Beschreibung
BKW, 30/31+32. - Berlin, August Hirschwald, 31. Juli und 7. August 1893, 4°, pp.741-789, feiner Pappband. Erstdruck des am 1.März 1893 in der Berliner med. Gesellschaft vorgestellten seines neu entwickelten Photographie Kystoskop! MAXIMILIAN CARL FRIEDRICH NITZE (1848-1906), "Berlin beschäftigte sich als erster mit den Problemen der Kysto-Photographie und schuf so die theoretischen Grundlagen für die photographischen Experimente von HERRMANN und KUTNER (1879). Er wurde durch "die Thatsache veranlaßt, daß es überaus schwierig ist, kystoskopische Bilder durch Zeichnung oder gar farbig wiederzugeben". Bereits mit seinem ersten Kystoskop in Dresden plante er, das virtuelle Bild auf einer Mattscheibe zu fixieren. "Das Licht des Platinfadens scheint eben durch seinen Reichtum an violetten und ultravioletten Strahlen für photographische Zwecke besonders geeignet". Er erkennt, daß das virtuelle Bild der Optik nicht photographisch fixiert werden kann. Daher schlägt er vor, das Okular abzuschrauben und eine "kleine Kamera, ähnlich derjenigen, welche STEIN zum Photographieren des Kehlkopfes angegeben hat, auf das offene äußere Ende des Rohres aufzusetzen". Dabei muß dann ein reelles Bild auf der Mattscheibe der Kamera erscheinen. Eine photographische Fixierung dieses Bildes war aber infolge seiner geringen Lichtstärke nicht möglich, so daß NITZE einen anderen Weg einschlägt: "Zur photographischen Aufnahme ist nur ein reelles Bild geeignet". Er photographiert nun das kaum 2 nun große reelle Bildchen, das frei im Rohr der Optik nach Abschrauben des Okulars schwebt und vergrößert es nachträglich (1889). Bei der Begründung der Kystophotographie in den folgenden Jahren unterstützen ihn der Apotheker KRAUSE in den Fragen der photographischen Technik, Dr. ALEXANDER, Breslau, Dr. WOHLAUER und Dr. BENTLER. Dr. SCHENDEL wirkte bei den Aufnahmen mit, Dr. WOLLHEIM vergrößerte und reproduzierte die Bilder, Dr. POSNER und GOLDSCHMIDT steuerten interessante Fälle bei. Die Reproduktion von den Glasnegativen auf Papierphotogramme wurde von der Firma MEISENBACH, RIFF ARTH und Co. in Berlin nach dem Photogravuere-Verfahren ausgeführt. Dabei wurde auf jede Retousche verzichtet. Da es unmöglich war, die kleinen Bilder von 3 nun Durchmesser auf lichtempfindlichen Plättchen zu belichten, ließ er von PAUL HARTWIG eine Filmkassette anfertigen, die der, von BENECKE für die Mikrophotographie konstruierten Kassette für 8 Aufnahmen nachempfunden war. In diese Kassette wurde eine runde lichtempfindliche Glasplatte eingelegt; auf dieser konnten 8, später 10 Bilder belichtet werden, wobei die perforierte Scheibe gedreht wurde. Die Camera wurde exzentrisch auf ein Photographie Kystoskop (24 Charr., Fa. LOUIS und H. LOEWENSTEIN) aufgesetzt. Ein Seiteneinblick mit zwei Prismen ermöglichte die Einstellung des cystoskopischen Bildes; wird dieser lateral herausgezogen, gibt das innere Prisma den Weg für das Bild zur Platte frei. Dieses wurde nun blind 3 bis 10 Sekunden lang belichtet. Das Photographie-Kystoskop war mit einem "nur etwas dickeren (Schaft) und) mit stärkerer Lampe und sehr lichtstarkem optischen Apparat (versehen)" (24 Charr.). NITZE verwendete Momentplatten von SCHIPPANG in Berlin und fertigte von den Negativen vergrößerte Diapositive mit dem Glühlichtapparat von SCHIPPANG an. NITZE stellte nun fest, daß das Korn seiner Glasphotogramme von großer Bedeutung ist; wenn er die 3 mm großen Originalbildchen auf den Bromgelatine-Platten auf 3 cm vergrössert, macht sich das Korn nicht störend bemerkbar. Zur Reproduktion auf Papier muß er zunächst vergrößerte Glasdiapositive und von diesen wieder ein Negativ herstellen; erst von diesem kann er dann ein druckreifes Bild abziehen lassen. Er schlägt vor, zwei Bilder mit einem Stereoskop zu betrachten "trotz der vollen Gleichheit beider Bilder wird doch ein auffallend körperlicher Eindruck erzielt". NITZE hielt am 22. 2. 1893 (rec. 1. März 1893) in der Berliner Medizinischen Gesellschaft einen . Bestandsnummer des Verkäufers 21027
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