Beschreibung
8°. 16 SS. Lithogr. Front. (Kapelle). Einfache Brosch. d.Zt. (grün; min fleckig u. knittrig). Seiten marginal unterschiedlich stockfleckig u. im Schriftsatz etwas gebräunt. Etwas Alters- u. Lagerungs-, eher leichte Gebrauchsspuren. Gesamthaft sehr ordentliches Exemplar. Barth 19162. ? Äusserst seltene Schrift zur Einweihungsfeier dieser sonst kaum dokumentierten Kapelle (swissbib nur für SNB, ZHB Luzern und Slg. Edm. Müller Beromünster; BVB für Metropolitankapitel Bamberg. ? Erbauliche und anregende, rhetorisch-stilistisch in gewisser Weise auch originelle Ansprache, indem der Redner zuerst die Deutschordens- und Pfarrkirche St. Pankratius als ?Mutter? anhand vieler Reminiszenzen und auch Daten quasi über die Vergangenheit, und dann die neue Totenkapelle als ?Tochter? über die Zukunft sprechen lässt, was jedoch sichtlich schwieriger ist: ?Von der Vergangenheit wende ich mich auf die Zukunft; von der Mutter zur Tochter, von der Mutterkirche zur Tochterkirche. Ich spreche zur Todtenkapelle: deine Mutter hat uns in die Vergangenheit zurück- und reiche Erinnerungen vorgeführt. Was steht wohl dir bevor? Was sind deine Hoffnungen oder Besorgnisse? Was wirst du einst nach Jahrhunderten den kommenden Geschlechtern zu erzählen haben? Einen Blick, spricht sie, soll ich in die Zukunft werfen? [.] Ich soll mir etwas anmassen, was dem Sterblichen versagt ist? [.] Doch will ich versuchen, aus meinem tiefsten Innern einige ernste Warnungen zu schöpfen, die als Leitstern dir dienen mögen. Mensch! So rufe ich dir zu, gedenke, dass du Staub bist und wieder zu Staub werden sollst.? (etc., p. 11). ? Ob es sich bei dieser in neugotischem Stil erbauten Totenkapelle um die im Kantonalen Denkmalverzeichnis inventarisierte ?Elisabethenkapelle (ehem. Friedhofkapelle), Seminarstrasse, GB Nr. 84, Geb. Nr. 80? handelt, ist nicht klar, zumal z.B. Adolf Reinle (in KD des Kantons Luzern Bd. 6, Das Amt Hochdorf, Basel 1963) womöglich aus konzeptuellen Gründen (zu ?neu?, zu unbedeutend?) keine solche Kapelle erwähnt. Ein weiterer Hinweis findet sich in der Chronik der Pfarrei Müswangen: ?1861 Dorfbrand; Kuratkaplan Augustin Tschirri von Schwarzenbach als Spender der Hitzkircher Marienkapelle erwähnt. (cf. E. Achermann)? (In: pfarrei-mueswangen /wersindwir/geschichtliches, online). ?? Anton Tanner (Arth 1807?1893 Luzern), kath., von Arth und Richensee. Studium der Theologie in Luzern und Tübingen, Dr. theol., 1831 Priester. Nach Religionslehrertätigkeit 1851?1876 Professor für Apologetik und Dogmatik in Luzern, 1865 Propst des dortigen Stifts St. Leodegar, 1865?1883 Erziehungsrat des Kt. Luzern, 1886 nichtresidierender Domherr des Standes Luzern. 1869 begleitete Tanner den Basler Bischof Eugène Lachat zum 1. Vatikan. Konzil, kehrte als Gegner der päpstlichen Unfehlbarkeit im Februar 1870 vom Konzil zurück und stand in den anschliessenden Kontroversen zwischen den Fronten. Der gemässigt-liberale Theologe Tanner nahm Stellung zu kirchenpolitischen und sozialen Fragen und verfasste zahlreiche theologische Werke. (F. X. Bischof, in: HLS). Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers CHLU061164
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