Beschreibung
3 Hefte. 8°; je 24 SS. Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur. Brosch. d.Zt. (gelb; unterschiedlich etwas knittrig u. wenig fleckig, H. 1 mit Spur einer ehem. vertikalen Faltung). Fusssteg u. untere Aussenecke von H. 1 u. 2 wasserrandig (blass, kaum störend), Seiten leicht knittrig, Titel von H. 3 etwas gebräunt u. stockfleckig. Etwas Alters-, Lagerungs- u. Manipulationsspuren. Gesamthaft weitgehend saubere, sehr ordentliche Exemplare - - Den Evidenzen nach die drei ersten u. ev. einzigen Jahrgänge dieser offenbar im Titel unregelmässig leicht variierenden, bibliographisch nicht verbindlich nachweisbaren Reihe; frühere Ausgaben und solche zwischen 1857 u. 1866/67 finden sich keine (vgl. swissbib) - Inhalt nach den Unterrichtsfächern (Abfolge jew. leicht unterschiedlich) : 1. Religionslehre, 2. Rhetorik, 3. Lateinische Sprache, 4. Deutsch, 5. Griechisch, 6. Französisch, 7. Italienisch, 8. Mathematik, 9. Geschichte, 10. Astronomische Geographie, 11. Naturlehre, 12. Mechanik und Maschinenlehre 13. Naturgeschichte, 14. Buchhaltung und Handelskorrespondenz, 15. Zeichnen u. Kalligraphie, 16. Gesang - Der Aufbau dieser Berichte für das Gymnasium berücksichtigt die entspr. Stufen/Klassen, nennt die 'Lehrgegenstände' (Lernziele, Lehrmittel), und gibt die spezifische 'Rangordnung im Fortschritte', nach Fach und Klasse, mit Namen und Wohnort/Herkunft der Preisträger und weiterer Schüler. Bei diesen handelt es sich beinahe ausschliesslich um Knaben. Nur in H. 1 fällt die mehrfache Preisträgerin Maria Reglin durch ihre herausragenden Leistungen auf. - Ab H. 2 erwähnen allfällige Anmerkungen weitere Umstände für namentlich genannte Schüler, z.B. "Beßler trat wegen Berufsänderung aus, Renner wegen Kränklichkeit" (H. 2, p. 5), oder "Dotta Paul, von Airolo, ging zur Fastnachtzeit heim und - starb. Lusser Xaver, von Altdorf, trat vor beendigtem I. Semester aus; die zwei Letztern wurden deßwegen nicht eingereiht" (H. 3, p. 6) - Die Schlussbemerkungen enthalten I. Angaben zu den Terminen wie Schulanfang, Examen, Preisverleihung, 2. (nur H. 1 u. 2): Lehrerpersonal in den Haupt- und Nebenfächern (allg.: "vier Priester und zwei weltliche Herren für Zeichnung und Musik", bzw. "-und ein weltlicher Herr für Zeichnung und Kalligraphie"), 3. Termine für das nächste Schuljahr mit Beginn Mitte Oktober. In H. 2 u. 3 sind die Schlussberichte unterzeichnet vom Professor und Rector Franz Klausner, bzw. -und Präfekt Jos. Al. Hegglin -- Zur urnerischen schulgeschichtlichen Literatur s. Ed. Wymann, in: Schweizer-Schule, Nr. 32, 1928, pp. 328-331. Diese Übersicht offenbart, dass bis dahin am ehesten zur Geschichte bis 1800 und zur Volksschule i.S.v. Primarschule kleinere Beiträge in verschiedenen Periodika publiziert worden waren. Eine umfassendere moderne historische Monographie zum Urner Schulwesen scheint nicht greifbar zu sein (vgl. C. Arnold, Als ein Schultag noch 2,4 Rappen kostete. In: Luzerner Zeitung, 17.08.2018, online) - "Katholische Ordensleute und Weltpriester prägten das Urner Schulwesen bis weit ins 20. Jh. hinein; die Säkularisierung der Schule erfolgte erst spät. [.] Erst 1849 erlebte das Schulwesen mit der Einsetzung des kant. Schulinspektors und des Erziehungsrats einen Entwicklungsschub. Unter der Federführung des Kapuzinerpaters Theodosius Florentini nahmen zur selben Zeit Lehrschwestern aus Menzingen, Cham und Ingenbohl sowie Brüder der Kongregation der Marianisten in verschiedenen Urner Gemeinden die Lehrtätigkeit auf. Noch zu Beginn des 20. Jh. belegte der Kanton Uri bei den pädagog. Rekrutenprüfungen einen der letzten Plätze. Dieser unbefriedigende Zustand führte zu Reformen im Schulbereich, deren Umsetzung sich allerdings lang hinzog. [.] Erst 1906 löste die einzige kantonale Gymnasialschule, das Kollegium Karl Borromäus in Altdorf, die nur schlecht funktionierende ältere 'Cantons-Schule' ab, die 1852 als Nachfolgeinstitution der Altdorfer Lateinschule von den kant. Behörden geschaffen worden war." (HLS, Uri, Abschn. 5.4.1). - Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers CHUR051907
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