Beschreibung
Maximilian Robespierre. Ein Lebensbild, Brunnemann, 1880, HOFBIBLIOTHEK WITTELSBACH BRUNNEMANN Karl Maximilian Robespierre. Ein Lebensbild nach zum Theil noch unbenutzten Quellen Leipzig u. Berlin W. Friedrich, 1880. 1. Auflage. 8° IV, 224 S. Etwas stockfleckig, unbeschnitten-hier mit prominenter Provenienz: HOFBIBLIOTHEK WITTELSBACH. Maximilien Marie Isidore de Robespierre (häufig nur Maximilien Robespierre (* 6. Mai 1758 in Arras; 28. Juli 1794 in Paris), auch der Unbestechliche" genannt, war ein französischer Rechtsanwalt und Politiker. Als führendes Mitglied der Jakobiner war er mitverantwortlich für die Terreur von 1793/94. Die erste Phase der Französischen Revolution wurde von ihm entscheidend mitgeprägt. Vorwort --- "Wenn etwas ein Beweis für die menschliche Schwachheit ist, dann ist es gewiss die traurige Erfahrung, die wir täglich und stündlich machen müssen, dass die meisten Leute sich in ihrem Urtheil fast immer nur durch den Erfolg bestimmen lassen. Derselbe Mann, der auf Grund des geglückten Staatsstreiches am zweiten December fast allgemein in Europa als der Retter der Gesellschaft gepriesen wurde und zu dem die Potentaten Europa s in Menge hinpilgerten, um ihm ihre Huldigung zu Füssen zu legen und den Hof zu machen - der selbe Mann hatte für die Strassburger und Boulogner Affaire überall nur mitleidiges und spöttisches Achselzucken und die nichts weniger als schmeichelhaften Epitheta Abenteuer und ehrgeiziger Narr gefunden; und ebenso erging es ihm wiederum zum zweiten Male, als ihm bei Sedan das kleine Malheur passirte, den Tod nicht finden zu können, den er im dichtesten Kugelregen gesucht haben will: die Chauvinisten Deutschlands - die Bettelpatrioten, die kurz vorher noch vor ihm schweifwedelten, um eine Tausendfrancnote oder das Kreuz der Ehrenlegion zu erschnappen, natürlich immer voran - konnten nicht Worte finden, ihrem Abscheu vor ihm Ausdruck zu geben. Oder um auf heimischem Boden zu bleiben, während die Braven, die seiner Zeit in der Pfalz und in Baden ihr Herzblut einsetzten für Deutschlands Freiheit und Einheit, nur Hohn und Spott, wenn nicht gar noch Schlimmeres traf, wird derjenige, der sich damals noch mit dem geistreichen Gedanken trug, die grossen Städte müssten dem Erdboden gleich gemacht werden, nachdem ihm zwanzig Jahre später - nicht die Freiheit, denn Freiheit ist dabei überhaupt nicht viel herausgekommen, aber - die Einheit wie eine reife Frucht gewissermaßen in den Schooss gefallen ist, von Alt und Jung, von Hoch und Niedrig beweihraucht und in den Himmel gehoben, um nicht mehr zu sagen, und sein Monarch macht ihm ganz abgesehen von zwei Millionen Dotation zum Grafen und zum Fürsten. Der Erfolg entscheidet nun eben einmal auf dieser besten Erde, ob etwas weiss oder schwarrz sein soll. So ist es auch dem grossen Manne gegangen, dessen Name diese Studie ziert. Weil es seinen persönlichen Feinden gelungen war, ihn zu Fall zu bringen, liessen ihn die Zeitgenossen unbestraft mit Koth bewerfen, und leichtfertig und urtheillos sprachen und schrieben die zukünftigen Historiker nach, was seine Mörder in die Welt hinausgeschieen haben, ihre Schandthat zu beschönigen. Dass auch der ehemals freisinnige Dichter der "Censurflüchtlinge" und der "Wiener Immortellen", nachdem er einmal unter die Nationalliberalen gegangen, mit dem grossen Trosse laufen und in dasselbe Horn stossen würde, war wohl kaum anders zu erwarten, und hat er es durch den zweiten Theil seines "Neuen Plutrach" bewiesen, der eine seiner Feder geflossenen Charakteristik Robespierre's bringt, eine Elucubration, die soviel Unrichtigkeiten und Enstellungen enthält, als sich eben unter starker Begünstigung der Phase auf 122 Seiten Grossoctav sagen lassen. Leider aber ist bei seinen Beziehungen zu einer so namhaften Firma, wie die Brockhaus'sche, zu befürchten, dass seine Ansichten im deutschen Publicum Verbreitung finden. Dem entgegenzuwirken und der Wunsch, dem deutschen Publicum Robespierre zu zeigen, wie er wirklich war, is. Bestandsnummer des Verkäufers 9064
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