Beschreibung
8°. 16 SS. Brosch. d.Zt. (blau; wenig knittrig). Gutes und sauberes, kaum gebrauchtes Exemplar. Barth 14469. ? Am 23. Oktober 1833 war der Fürstbischof des seit 1823 bestehenden Doppelbistums Chur?St. Gallen, Carl Rudolf von Buol-Schauenstein, gestorben. Es folgte eine fast fünfzehnjährige Phase eines faktischen ?Interregnums?, während welchem komplizierte (kirchen- und innen-) politische Diskussionen sowie Verhandlungen mit Rom über die Bildung eines eigenen Bistums geführt wurden. ?Nach neuen langen Verhandlungen wurde der Nuntius d?Andrea von Rom ermächtigt, ein modifiziertes Konkordat mit den st. gallischen Bevollmächtigten (Landammann Baumgartner und Administrationsratspräsident Gmür) abzuschliessen. Das geschah am 7. XI. 1845. [.] Dieses Konkordat wurde nach heftiger Opposition schliesslich angenommen (21. XI. 1845), aber mit der Vollzugsbestimmung, die jeweilige Bischofswahl sei dem Kleinen Rate zur Placetierung anzuzeigen, bevor die päpstliche Konfirmation eingeholt werde. Über diese Bestimmung erhoben sich neue Differenzen zwischen der st. gallischen Regierung und dem hl. Stuhl, die die Verzögerung der Promulgation des Bistumskonkordats im Kt. St. Gallen und der Ausfertigung der Zirkumskriptionsbulle in Rom zur Folge hatten, letzteres auch noch, nachdem am 10. X. 1846 der bisherige apostolische Vikar, Joh. Peter Mirer zum Bischof ernannt worden war. Erst als das katholische Grossratsskollegium am 11. III. 1847 die Vollziehungsordnung in einigen Punkten abänderte und der Grosse Rat sie so am gleichen Tage sanktionierte, wurde am 8. IV. 1847 die päpstliche Bulle ?Instabilis rerum humanarum? ausgestellt und diese am 28. Juni promulgiert.? (HBLS, Lemma St. Gallen/Bistum). Johann Peter od. Petrus Mirer war also der erste Bischof im eigenen neuen Bistum, und zwar gut ein Jahr bevor dieses de jure etabliert war. ?? Johann Peter Mirer (Obersaxen, Kt. Graubünden 1778?1862 St. Gallen). Theologiestudium in Dillingen und Augsburg, Priesterseminar in Meran, 1801 Priesterweihe. Anschliessend Rechts- und Philosophiestudium in Regensburg und Würzburg, 1806 Dr. phil. 1809?1811 und 1816?1819 Kaplan und Lehrer in Obersaxen, 1811?1815 Rechtsprofessor an den Kantonsschulen in Chur. 1815 Unterhändler des Bischofs von Chur in der Bistumsfrage um Chur und St. Gallen. 1820?1829 Rektor und Reorganisator der kath. Kantonsschule St. Gallen, 1829?1836 Pfarrer und Dekan von Sargans, 1836?1847 apostolischer Vikar der Diözese St. Gallen, 1847?1862 erster Bischof von St. Gallen. Als apostol. Vikar und Bischof führte Mirer in der Diözese St. Gallen unter schwierigen kirchenpolitischen Umständen geregelte Verhältnisse herbei (u.a. Visitationen). Ab Mitte der 1850er Jahre überliess er die Führung der Bistumsgeschäfte zunehmend seinem Offizial und Nachfolger Carl Johann Greith. (C. Dora, in: HLS). ? Melchior Tschümperlin (HBLS: Tschümperli), 1801?1879, Priester 1825, Inhaber verschiedenster Ämter in Kirche und Schulwesen, u.a. Pfarrer in Jona 1840?1844, Rektor der kathol. Volksschulen in St. Gallen 1844, Pfarrer von Sargans 1854 (als welcher er in der Titelei bereits bezeichnet ist). Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers CHSG091007
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