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Manuskript / Papierantiquität
München, 9. III. 1930, Quer-8°. 2 Seiten. Eigenhändige Briefe Kerschensteiners, wie hier an Karl Robert Langewiesche, sind sehr selten: "[.] Ihr vortrefflich ausgestaltetes Bilderbuch 'Menschen der Zeit' [Königstein 1930] habe ich mit Freude empfangen. Ich spreche Ihnen meinen besten Dank dafür aus. Den Charakter der von Ihnen getroffenen Auswahl an Bildnissen haben Sie in Ihrem kurzen Vorwort klar umrissen. So kann Ihnen Niemand einen Vorwurf machen. Für mich haben die allermeistern (ich kenne 78 persönlich oder aus ihren Arbeiten) den gleichen Wert wie für Sie, vielleicht 5 - 6 ausgenommen. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die Auswahl, namentlich wenn noch mehr Menschen das gleiche feststellen können. Es kommt ja nicht darauf an, ob die Besten aufgenommen sind; sondern darauf, ob die Aufgenommenen der allgemeinen Kritik stand halten. Das aber glaube ich annehmen zu dürfen. [.]" -Kerschensteiner, Begründer der reformpädagogisch orientierten "Arbeitsschulbewegung", war seit 1895 Stadtschulrat von München. Als Leiter des städtischen Schulwesens baute er die Volksschule um ein achtes Pflichtschuljahr aus und reformierte den inneren Schulbetrieb in Abkehr von der traditionellen Buchschule zu einer "Arbeitsschule" im Dienste der staatsbürgerlichen Erziehung. Ein großer Wurf war die Neuorganisation des Fortbildungsschulwesens durch die Gründung von fachlich gegliederten Berufsschulen mit Tagesunterricht (6 bis 8 Wochenstunden), eigenen Zentralschulgebäuden mit Schulwerkstätten und hauptamtlichen Berufsschullehrern. Von 1912 bis 1918 gehörte er als liberaler Abgeordneter für den Wahlkreis München I dem Reichstag an. 1918 ernannte ihn die Philosophische Fakultät der Münchner Universität zum Honorarprofessor für Pädagogik. 1922 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Ausschusses für Erziehung und Unterricht und in den Vorstand des Deutschen Museums berufen. - Wohlerhalten.
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Signiert
E.Albumblatt (Postkarte) in Tinte mit E.WAHLSPRUCH, Ort, Datum, Unterschrift signiert München (Poststempel), 22.12.1921 "Hier haben Sie meinen Lebensgrundsatz : In necessariis firmitas / indubiis libertas, / in omnibus autem caritas., / den 22. Dez. 1921 / GEORG KERSCHENSTEINER" (= lateinisch, zu Deutsch : In notwendigen Dingen Festigkeit, in Zweifelhaften Freiheit, in Allen aber Liebe.) (Rückseitig auf Postkarte an den Autographensammler und stud.med. (später Dr.med. / Dermatologe) Alwin Scharlau in Rostock, dem er seinen Wunsch nach seinem Autogramm erfüllt.).
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Manuskript / Papierantiquität
München, 6. II. 1894, Gr.-4°. 1 Seite, auf Karton montiert. In seiner Eigenschaft als Lehrer am Ludwigsgymnasium in München, wegen eines Todes eines Schülers aus der Familie von Perfall auf Schloss Greifenberg am nördlichen Ammersee: "[.] Herr Aaron Erhard von Perfall [1844-1909] theilt mir so eben mit, daß sein Sohn Max nach Ablauf einer Schlunddiphtherie an Entkräftung gestorben sei. Die Richtigkeit dieser Mittheilung, über welche sich die behandelnden Aerzte aussprechen werden, vorausgesetzt, dürfte der Verbringung der Leiche von Augsburg nach Schloss Greifenberg unter der vorschriftsmäßigen Custodie [.]. Auf Ersuchen Freiherrn von Perfall zur Vorzeigung bei Herrn Bezirksarzt S. Dorffmeister einzureichen". - Bevor Kerschensteiner 1895 zum Stadtschulrat in München gewählt wurde, war er 1890 Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik in Schweinfurt und seit 1893 am Ludwigsgymnasium München. - Eigenhändige Briefe Kerschensteiners sind selten.