Beschreibung
Gr.-8°. 2 Bll., 255 SS., 1 Bl. 1 Faksimile-Tafel. Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur. OInterims-Brosch. (etwas angestaubt u. marginal stockfleckig). Erste (einzige) Auflage. Seiten unaufgeschnitten/unbeschnitten, durchgehend gebräunt (Holzschliffpapier). Buchblock in den ersten Lagen vom Bund her mit horizontalem Riss (Bruchstelle; Bindung und Leserlichkeit nicht beeinträchtigt). Alters-, Lagerungs- u. Manipulationsspuren. Gesamthaft weitestgehend sauberes, sehr ordentliches Exemplar - - Barth 17046 - Das Vorwort ist datiert Zürich, 11. Oktober 1895 - Wohl nur in relativ kleiner Auflage produziert - Ohne wissenschaftl. Apparat - Ausgangspunkt des Autors ist die These, dass die gesellschaftlichen und sozialen Missstände ohne die reinigende Katharsis der Reformation zu einem Bürgerkrieg, ähnlich dem grossen deutschen Bauernkrieg geführt hätten. Der Ansatz seiner einlässlichen Studie besteht darin, die kirchengeschichtlichen Ereignisse im Zusammenhang mit der politischen und Sozialgeschichte zu schildern. Dazu beginnt Wunderli mit der alten Eidgenossenschaft, deren Verfassungen von 1393 und 1481, der Entwicklung der Neutralität in den Jahren 1474-1521, sowie den sozialen, staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen, um dann über die 'geistlichen Stiftungen auf zürcherischem Gebiet' und die Erbeinigung von 1511 schliesslich zur Tätigkeit Zwinglis zu gelangen (Kap. 8: Zwingli in Glarus und Einsiedeln, Berufung ans Zürcher Grossmünster), etc.: "Um den Hergang der Reformation zu verstehen, ist es nothwendig, die damaligen Tagesverhältnisse vorzuführen und zu zeigen, worüber angesichts der Verlotterung Jedermann seufzte; auch die politischen Zustände in Kürze zu zeichnen, namentlich aber unter welchen Verhältnissen die 13 alten Orte sich allmälig verbanden, und die ewigen Bundesbriefe und Verkommnisse oder die Bundesverfassungen und Revisionen entstanden sind. Ohne die Reformation und der mit ihr verbundenen Lösung so vieler sozialen Fragen wären Bürgerkriege ausgebrochen [.]. [.] Die zürcherische Reformation aber zeigt uns bei Verhältnissen, wie wir sie uns kaum vorstellen können, dass auch heutzutage [1895!] die sogenannte soziale Frage wieder zu lösen wäre, denn, was damals möglich war, sollte auch jetzt möglich sein an Hand der werkthätigen, christlichen Liebe, in der sich alle Klassen, nach aufrichtiger Einkehr, wohlmeinend vertragen." (p. 10 f.). -- Gustav Wunderli (1845-1901), von Meilen ZH. Kaufmann, Verfasser historischer Studien und eines Volksspiels (HBLS). - Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers H071304
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