Beschreibung
6 Lieferungen in 3 Heften (cpl.). Gr.-8° (leicht unterschiedlich). 2 Bll., 468 SS., 1 Bl. (durchgeh. paginiert). Je 1 Falt-Front. (2 Faks., 1 Karte), 7 teilw. nummerierte Tafeln (Faksimile-Reproduktionen u. 1 nn. Ansicht der Schlachtkapelle), zus. 11 Tafeln (cpl.), rote Linien-Satzspiegel. OInterims-Lieferungs-Brosch. (unterschiedl. min. knittrig u. angestaubt, Rücken etwas verblasst, H. 3 marginal etwas stockfleckig). Hefte 2 u. 3 teilw. unaufgeschnitten. Etwas Alters- u. Lagerungs-, wenig eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitestgehend saubere, recht gute Hefte. - - Barth 789 - Digitalis. in BVB/BSB - Zeittypisches, relativ aufwendig ausgestattetes Historismus-Jubiläumswerk und bedeutende Quellensammlung. Heft 3 (Lief. IV-VI) mit Bestellblatt für die separat zu beziehende, damals teure 'stylvolle, solide Einband-Decke in feinster englischer Leinwand mit reicher Goldpressung in brauner Farbe [.] zum Preise von Fr. 2.- das Stück' - INHALT : Teil I: Geschichte des Sempacher Krieges; Teil II, Urkundenteil: Berichte über die Schlacht bei Sempach, mit Chroniken u. Annalen / Jahrzeitbücher u. Nekrologien / Lieder u. Sprüche / Urkunden, Ratsbeschlüsse, Rechnungen / Trophäen u. Reliquien / Ikonographie / Monumente, Denkmünzen / Volkssagen / Feier der Schlachtjahrzeit -- Schlacht bei Sempach, 9. Juli 1386 : Im Jahr zuvor waren die Städte Bern, Zürich, Zug und Solothurn dem schwäbischen Städtebund beigetreten, und Luzern bezeugte diesem gegen die Herrschaft Österreichs gerichteten Abkommen seine Sympathien. Anfangs 1386 verstärkte auch Luzern seine Unabhängigkeitsbestrebungen, indem es u.a. in das österreichische Entlebuch einmarschierte und ebenso mit dem österreichischen Städtchen Sempach verfuhr. Als die Verhandlungsangebote Herzog Leopolds von Österreich in der Eidgenossenschaft auf taube Ohren stiessen, kam es zum Krieg. "Das eidgenössische Heer wartete den Angriff nicht ab, sondern es setzte sich in Marsch, um dem herannahenden Heer der Österreicher eine Begegnungsschlacht zu liefern. [.] Immer und immer wieder berannten die Eidgenossen den stählernen feindlichen Gewalthaufen. [.] Da, auf einmal gelang der Einbruch in das gepanzerte Viereck, und nun erwies sich die Überlegenheit der eidgenössischen Kampfweise. [.] Panik bemächtigte sich der Geschlagenen. [.] Die Eidgenossen hatten den Sieg und mit ihm beträchtliche Beute gewonnen." (P. Dürrenmatt, Schweizer Gesch., 1963, p. 52 ff., zit. p. 53 f.; vgl. H. Delbrück, Kriegskunst 3, 1907, pp. 590601). - Der genaue Verlauf der Schlacht ist aus Sicht der (quellen-) kritischen Geschichtsschreibung weitgehend unklar (s. HLS, Sempacherkrieg). Bzw.: "Die Quellenlage [.] gestattet eine zuverlässige Rekonstruktion des Schlachtverlaufes nicht, indem die Ausführlichkeit der Berichte (vgl. Liebenau, Gedenkbuch, 99 ff.) in umgekehrtem Verhältnis zu deren Ereignisnähe steht." (W. Schaufelberger, in: Handb. d. Schweizer Gesch., Bd. 1, Zürich 1972, p. 260 f., Fussnote 95). -- Theodor von Liebenau (1840-1914): 1871-1914 Luzerner Staatsarchivar. "Von den Urkunden aus erwarb er sich ein Wissen, das zu den umfangreichsten in der Schweiz gehörte. [. .Seine Denkschrift] zerfällt in eine Darstellung und eine Quellensammlung. Gegen seine Art spannt er die Kritik ab und wird traditionsgläubig, um Winkelried auf die Feier hin zu retten; ja, er rechnet in der Einleitung mit der kritischen Schule ab und wirft ihr vor, sie sei in der Verneinung zu weit gegangen." (Feller/Bonjour, 1962, p. 841 f.). - Die sagenhafte Heldentat des Arnold von Winkelried taucht erstmals in einer Zürcher Chronik der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf (bei Liebenau Dok. Nr. 69, 'Züricher-Chronik', p. 162 f., ohne Eigennamen: "Des half uns ein getrüwer man under den Eidgenozen") und erreichte den seinerzeit nachhaltigsten Ausdruck im poetischen sog. Halbsuterlied (nach Hans od. Hensli Halbsuter), das 1488 in der handschriftlichen Chronik von Melchior Russ erscheint und 1533 gedruckt wurde (s. E. Gagliardi, Geschichte, Bd. 1, Bestandsnummer des Verkäufers H091105
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden