Beschreibung
Kl.-8°. 93+1 SS. Portr.-Front., 2 Falttafeln mit 3 Planskizzen i. Anhang. Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur. OBrosch. (Rücken lichtrandig/verfärbt, obere Aussenecke mit Knickspur). Etwas Alters- u. leichtere Gebrauchsspuren, Besitzervermerk in Bleistift a. Vorderdeckel. Gesamthaft weitestgehend sauberes, recht gutes Exemplar - - SD aus: Der Bund, 1927 - BSG 1927, Zürich 1929, p. 26, Nr. 414; Mathys 1958, p. 111 - Besitzervermerk 'A. Büchi', i.e. Prof. Dr. Albert Büchi, (Frauenfeld 1864-1930 Freiburg FR), ab 1891 o. Prof. für Schweizer Geschichte an der Universität Freiburg/Fribourg, Förderer der katholischen Geschichtswissenschaft in der Schweiz (HLS) - Planskizzen 1. zu den Verbindungen Genève-Yverdon-Neuchâtel-Solothurn-Herzogenbuchsee-Olten-Aarau-Zürich, bzw. Genève-Lausanne-Freiburg-Herzogenbuchsee etc. -Zürich (jew. Ein- u. Zweilinien-System n. Stämpfli); 2. Der S.C.B. [Schweiz. Centralbahn] 1852 konzedierte Linien: Neuenstadt, i.e. La Neuveville-Biel-Solothurn-Herzogenbuchsee-Olten, bzw. Biel-Bern (-Thörishaus, -Thun)-Herzogenbuchsee, etc.; 3. Das Programm von 1858 für den Ausbau des bernischen Eisenbahnnetzes (umfassend: Basel N, Luzern O, Thun S, La Neuveville u. St. Imier W, Porrentruy/Pruntrut u. Delle NW), u.a. mit den Verbindungen Thun-Biel-Basel, Bern-Luzern, Biel-Delémont-Basel, Biel-St. Imier, und Delémont-Delle - Anlass zur dezidierten Rechtfertigungsschrift gaben kritische Äusserungen von Prof. Ernst Gagliardi über den aus der Sicht Volmars "bedeutendsten neuzeitlichen bernischen Staatsmann, Jakob Stämpfli, und im Zusammenhang damit auch mit den Anfängen der bernischen Eisenbahnpolitik. Dabei werden beiden [sic] Motive und Handlungen zugetraut, die den vom Berner Volke noch heute geehrten Staatsmann und den Kanton Bern jener Zeit in einem trüben Licht erscheinen lassen. Professor Gagliardi findet von J. Stämpfli eigentlich überhaupt nichts Gutes zu erzählen, dafür aber desto mehr Ungutes. Er lässt, Ph. von Segesser folgend, Stämpfli seine politische Laufbahn mit mangelhafter Bildung und als 'gebleichten bernischen Fürsprecher' beginnen [.], und 'gewissermaßen mit politischem Selbstmorde' enden [.]. [.] Schon beginnt die Richtung Gagliardi Schule zu machen. Das darf so nicht weitergehen. Die politische Ehre des Kantons Bern verlangt eine Richtigstellung." (p. 3 f.) -- Jakob Stämpfli (Wengi BE 1820-1879 Bern), ref., von Schwanden (Gem. Schüpfen BE). Jurist, Politiker u. Publizist ("Seine Artikel trugen ihm neben zahlreichen Prozessen auch eine Haftstrafe wegen Aufwiegelung ein", HLS), 1855 Wahl in den Bundesrat. "Stämpfli betrachtete die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik als Aufgabe der öffentlichen Hand und engagierte sich - in klarer Opposition zum wirtschaftsliberalen Flügel um Alfred Escher - für den staatlichen Eisenbahnbau. [.] Stämpfli gilt als einer der bedeutendsten Politiker des 19. Jh. Er prägte den modernen Bundesstaat, indem er versuchte, einen einheitlichen Wirtschaftsraum zu schaffen und eine effiziente Verwaltung aufzubauen. Aufgrund seiner Herkunft und seiner direkten Sprache Mann des Volks, war Stämpfli als Identifikationsfigur weit herum anerkannt, wenn auch nicht unumstritten." (HLS) - Stämpfli, 1863 nach zwei Amtsperioden aus dem Bundesrat zurückgetreten, war in einer bahnpolitisch äusserst virulenten Phase konfrontiert einerseits mit der Grundsatzfrage, ob das Eisenbahnwesen privat oder staatlich organisiert sein solle, und andererseits mit der Gestaltung des 1855 noch sehr bescheidenen Eisenbahnnetzes (s. HLS, Eisenbahnen; vgl. U. Altermatt, Hsg., Die Schweizer Bundesräte, 1991, pp. 143-148) -- Friedrich Volmar (Bern 1875-1945 Ostermundigen), ref., von Ueberstorf. Jurist, Politiker, Ratsherr. Ab 1913 PD für Verkehrsrecht und -politik (zahlreiche Publikationen), 1919 ao. Professor, 1920 Honorarprof. der Univ. Bern. "Mitbegründer der Bern-Worb-Bahnen, 1926-45 Direktor der BLS [Bern-Lötschberg-Simplon u. Bern-Neuchâtel Bahn]. Bedeutender bernischer Verkehrspolitiker: Volmar befürwortete schon i. Bestandsnummer des Verkäufers H032027
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