Beschreibung
Band 2 (v. 2). 2. wohl unveränderte Auflage. Nur Tafeln mit Titelblatt (dieses mit Sammlungsstempel u. Sigel). 4° (26 x 16.5 x 1.5 cm). Loseblattfolge von 86 handkolorierten und mit Eiweiss gehöhten Kostümdarstellungen (so für Bd. 2 cpl.) wohl in Holzstich (Xylographie) nach Federzeichnungen. Blätter marginal unterschiedlich etwas fingerfleckig u. leicht griffknittrig (Darstellungen kaum tangiert). Leichtere Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft weitgehend saubere, recht gute Tafelsammlung. - - Erstmals ibid. 1845-1847 - Nicht bei Lipperheide - Ausgabe 1847 digitalis. in BVB/BSB - Band 1 der 2. Auflage war 1853 erschienen - 1861-62 veranstaltete der Verlag eine Neue wohlfeile Ausgabe (Bd. 1), bzw. Zweite, wohlfeile, unveränderte Ausgabe (Bd. 2); vgl. Digitalis. in BVB/BSB - Ein Grossteil dieser Tafeln ist auch separat digitalis. aus: Sammlung Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin, in: akg.images, mit Angaben zu Bearbeitern, Details und Stichwörtern - PROVENIENZ : (Stempel): Rectorat Gymnasium & Lyceum Luzern -- GLIEDERUNG: 1. Der australische Menschenstamm (Alfora-Rasse), 2. Völker des äthiopischen Menschenstamms, 3. Kaukasische Völker (u.a. Semiten, Kanaaniter, Araber, Kopten, Berber, Kaukasier, Georgier, Turken), 4. Indoeuropäer (Asiatische, bzw. Europäische Gruppe, mit u.a. Hindus, Afghanen, Perser, Kurden, Armenier; bzw. Albaner, Gräco-Romanen wie Griechen, Italiener, Franzosen; Germanen: Deutsche, Skandinavier, Engländer; ferner Kelten, Letten, u. Slawen) - Bemerkenswert sorgfältig und detailgetreu gezeichnete, aufwendig (Höhungen!) und mit schönen Farben aquarellierte Sammlung ethnologisch inspirierter Darstellungen -- Heinrich Karl Wilhelm Berghaus (Kleve 1797-1884 Stettin), "namhafter Geograph und außerordentlich fruchtbarer Schriftsteller" (ADB). "1828 betheiligte er sich an der Stiftung der noch heute blühenden Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. [.] Unter seinen wissenschaftlichen Leistungen sind vor allem seine Karten hervorzuheben. [.] Sehr bekannt wurde sein Name in weiten Kreisen der Gebildeten durch die 'Allgemeine Länder- und Völkerkunde' (Stuttgart 1837 bis 1843, 6 Bände) [.]. [.] Daneben versäumte er aber keineswegs seine ernsten wissenschaftlichen Studien, namentlich auf dem Gebiete der Völkerkunde. Als Früchte derselben erschienen in diesen Jahren drei umfangreiche Werke: 'Die Völker des Erdballs [.]', 'Die Baudenkmäler aller Völker [.]' und 'Die Grundlinien der Ethnographie' [.]." (etc.; ADB). - Berghaus gehört zu den deutschen Pionieren der 'Kostümkunde', die dabei war, die theoretischen und methodologischen Ansätze zu definieren, was unter den Prämissen von Positivismus, Kolonialismus und Eurozentrismus geschah : "Als Wissens-Produzenten wirken die Autoren von Kostümgeschichten bei der Erzeugung von Texten und Bildern vielfältiger genannter Volks- und Nationalkörper des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts mit. [.] Koloniale Grenzziehungen und Hierarchien fliessen epistemisch [i.e. wohl: erkenntnisleitend] in den Begriff der Mode ein [.]. [.] Dieser kolonialistische Modebegriff lässt sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch im Diskurs der Modezeitschriften finden. [.] Während diese Traktate jedoch [.] auf den kulturellen Klassifizierungen und Diversifizierungen von Volk, Nation und Stamm basierten, flossen später in den 1840er Jahren auch biologische Klassifikationen und der Rassebegriff in die Ordnungen des Kostüms ein. Ein Beispiel hierfür ist 'Die Völker des Erdballs [.]' von Heinrich Berghaus [.]. Das Kostüm wird nun auch zum 'Begriffsversuch' von 'Rasse' [.]. [.] Dabei klassifiziert er sowohl nach innen - auf Deutschland und Europa bezogen - als auch aussereuropäisch und untergliedert in Menschen-Rassen, Stufen, Arten und Stämme. Seine Typologie aussereuropäischer Kostüme visualisiert Repräsentationen dieser Menschen-Rassen, Stufen, Arten und Stämme und zeichnet dabei 'die Anderen' hier wiederholt als 'Eingeborene' mit abweisenden Gesichtsausdrücken." (etc.; E. Gaugele, in: G. M. Kö. Bestandsnummer des Verkäufers H022113
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