Beschreibung
2 Teile in 1 Band (so cpl.). 8°. XXVI, 242 SS. Lithogr. Tafel mit 3 Siegelabbn. i. Anhang. HLdr.-Sammeleinband d.Zt. (etwas berieben u. bestossen) mit mont. Rückenschild. Vorsätze etwas leimschattig u. (stock-) fleckig. Seiten von Teil 2 etwas gebräunt u. in den äussersten Lagen marginal etwas stockfleckig. Leichtere Alters-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren, eines der hinteren fl.Bll. mit hs. Notizen d. 19. Jhs. Gesamthaft weitgehend sauberes, recht gutes Exemplar. Chroniktext in Frühneuhochdeutsch. ? In: Der Schweizerische Geschichtforscher, Band 10 (1838), Hefte 1 und 2. Vorgebunden: Reihentitelblatt von Band 9 (1834; siehe dazu die in Fotokopie beiliegende Errataseite aus Bd. 10/H. 3). ? Barth 576 (mit Erscheinungsjahr 1834; unter M. Russ, in Abt. ?Entstehung der Eidgenossenschaft?); Brandstetter Repertorium I, p. 200 (?Gfsch. 10?, o.J.). ? Titel von Teil II: Melchior Rußens, Ritters und Geschichtsschreibers zu Lucern, Schweizerchronik. Zweite Abtheilung [Abteilung]. Die Seiten 233?271 enthalten einen ?Anhang einiger Beilagen zur zweiten Abtheilung von Melchior Rußens Schweizerchronik? ?? Bibliographisch ist die Herausgabe durch Jos. Schneller ohne konkrete Vergleiche nicht eindeutig zu erfassen. Das Vorwort ist datiert Luzern, am Samstage vor St. Martinstag [November] 1832. Eine Ausgabe aus diesem Jahr lässt sich jedoch weder in Bibliotheken noch in der Literatur nachweisen; sie bleibt in jedem Fall rätselhaft. 1834 scheint hingegen ebenfalls bei Jenni in Bern eine Buchversion erschienen zu sein mit dem auch typographisch eigenständigen Titel ?Melchior Russen, Ritters von Lucern, Eidgenössische Chronik; geschrieben im Jahre 1482, und zum Erstenmale herausgegeben 1832 von Joseph Schneller, Mitglied der schweizerischen geschichtforschenden Gesellschaft? (vgl. BVB), was die in Bibliotheken fast ausschliessliche Nennung des Erscheinungsjahres 1834 zwar plausibel macht, aber auch etwas verwirrlich wirkt, da Bd. 10 des ?Geschichtforschers? eben 1838 und nicht wie fälschlich datiert 1834 erschienen ist, was den Bibliographen teilweise entgangen sein dürfte. Im übrigen scheint der selbe Schriftsatz als Stehsatz verwendet worden zu sein: Schrifttype (Fraktur), Umbruch und Seitenzahlen der Periodika- und der Buch-Scanversion des BVB (diese nur für den ersten Teil, dh. bis p. 131 f.) sind absolut identisch. Unterschiedlich zum ?Geschichtforscher? sind dort nur der kapitale Titel, das auf dem nächsten Blatt folgende Zitat (?Wan nun der welt gehügdt? zergat / Und ir leben ein end nümpt oder hatt?.) und der Wortlaut im Kopftitel zum ?Vorbericht? in p. IV. ?? Der Herausgeber geht in seiner Einleitung sehr detailliert auf den Chronisten, Melchior Russ d. J., seine Lebensumstände, Zeit und sein Werk ein. Aus neuerer und wissenschaftlicher Sicht wird die ?Chronik? inhaltlich und methodologisch allerdings kritisch beurteilt: ?Sie erweist sich fast durchgängig als blosse Kompilation. Die mittelalterliche Art abzuschreiben steigert sich bei ihm zur Unart. [.] Russens Chronik beginnt mit dem Ursprung der Stadt; aber die Frühgeschichte bleibt düster, vom Kloster Murbach steht nichts [.]. [.] Er setzt einiges Luzernisches nach dem alten Burgerbuch, das seither verlorenging hinzu; einzig bei ihm findet sich eine Nachricht über das unglückliche Treffen bei Eschenbach 1353. Auch kennt er ein paar Urkunden. Den Ursprung der Eidgenossenschaft erzählt er anders als Justinger, führt Tell ein, bietet die Tellensage in der ältesten Form, während sie im Weissen Buch schon überarbeitet ist. Er nennt das Tellenlied. [.] Bei Sempach ist Russ originell; er nennt Winkelried nicht, bringt das Schlachtlied in der alten Form. Anno 1479 bricht er plötzlich ab [.]. Der Wert der Chronik ist gering [.]. Russ hatte nicht das Zeug zum Historiker. Nur Etterlin benützte ihn bis 1274; im übrigen blieb Russ unbekannt.? (Feller/Bonjour I, 1962, p. 86; vgl. relativ ausführlich und mit ziemlich rigid-vernichtendem Urteil G. v. Wyss 1895, pp. 138?140: ?nur eine sehr unterge. Bestandsnummer des Verkäufers CHLU041105
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