein Asyl fand, wie dasselbe beschaffen sei und wie es den Emigranten in der neuen Heimat gehe. Diesem Wunsch möchte gegenwärtige kleine Schrift entsprechen und kurz das 'Exil und Asyl' der drei Klöster : Maria-Stein, Rathhausen und St. Maria, d.h. deren Uebersiedelung nach Frankreich und ihr dortiges Leben schildern. Zudem ist die Geschichte dieser Uebersiedelung nicht ohne interessante Details, die es wohl verdienen, der Vergessenheit entrissen zu werden." (p. VII u. IX) - Mit aktuellen Namenlisten (Geburts- u. Professjahr) der emigrierten Konventualen von Maria-Stein, nunmehr in Delle im französischen Jura, Rathausen in Vézelise (Lorraine, Lothringen), St. Maria zu Fulda in Nancy (s.Zt. Lothringen) -- "Der Bundesvertrag von 1815 garantierte zwar den Bestand der Klöster, änderte aber nichts an der negativen Beurteilung des Mönchtums in aufgeklärten und liberalen Gesellschaftskreisen. Um ihre Existenz gegen aussen zu legitimieren, unternahmen Benediktiner und Zisterzienser beachtliche Anstrengungen im Schulwesen. Radikale und Liberale hoben die Klöster dennoch auf, so 1841 im Kt. Aargau [.], 1838 [recte: 1848] im Kt. Luzern, 1848 in den Kantonen Tessin und Freiburg, 1857 und 1874 im Kt. Solothurn und 1862 im Kt. Zürich. Die Bundesverfassung von 1848 sah keine Bestandsgarantie mehr vor; diejenige von 1874 (Art. 52) untersagte gar die Errichtung neuer oder die Wiederherstellung aufgehobener Klöster (Ausnahmeartikel). Die Konvente fühlten sich in ihrer Existenz bedroht, übersiedelten deshalb teilweise ins Ausland oder errichteten dort Tochtergründungen (Einsiedeln, Engelberg). Trotz den Restriktionen des Kulturkampfs und der Konkurrenz durch viele neue Orden und Kongregationen (z.B. Redemptoristen ) erlebten die verbliebenen oder im Ausland weiterlebenden Konvente (Muri in Gries bei Bozen, Mariastein in Delle bzw. Bregenz) eine neue Blüte, die von der 2. Hälfte des 19. bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts dauerte." (HLS, Mönchtum, Abschn. 5). -- P. Johann Baptist Troxler O.S.B., Benediktiner von Engelberg (1834-1904 USA), von Ober-Ebersol, Hohenrain LU, Profess 1860, Priester 1863, u.v.a. Professor des Gymnasiums 1863-69, Beichtiger im Benediktinerinnenkloster St. Andreas in Sarnen 1869-79, Administrator in Disentis 1880-84, Pfarrer in St. Urban, ab 1888 Missionar in den Vereinigten Staaten von Amerika (Miss. Bestandsnummer des Verkäufers H090903
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