Beschreibung
317 Bl. S., Gr. 8°, Halbpergament (neu). Mit 15 ganzseitigen Holzschnitten, 36 kleinen Holzschnitten im Text und einer ausfaltbaren Musikbeilage. Ohne Weltkarte (als Kopie beigelegt) und zweiter Musikbeilage. Margarita philosophica nova cui insunt sequentia EPIGRAMMATA IN COMMEN DATIONEM OPERIS Institutio Gramaticae Latine Rudimenta linguae Hebreae litterarum Graecarum annotatio. Precepta Logices. Rhetoticae informatio. Ars Memorandi Rauennatis. Beroaldi modus componendi Epistolas. Arithmetica Musica plana Figurata Musica cum arte componendi Geometrice Principia. Introductio Architecturae & Perspectiuae Astronomia cum quibusdam de Astrologia Philosophia Naturalis. Moralis Philosophia cum Figuris. Angeli Politiani Panepistemon DISTICHON Lector praefixus quibus ipe paragraphus extat Priscum preter opus addita queck scias. Gedruckt bei Johann Grüninger im April 1508 in Straßburg, als vermutlich zweite unberechtigte Ausgabe. (Die erste unberechtigte Ausgabe druckte Grüninger schon im Jahre 1503, sie erschien im gleichen Jahr wie die erste rechtmäßige, von J. Schott in Freiburg gedruckte Ausgabe.) Johann Grüninger, der eigentlich Johannis Reinhardi hieß und sich nach seiner Vaterstadt Grüningen in Würtemberg benannt hatte, war ein unternehmungslustiger und auch erfogreicher Drucker. Er betätigte sich auf vielen erfolgversprechenden Gebieten: er druckte liturgische Texte, wissenschaftliche Werke (Medizin, Jurispudenz, Klassisches Altertum), aber auch Dichtung der Humanisten. Als Nachdrucker hat er zwar allerlei auf dem Kerbholz, aber er hat sich auch Verdienste um die Straßburger Buchillustration erworben und zahlreiche Holzschneider, wahrscheinlich aus einer ganz bestimmten Werkstatt, beschäftigt. Auch die von ihm verwendeten Typen stehen gut zu den malerischen Holzschnitten seiner Drucke, es ist eine oberrheinische deutsche Schrift, die sich offensichtlich großer Beliebtheit erfreut hat, denn sie bleibt bis weit ins 16. Jahrhundert hinein eine verbreitete Druckschrift im westlichen Teil Deutschlands. Nachdrucke und Nachschnitte müssen aber in einer Epoche, in der sich noch keine festen Meinungen zum geistigen und künstlerischen Eigentum herausgebildet hatten, anders gewertet werden als später, wenn die öffentliche Meinung zwischen Original und räuberischer Nachbildung zu scheiden pflegte. Das Wiederspruchsvolle am Nachdruck ist aber, daß es zwar subjektiv immer eine Schädigung, zum Teil sogar eine sehr empfindliche, des Erst- oder Originalverlegers dargestellt hat, daß er aber andererseits in vielen Fällen objektiv positiv zu bewerten ist. Die Nachdrucker konnten billiger und schneller produzieren, und sie haben ihre Produkte häufig auch zu niedrigeren Preisen verkauft. Zuweilen haben sie für billigeren Preis bessere Leistungen geboten als der Originalverleger. So hat also der Nachdruck durch Verbreitung illustrierter Bücher dazu beigetragen, sowohl Wissen und Bildung als auch Verständnis für Kunst in breite Massen des Volkes hineinzutragen. (Horst Kunze, Geschichte der Buchillustration in Deutschland - Das 15. Jahrhundert. S.404 ff) Harrisse 208. Panzer VI, 308, 1033. Brunet IV, col. 1200/01. Ebert 18892. Graesse VI, S.73. Smith, Rara Arithmetica S.84. Leclerc, Bibl. Americana 510: "George Reisch, prieur de la chartreuse de Fribourg, confesseur de l'empereur Maximilien. Son ouvrage est divisè en duoze livres et en forme de dialogue. Le but de l'auteur a ètè d'exposer les principes de toute la philosophie rationelle et morale, il en est rèsultè une sorte d' encyclopèdie que recommandent des vues judicieuses pour l'èpoque, et qui atteste un vaste savoir. - Le cin quième livre est un des plus curieux traitès sur la musique, on y trouve un tableau de tons. Le livre septième traite des ètudes gèographiques, il contient une description de l'Europe, de l'Afrique et de l'Asie; on y trouve une grande mappe-monde de la plus haute importance pour l'histoire de la cartographie au XVe siècle, sur laquelle nous mentionnons, à la suite de l'Afr. Bestandsnummer des Verkäufers B566
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