Beschreibung
8°. 13 (+1) SS. OBrosch. (kleine Randläsuren; wenig gravierend). Seiten leicht gebräunt (holzreiches, etwas fragiles Papier). Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar. - - DNB Sign. 1935 A 7450 - Nicht in BNF u. Sudoc - Französische Übersetzung von Hitlers Rede im Kontext der Abrüstungsverhandlungen in Genf und der Fragen um den Völkerbund u.d.T. 'Deutschlands Bekenntnis zum Frieden : Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler an das deutsche Volk am 14. Oktober 1933' (13 SS.; DNB Sign. 1948 A 6413; BNF no FRBNF32249191) - 14. Oktober 1933: "Da Deutschland die Gleichberechtigung auf der Abrüstungskonferenz in Genf nicht zugestanden wird, beschließt das Reichskabinett Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund [.]; Aufruf des Führers an das deutsche Volk; der Führer begründet in einer Rundfunkrede, die von allen deutschen und zahlreichen ausländischen Sendern übertragen wird, vor der ganzen Welt diesen Schritt von höchster politischer Bedeutung; Auflösung des Reichstages (Neuwahl zugleich mit der Volksabstimmung über die Politik des Führers auf den 12. November angesetzt)" (H. Volz, Daten d. Geschichte d. NSDAP, Berlin 1939, p. 58) - "Es ist ein bewährtes Mittel, Abrüstung zu verhindern und doch zugleich friedfertig zu erscheinen [.]. [.] Das NS-Regime verfuhr nach diesem Rezept. Man brachte mit gewaltigem Propagandagetöse phantastische Abrüstungsvorschläge ein, erklärte sich sogar bereit, binnen vier Jahren die kleine Reichswehr (115'000 Mann!) 'vollständig abzurüsten', und nahm die Verzögerung der Verhandlungen in Genf zum Anlass, den Versuch für gescheitert zu erklären und am 14. Oktober 1933 aus dem Völkerbund auszutreten. [.] Der Austritt aus dem Völkerbund war in Deutschland populär; also lag es nahe, diesen 'nationalen Akt' mit einer Volksbefragung zu verbinden und Neuwahlen des Reichstags dabei unterzubringen. [.] Die NSDAP, die einzige noch zugelassene 'Partei', erhielt 92 Prozent (39 Millionen) aller Stimmen." (G. Binder, Gesch. im Zeitalter d. Weltkriege, 1, 1977, p. 474 f.) - Bzw. "In einer Rundfunkrede vom Abend des Tages richtete er seine innenpolitisch bewährte Doppeltaktik zum erstenmal nach aussen: er milderte und vernebelte seinen Affront durch eine Flut verbaler Zugeständnisse und sogar herzlicher Sympathieerklärungen, nannte Frankreich 'unseren alten, aber glorreichen Gegner' und bezeichnete denjenigen als 'wahnsinnig', der 'sich einen Krieg zwischen unseren beiden Ländern vorzustellen' vermöge. Diese Taktik hat die ohnehin geringe Neigung der europäischen Mächte, eine Gegenfront aufzubauen, endgültig gelähmt; keiner ihrer Wortführer wusste Rat. [.] Vereinzelt verbargen die Betroffenen ihre Verlegenheit, indem sie sich dazu beglückwünschten, einen unbequemen Partner losgeworden zu sein, andere forderten eine militärische Intervention, in den Wandelgängen von Genf wurden aufgebrachte, wenn auch kaum ernstzunehmende Rufe laut 'C'est la guerre!' [.]. [.] Tot war zugleich aber auch die Idee der Abrüstung, und wenn Hitlers Machteroberung tatsächlich [.] eine Art Kriegserklärung an das Friedenssystem von Versailles war, dann wurde sie an diesem 14. Oktober formuliert; doch nahm sie niemand entgegen." (etc.; J. Fest, Hitler, 3. Aufl. 1973, p. 602). - Im Schweizer Exil in Küsnacht bei Zürich notiert Thomas Mann am Sonnabend 14. X. 1933 in sein Tagebuch: "Wilde Rede Hitlers im Radio, Neuwahlen zum Reichstag (?!), Volksentscheid, tragische Begeisterung. Unglückliches, vereinsamtes, irres Volk, von wüsten und dummen Abenteurern, die es für mythische Helden hält, verleitet. [.] Klaus telephonierte aus Amsterdam, wo ebenfalls die Nachricht aus Deutschland schon verbreitet." (in: Tagebücher 1933-1934, Frankfurt/M. 1997, p. 223 f.). - Sprache: fr. Bestandsnummer des Verkäufers H080489
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