Beschreibung
Zusammen ca. 1780 Seiten. Einheitliche Halbpergamentbände von ca. 1920 mit goldgeprägtem Deckel- und Rückentitel sowie Kopfgoldschnitt. Die von Stefan George gegründete und formal von C. A. Klein herausgegebene Zeitschrift erschien als Privatdruck mit dem Vermerk: "Die zeitschrift im verlag des herausgebers hat einen geschlossenen von den mitgliedern geladenen leserkreis." Tatsächlich lag die Zeitschrift ohne jede Werbung in ausgewählten Buchhandlungen in Berlin, München, Wien und Paris aus. Sie enthält fast ausschließlich Originalbeiträge, überwiegend Lyrik, ab Folge 10 erschienen sämtliche Beiträge anonym. Zu den Mitarbeitern gehören Andrian, Dauthendey, Derleth, George, Gundolf, Hofmannsthal, Klages, Lechter, Pannwitz, Schuler, Wolfskehl, Wolters u. a. "Angesichts der nicht mehr volkhaften Menschenmassen der Zeit verkündete George die Notwendigkeit der Abkehr des geistigen Menschen von allem Öffentlichen, Offiziellen, Aktuellen. Daher hielt er besonders im ersten Jahrzehnt seine Gruppe und ihre Zeitschrift streng abgeschlossen; selbst bloße Beteiligung der Mitarbeiter an anderen Zeitschriften war durchaus verpönt. Auch nach der naturgemäß langsamen Erweiterung des Kreises und der Vermehrung seiner Kontakte mit dem Publikum lehnte man unverändert den Gedanken einer Verbreitung der Kunst in die Massen ab und erleichterte den Zutritt zur Gruppe, die ein besonderes Lebensgefühl verband, nicht. Infolge dieser Abschließung war die dichterische Geamtwirkung in der Zeit beschränkt, doch intensiv" (Fritz Schlawe). Unser Exemplar leider ohne Folge 8, die im Februar 1910 in einer Auflage von lediglich 100 numerierten Exemplaren erschien und "nur als beigabe zur neunten folge für die mitglieder des engeren kreises gedacht" war; ihr Inhalt war bereits im dritten Auswahlband des Verlags Bondi gedruckt worden (der unserem Exemplar in einem Orig.-Leinenband mit Kopfgoldschnitt und leicht verblaßtem Rücken beiliegt) und für den Privatdruck lediglich um Georges "Nachträge zu Maximin" ergänzt worden, "die nicht für die öffentlichkeit bestimmt sind." Die ersten beiden Folgen wurden in einem Band zusammengebunden und sind zudem lückenhaft: Von Folge 1 fehlen die Nummern 2 und 4, Nr. 5 liegt in der Orig.-Broschur lose und ohne den hinteren Umschlagdeckel ungebunden bei; von Folge 2 fehlen die Nummern 4 und 5 (von jeweils 5 Nummern). Ohne die gelegentlichen Bildbeigaben, jedoch mit der gedruckten Ankündigung zum Erscheinen der Folgen XI und XII von 1919. Die Bände sind vereinzelt gering stockfleckig und zeigen gelegentlich kleine Radierspuren, insgesamt handelt es sich jedoch um ein ordentliches, gut erhaltenes, wenn auch durch die fehlenden Hefte nicht ganz vollständiges Exemplar einer der bedeutendsten und einflußreichsten literarischen Zeitschriften des 20. Jahrhunderts, zugleich der Keimzelle des Kreises um Stefan George. Aufgrund ihres nicht- bzw. nur halböffentlichen Erscheinens ist die Zeitschrift auch in öffentlichen Bibliotheken selten. Bestandsnummer des Verkäufers 002951
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