Beschreibung
4° (32.8 x 25 cm). XXXXIII, 383, 175 SS. (Fahnenkatalog mit s/w-Abbn.), 250 s/w-u. 88 num. Farbtafeln. OLn. (wenig stockfleckig, Rücken unregelmässig gebräunt, rote Rückendekor-Elemente verblasst/verfärbt) mit farb. gepr. (R-) Titel. Schnitt u. Vorsätze leicht stockfleckig. Etwas Alters- u. Lagerungs-, kaum eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft recht gutes Exemplar. Ohne den meist fehlenden und separat kaum erhältlichen Band II, ?Nachträge, Zusätze, Register? aus dem selben Jahr, welcher nebst Ergänzungen und Errata den gesamten wissenschaftlichen Apparat zu diesem Werk enthält. - Nach wie vor DAS Referenz- und Standardwerk über die Fahnen im schweizerischen politisch-geographisch-historisch-kulturellen Kontext seit dem Mittelalter: ?Der trefflich illustrierte Fahnenkatalog bringt das erste bisher veröffentlichte, umfassende Verzeichnis sämtlicher von der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen und noch heute in der Schweiz erhaltenen Fahnen, sowie die wichtigsten jüngeren bis heute, wobei die jetzt im Gebrauch befindlichen eidgenössischen und kantonalen Fahnen noch besonders berücksichtigt werden. Die exakten historisch heraldischen Beschreibungen der aufgeführten Fahnen machen den Katalog zu einer ausserordentlich wertvollen Fundgrube.? (Verlagsprospekt um 1940, p. 2). Anzumerken ist dazu, dass der Fahnenkatalog mit viel Akribie (z.B. genauer Zustandsbeschrieb) verfasst wurde. - ?In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts gab es noch keine eidgenössische Fahnen. Man zog unter dem Hauptbanner oder dem Vorfähnli in den jeweiligen Standesfarben ins Feld. Als gemeineidgenössische Erkennungszeichen wurden weisse Kreuze aus Leinenstreifen an Fahnen, Harnischen oder Gewändern befestigt. Erst Ende des 15. Jh. entwickelte sich das Schweizerkreuz. [.] Im Kampf eroberte oder erbeutete Fahnen wurden als Trophäen in Kirchen oder Zeughäusern aufbewahrt. [.] Abgebildet wurden solche Trophäen, die im Lauf der Zeit dem Verfall geweiht waren, in sog. Fahnenbüchern. [.] Nach den Umwälzungen von 1798 beschlagnahmte die Regierung der Helvetischen Republik die alten Fahnen. An deren Stelle trat die neue quer gestreifte Nationalfahne, eine Trikolore in den Farben Grün, Rot und Gelb. 1814 bestimmte dann die Tagsatzung das Schweizerkreuz für Siegel, Wappen und Fahne der Eidgenossenschaft.? (P. M. Mäder, in: HLS, Lemma ?Fahnen?, passim; vgl. allgemein auch RDK Labor, Artikel ?Fahnenbuch?, in : rdklabor de Fahnenbuch, online, Abschn. Neuzeit, 1. Schweiz). Ein gut zugängliches Beispiel für eine Sammlung von 42 Beutefahnen findet sich in der Franziskanerkirche zu Luzern als Freskenzyklus: ?Auf den ersten Blick mag es erstaunen, dass in einer Kirche Beutefahnen zu sehen sind. Doch da die Franziskaner als Seelsorger der Stadtbevölkerung wirkten, waren sie eng mit der Bürgerschaft und dem Rat von Luzern verbunden. [.] Durch diese enge Verbundenheit lässt es sich erklären, dass seit der Schlacht bei Sempach 1386 die von der Stadt in Kriegszügen eroberten Beutefahnen an den Seitenwänden des Mittelschiffes aufgehängt wurden. Als im 17. Jahrhundert die Farben langsam verblassten und die Bannerseide mürbe wurde, ersetzte man die Banner durch gemalte Kopien.? (vgl. kathluzern ch tourismus franziskanerkirche, online; detaillierte Angaben zu diesen Fahnen finden sich bei Ad. Reinle, Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. II, Basel 1953, pp. 244 -246; zu den zwei od. drei gefälschten ?Türkenfahnen? s. Hist. Museum Luzern, Hsg., ?Sagen: Infomappe für Lehrpersonen?, Abschn. ?Wie Sagen entstehen?, p. 1). -- Ursprünglich auf 1941, das Jubiläumsjahr 650 Jahre Eidgenossenschaft, konzipiertes, wissenschaftlich ambitioniertes, und mit den 80 Farbtafeln in Offsetdruck in relativ hoher Auflösung auch aufwendig ausgestattetes Werk, das aufgrund der schwierigen Zeitumstände im Zuge der Bearbeitung und Druckvorstufe auf zwei Teile/Bände aufgeteilt werden musste. - Gliederung des Inhalts : Vom altschweizerischen Fahnenkult (u.a. Art, Bedeutung und Auswirkung, Das Kreuzsymbol, A. Bestandsnummer des Verkäufers H061503
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