Beschreibung
Farbig lithogr. Einzelblatt (41 x 29.5 cm) mit dezenten partiellen Glanzeffekten a. festem (Litho-) Papier, Sujet : in wohnlichem Bureau-Intérieur mit hohen Fenstern in gotisierender Sprossung und mit gebündelten Vorhängen, mit Blick auf das höher gelegene Schloss Thun, lässig auf der Kante eines rot gedeckten langen Tisches sitzend ein lesender Stabssekretär, hinter ihm am Tisch ein Kollege beim Ausfertigen eines Schriftstückes. Beide Sekretäre im Rang eines Adjutant-Unteroffiziers (Adj Uof), barhäuptig, unbewaffnet, in eleganter dunkelblauer, rot passepoilierter Uniform mit schwarzem Stehkragen, schwarz-goldene Briden mit roten Passepoils, ohne Stern, ebenso ohne Rangabzeichen an den Ärmeln. - Blatt marginal leicht gebräunt und in den Stegen blass feuchtigkeitsrandig (ausserhalb d. Darstellung, wenig sichtbar und kaum störend), in der linken unteren Ecke mit sauber hinterlegtem kleinem Randeinriss. Leichtere Alters- u. Lagerungs-, wenig Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitgehend sauberes, in der Darstellung recht gutes Exemplar - - Keller Nr. 21/31 (p. 207); Barth 25705 u. Lipperheide Qf 5 (für den deutschsprachigen Titel) - Bildlegende in Deutsch und Französisch - Attraktive grossformatige Uniformdarstellung, u.r. bezeichnet '[Druck:] Lith. Artistique Zurich (c. d. Frey & Conrad)', i.e. Lithographische Kunstanstalt vorm. Frey & Conrad - "Ausserdem wird den Stäben das nötige Hilfspersonal an Sekretären, Unteroffizieren und Mannschaften [.] beigegeben. Die den Einheiten und Stäben zugeteilten Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten anderer Truppengattungen und Dienstzweige verbleiben in der Truppengattung oder dem Dienstzweige, dem sie angehören [.]. [.] Die Stabssekretäre besorgen den Bureaudienst der Stäbe. Sie haben den Grad eines Adjutant-Unteroffiziers oder Leutnants. Die Stabssekretäre werden ernannt aus Unteroffizieren, die eine Rekrutenschule als Korporal, mindestens zwei Wiederholungskurse und eine Stabssekretärschule bestanden haben" (K. Egli, 1912, p. 94 u. p. 134). - Zu den Achselstücken, den sog. Briden, vgl. J. A, Meier, Briden, eidgenössischer Ordonnanz 1868, 1875/78 und 1880. In: Der 'Tanzbödeler', Nr. 10, 1985, bes. p. 13: "Der Adjutant-Unteroffizier trägt die Briden des Subalternoffiziers ohne Stern", bzw. "erhält die gleiche Auszeichnung wie die Offiziere, jedoch ohne Sterne". --Das Werk von Estoppey/Eggimann ist die bedeutendste Kollektion von Uniformdarstellungen der Ordonnanz 1888 (Léderrey 1929, p. 224 f.: ?1872-3/1886?), hergestellt (noch) im aufwendigen und hochwertigen Druckverfahren der Farblithographie. Die bunten Uniformen von Mannschaft und Offizieren, letztmals festgelegt in der Ordonnanz von 1898, wurden durch die feldgraue Kleidung der Ordonnanzen von 1914/1915 und 1917 ersetzt (s. J. Burlet, Geschichte der eidgenössischen Militäruniformen, 1992). Estoppeys naturgetreue, technisch gekonnt in Szene gesetzten Tafeln wurden und werden in der Fachliteratur immer wieder reproduziert. --Estoppeys Werk "ist etwas vom Besten aus dieser Zeit. Es zeigt uns detailgetreu die Uniformierung und Ausrüstung der Armee in den Ordonnanzen 1875 und 1888" (J. Burlet, private Mitt.) -- David Estoppey (Genève 1862-1952 ibid.), peintre, dessinateur et lithographe. Elève de Barthélemy Menn et camarade de Ferdinand Hodler (BLSK u. SIKART). "Mentionnons [.] une importante série de 34 aquarelles [.] pour l'illustration de 'L'Armée suisse' [.]" (Brun, KLS 1, 1905) -- WENN NICHT ANDERS GEWÜNSCHT, ERFOLGT DER VERSAND GEROLLT IM SPEZIALKARTON - Sprache: de, fr. Bestandsnummer des Verkäufers MU101430
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