Wenn wir den Begriff Comics hören denken wir oft an klamaukige Kindergeschichten oder grellbunte Superheldenabenteuer. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sich die Schöpfer anspruchsvollerer Bildergeschichten entschlossen, diese nicht als Comics sondern als Graphic Novels (Graphische Romane) zu betiteln. Die Unterschiede zwischen den beiden Arten der erzählenden Bildergeschichten sind dabei fließend: Fest steht jedoch, dass sich Graphic Novels mit ihrer inhaltlichen Tiefe und erzählerischen Komplexität weitestgehend an ein erwachsenes Publikum richten. Zudem sind die literarischen Bilderfolgen meist mit einem Band abgeschlossen.
Inzwischen sind die Inhalte der Graphic Novels ebenso differenziert wie jene der restlichen Literaturlandschaft: Es gibt autobiografische Erzählungen, Krimis, anspruchsvolle Werke über aktuelle Themen, aber eben auch die Literaturklassiker. Bereits 1941 erschien in der Reihe Classics Illustrated mit Die drei Musketiere die erste Comic-Adaption eines Klassikers der Weltliteratur, der fast 170 weitere Titel folgen sollten. Inzwischen wurden zahlreiche Geschichten aus dem Literaturkanon mit den Mitteln des Comics neu erzählt und finden auf diesem Weg vielleicht eine neue Zielgruppe.