Princeps in compendio. Hoc est, puncta aliquot compendiosa, quae circa gubernationem Reipubl. observanda videntur.

[Princeps in compendio].

Verlag: Wien, Ghelen, 1755.

Beschreibung

Seltener Nachdruck dieses erstmals 1632 bei Gregor Gelbhaar in Wien erschienenen Fürstenspiegels, der für den österreichischen Hof des 17. Jahrhunderts von großer Bedeutung war. So war man bis zum Erscheinen von Oswald Redlichs Aufsatz Princeps in compendio. Ein Fürstenspiegel vom Wiener Hofe aus dem 17. Jahrhundert" der Ansicht, Kaiser Ferdinand II. habe dieses Werk selbst für seinen jüngeren Sohn Leopold Wilhelm verfaßt. Als weiterer möglicher Verfasser wurde Wilhelm Lamormaini ins Spiel gebracht, was aber von Redlich ebenfalls für unwahrscheinlich gehalten wird. Jedenfalls ist die Schrift um 1630 im engeren Umkreis des Kaiserhofes entstanden und war von seinem Erscheinen bis zu Joseph II. bei der Prinzenerziehung prägend. - Der Princeps in compendio - so ist das kleine Werk benannt - ist selbst ein Nachfolger jener Fürstenspiegel, durch die ein junger Herrscher in die theoretischen und praktischen Prinzipien des Regierens eingeführt werden sollte. 1632 war dieses Büchlein zum erstenmal , offenbar in so kleiner Auflage gedruckt worden, daß Peter Lambeck, der Hofbibliothekar Kaiser Leopolds I., im Jahre 1667 um die Bewilligung ansuchte, es neu herausgeben zu dürfen, was 1668 auch geschah. Gottlieb Eucharius Rinck, der Biograph Leopolds, machte einige Jahrzehnte später auf die Bedeutung aufmerksam, die mittlerweile der Princeps in compendio erlangt hatte als diejenige Richtschnur, wonach jetzund alle oesterreichischen Prinzen in der Regierungskunst unterwiesen werden und als das Handbuch des Kaisers seit seiner Regierung " (A. Coreth, Pietas Austriaca, S. 9f.). - 1701 erschien eine dt. Übersetzung unter dem Titel Princeps in compendio, Das ist: etliche kurtze zusammen gefaste Puncte oder Reguln, welche ein Regent bey seiner Regierung zu beobachten nöthig hat". - Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt nur den Nachdruck von 1668 und auch sonst ist diese Ausgabe über KVK etc. nicht nachweisbar. - Einband leicht berieben bzw. bestoßen. Oberes Kapital m. winziger Fehlstelle. Vorsatzbl. mit alter Eintragung ( Auctor huius libelli fertur Ferdinandus III. [.]"). Titel m. Besitzvermerk. Titel verso m. mont. zeitgen. gest. Exlibris ( P. Leopoldi Gruber"). Vereinzelt schwach stockfleckig. - Diese Ausgabe nicht in Michael Philipps Liste der ermittelten Fürstenspiegel". la Gewicht in Gramm: 350 16°. 2 Bll., 135 (1) S., Ldr. d. Zt. m. handschriftl. Rückenschildchen u. dreiseitig gespränkeltem Rotschnitt. Bestandsnummer des Verkäufers 25124

Bibliografische Details

Titel: Princeps in compendio. Hoc est, puncta ...

Verlag: Wien, Ghelen, 1755.

Einband: Hardcover