Beschreibung
Geschichte der Auflösung der Jesuiten-Congregationen in Frankreich im Jahre 1845. Hahn, 1846 Jesuiten - Hahn, Ludwig (1820-1888). Geschichte der Auflösung der Jesuiten-Congregationen in Frankreich im Jahre 1845. Nach den besten Materialien und unter Benutzung handschriftlicher Quellen bearbeitet. Leipzig, Brockhaus & Avenarius, 1846. 8°, 21x12 cm. XIII, 218 S. Marmorierter Pappband d. Zt.; gering stockfleckig. -HIER MIT PROMINENTER PROVENIENZ: HOFBIBLIOTHEK WITTELSBACH ADB:Hahn, Ludwig Ernst Hahn: Ludwig H., Dr. hon. c., Wirklicher Geheimer Ober-Regierungsrath, geboren am 18. September 1820 zu Breslau, am 30. September 1888 in Berlin, war der zweite Sohn des Mathematikers Ed. Moritz H. (s. A. D. B. X, 358 V. Elkan Markus H.). Nach dem Besuch des Magdalenengymnasiums studirte er in Breslau und Berlin Theologie (1838 42) und wurde Lehrer im Hause des französischen Legationssecretärs Humann. Zur weiteren Erziehung von dessen Kindern siedelte er mit diesem, dem nachmaligen Finanzminister Louis Philippe s , 1842 nach Paris über. Der Aufenthalt daselbst und der Verkehr mit bedeutenden Politikern und Gelehrten, wie Guizot, Thiers, Cousin, Broglie, endlich sein erziehlicher Beruf wirkten nachhaltig auf ihn ein. Es bildete sich bei ihm der gewandte und klare Stil, sowie der Sinn für lehrhafte, übersichtliche Anordnung des Stoffes aus, der seine Schriften auszeichnet, ferner der Geschmack an politischer Thätigkeit, die sein ganzes Leben nun ausfüllt. So entstanden seine Correspondenzen über staatliche Angelegenheiten z. B. über die bourbonische Heirathsfrage und Schriften: Ueber die Auflösung des Jesuitencongresses 1845" (1846), Ueber das Unterrichtswesen [710] in Frankreich mit einer Geschichte der Pariser Universität" (2 Bde. 1848), Ueber L. Philippe s Fall" (1849), wobei eine erläuternde Schilderung der Februarrevolution gegeben wird, die er in Paris noch mit durchlebt hat, sodann Uebersetzungen von Guizot s Demokratie" und Thiers Eigenthum" (1854). In seine Vaterstadt zurückgekehrt (1848), warf er sich, erfüllt von der ihm durch seine gottesfürchtige Mutter anerzogenen frommen und monarchischen Gesinnung, als Verteidiger conservativer Richtung in die politische Bewegung seiner Zeit, wurde Mitarbeiter der Schlesischen", dann Herausgeber einer conservativen Zeitung. Seiner vielseitigen Bildung, Geschäftsgewandtheit und Königstreue wegen wurde er als Hü1fsarbeiter in die Schulabtheilung der Regierung berufen. Dieser Beschäftigung und seiner Thätigkeit als Geschichtslehrer an einer Töchterschule verdanken seine geschichtlichen Lehrbücher Anregung und Entstehung. Durch sie und alle späteren Werke Kenntniß der vaterländischen Geschichte und Einrichtungen im Volke zu verbreiten und dadurch Liebe zum Vaterland und Herrscherhaus zu erwecken, stellte er sich zur Lebensaufgabe. Diesem Zwecke dienten die größere Geschichte des preuß. Vaterlandes" (1854; bis 1893 23 Aufl.) und der kleine Leitfaden" daraus (1855; bis 1894 48 Aufl.), beide vorbildlich durch patriotische Wärme und übersichtliche Gliederung der Erzählung. Sehr bald wurde H. als Hülfsarbeiter in das Unterrichts-Ministerium berufen (1850), darauf zum Geheimen Regierungerath im Ministerium des Innern ernannt (1855), unter dem Ministerium Schwerin in der Zeit der neuen Aera" jedoch als Regierungs- und Schulrath nach Stralsund versetzt. Während dieses Zeitraumes verfaßte er die Lebensbilder Friedrich der Große" (1855; 2. Auflage 65) und Kurfürst Friedrich I" (1859). In das Ministerium des Innern unter v. Jagow 1862 zurückberufen, lieh er seine Feder den Zwecken der neuen Regierung und förderte mit innerer Genugthuung das Wirken Bismarck s. Er bearbeitete politische und Preßangelegenheiten, verfaßte öfters die Entwürfe zu Denkschriften und Thronreden, gründete die Provinzialcorrespondenz", die er bis zu seinem Austritt aus dem Staatsdienst leitete. Durch den maßvollen Ausdruck seiner Gesinnung gewann er sich selbst die Achtung der Zeitungsleiter anderer Parteien. Der V. Bestandsnummer des Verkäufers 8764
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