Verlag: Versch. Orte, vorw. Stuttgart
Anbieter: Kotte Autographs GmbH, Roßhaupten, Deutschland
Manuskript / Papierantiquität
EUR 7.500,00
Währung umrechnenAnzahl: 1 verfügbar
In den Warenkorbca. 150 pp. 4to. Din-A4-Ordner. Das Konvolut gibt Einblick in den Verlauf von Sommer 1972 bis 1975. Aus den DIN A4-Blättern, auf die die Zeitungsartikel geklebt sind, legt nahe, dass die Sammlung Teil der Dokumentation aus der Anwaltskanzlei Armin Golzem, Rupert v. Plottnitz, Helmut Riedel, Bernd Koch, Frankfurt/Main, Hochstraße 52 stammt. Rupert von Plottnitz verteidigte während des Baader-Meinhof-Prozesses er unter anderem den RAF-Terroristen Jan-Carl Raspe.Die Rechtsanwälte Armin Golzem, Rupert v. Plottnitz, Helmut Riedel, Bernd Koch haben gegen den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 22. Oktober 1975 (1 StE 1/74 - StB 60-63/75) Verfassungsbeschwerde eingereicht, die vom Zweiten Senats vom 21. Januar 1976 gemäß § 24 BVerfGG - 2BvR 941/75 - verworfen wurde. In der Verfassungsbeschwerde 1. des Herrn Andreas Baader, der Frau Gudrun Ensslin, 3. der Frau Ulrike Meinhof, 4. des Herrn Jan-Carl Raspe, z.Z. Stuttgart-Stammheim, Asperger Straße 60 - Justizvollzugsanstalt" ginge es um die Frage, ob es Grundrechte der Angeklagten des Stuttgarter Baader-Meinhof-Prozesses verletzt, daß die Hauptverhandlung in ihrer Abwesenheit fortgesetzt wird."Ein Teil der Zeugenbefragung vor Gericht als Fotokopie mit Eingangsstempel 12. August 1972 (Seiten 136-1991). Zunächst wird ein Sachverständiger befragt, der Auskunft über das Abfeuern einer bestimmten Pistole gibt. Es geht bei der Befragung um den Schusswechsel im Bonnepark in Hamburg im Sommer 1971, und die Frage, ob der Angeklagte Werner Hoppe geschossen habe mit der Absicht, Personen zu treffen.Wie in DER SPIEGEL (30/1971) festgehalten ist: [] Für eine kurze Spanne Zeit -- bis zum dpa-Dementi um 16.28 Uhr -- schien es, als habe sich nun auf makaber-spektakuläre Weise das Ende des militanten Meinhof-Zirkels angebahnt, den der Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit im Bundesinnenministerium, Günther Nollau, eine »Gruppe von Desperados« nannte, »wie wir sie seit Kriegsende noch nicht gehabt haben«. Doch erschossen wurde nicht Ulrike Meinhof, die sich laut Bundeskriminalamt »mit beachtlicher krimineller Energie und Intelligenz« müht, aus dem Untergrund mit Gewalt Zeichen für die Zukunft zu setzen, und der die Worte zugeschrieben werden: »Wir sagen, natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen, der Typ in der Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch . Wir haben nicht mit ihm zu reden, das ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.« Erschossen wurde vielmehr Petra Schelm, eine Zwanzigjährige von der Peripherie des Meinhof-Zirkels -- eine Friseuse aus Berlin, die sich jahrelang nur dadurch hervorgetan hatte, daß sie perfekte Wasserwellen legte (Lehrabschluß-Note: »Gut") und sich -- so ihr Ex-Chef Horst Kapek -- auch »selber pflegte«." Der Tathergang ist im SPIEGEL folgendermaßen beschrieben: Mit einem Ausweis, der auf Elli Stricker, 22, Studentin, lautete, saß Petra Schelm am Donnerstagmittag als Beifahrerin in dem hellblauen BMW (Kennzeichen: HH -- RH 285), der, von dem Hamburger Hafenarbeitersohn Werner Hoppe, 22, gesteuert, in Richtung Kiel fuhr. Um 14.15 Uhr nähert sich der Wagen auf der Stresemannstraße in Hamburg-Bahrenfeld einer der 15 Polizeisperren in der Hansestadt. Die Beamten wollen das Auto stoppen. Hoppe gibt Gas. Der Polizei-Volkswagen HH-3472. mit laufendem Motor in einer Seitenstraße geparkt, nimmt die Verfolgung auf. Knapp einen Kilometer weiter stadtauswärts, im Bahrenfelder Kirchenweg, stellt sich der Polizeiwagen quer. Werner Hoppe und Petra Schelm springen aus ihrem Auto, eröffnen, so die Darstellung der Polizei, das Feuer auf ihre Verfolger und versuchen die Flucht zu Fuß. [] In den Gärten hinter der Reineckestraße trennt sich Werner Hoppe von seiner Begleiterin. Er flüchtet durch den Keller eines halbfertigen Neubaus in die Grünanlage Bonne-Park' überklettert einen 1,50 Meter hohen Stacheldrahtzaun und hetzt, verfolgt von Polizeibeamten, über die Sandberge einer Autobahnbaustelle. Aus dem Polizeihubschrauber »Libelle 1«, der im Tiefflug über Hoppe kreist, wird sein Fluchtweg observiert. [] In einem Sumpfgelände hinter der Autobahn-Trasse ist die Jagd zu Ende. Hoppe wird von mehreren schwerbewaffneten Beamten, so ein höherer Polizeioffizier. »seitlich überwältigt«. Er wird abgeführt und ins Polizeipräsidium gebracht. Seine einzige Aussage: »Arschlöcher, miese Bullen.« Petra Schelm trifft vor dem Haus Reineckestraße 21 auf ihre Verfolger. Ein 24 jähriger Beamter ruft ihr zu: »Mädchen, mach keinen Quatsch, gib auf.« Sie gibt nicht auf. Statt dessen »läßt sie ihren Mantel fallen, der die Pistole verdeckt hatte, und schießt«, so Polizeihauptkommissar Hohler, »sofort auf unsere Leute«. Die Augenzeugin Feige, 15 Meter vom Tatort entfernt, sieht in ihrer Aufregung »so'n großen Johnnie, so'n Ballermann« in der Hand von Petra Schelm. [] Sekunden später wird das blonde Mädchen von einer Kugel aus der Maschinenpistole eines 27jährigen Beamten getroffen -- einen Zentimeter unter dem linken Auge. Ein Anwohner: »Das Mädchen kippte um. Blut strömte aus dem Kopf.« []"Beigefügt ist das Protokoll ein Artikel aus dem Stern, der den Prozess gegen Werner Hoppe beschreibt. Hoppe wurde 1972 in dem umstrittenen Gerichtsverfahren wegen dreifachen versuchten Totschlags zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil er bei seiner Festnahme auf die Polizisten geschossen habe. 1979 wurde Hoppe vorzeitig entlassen, weil er in der Haft schwer erkrankt war. Er hatte sich ab etwa 1978 von der RAF losgesagt.Teil 2Das Konvolut beinhaltet eine umfassende und breit angelegte Sammlung an Zeitungsmeldungen und -Artikeln angefangen am 9. August 1972 bis 10. April 1974.Teil 32. Oktober 1974 eigenhändige Gesprächsnotiz mit Andreas" mit Anmerkungen, dass ein Ernährungswissenschaftler kontaktiert werden sollte. Am 13. September 1974 traten 31 RAF-Inhaftierte in einen Hungerstreik.Schreiben des Vorsitzenden Richter am OLG, Dr. Prinzing, und Briefe der Anwaltskanzlei um Horst Mahler.7. Oktober 1974 eigenhändige Gesprächsno.