Beschreibung
Zweite, neu durchgesehene Auflage. - Berlin, Verlag von August Hirschwald, 1859, 8°, XVIIII, (2), 444 pp., mit 144 Holzschnitten, Halbleinenband d.Zt.; feines Expl. Das Konzept der neuen wissenschaftlichen Medizin der "Cellular-Pathologie" war ursprünglich das Stenogramm einer Reihe von Vorlesungen, die Anfang 1858 vor einer Hörerschaft von Berliner praktischen Ärzten gehalten worden waren und die dazu bestimmt waren, sie mit den Grundansichten und den Entdeckungen des neuen Pathologie Professors bekanntzumachen." Ackerknecht "Während der ersten Vorlesung entwickelte Virchow seine Zellenlehre und beschrieb die Morphologie der Tierzellen, wobei er darlegte, daß die Zelle die strukturelle Grundlage aller Lebenserscheinungen und den einzig möglichen Ausgangspunkt aller biologischer Lehren darstellte. Darüber hinaus hielt er es für notwendig, die Pathologie auf histologischen Untersuchungen aufzubauen; und setzte der Humoral- bzw. Solidarpathologie seiner Zeit die "Cellular-Pathologie" entgegen. Nach der Feststellung, daß "jedes Thier als eine Summe vitaler Einheiten erscheint, von denen jede den vollen Charakter des Lebens an sich trägt", wandte sich Virchow der Frage nach dem Charakter des Lebens zu. In einem später berühmt geworden Absatz erklärt er: Der Charakter und die Einheit des Lebens kann nicht an einem bestimmten Punkte einer höheren Organisation gefunden werden, z.B. im Gehirn des Menschen, sondern nur in bestimmten, constant wiederkehrenden Einrichtung, welche jedes einzelne Element an sich trägt. Daraus geht hervor, dass die Zusammensetzung eines grösseren Körpers immer auf eine Art von gesellschaftlicher Einrichtung herauskommt, eine Einrichtung socialer Art, wo eine Masse von einzelnen Existenzen auf einander angewiesen ist, aber so, dass jedes Element für sich eine besondere Thätigkeit hat, dass jedes, wenn es auch die Anregung zu einer Thätigkeit von anderen Theilen empfängt, doch die eigentliche Leistung von sich ausgehen lässt"." Mazzolini Als wichtigstes medizinisches Ergebnis seiner speziellen histologischen Forschungen betrachtete Virchow selbst den Schritt von einer vaskulären zu einer Zellulartheorie der Entzündung: "Doch die Entzündung als solche braucht weder Nerven noch Gefäße, weder Schmerzen noch Exsudation. Sie kann als einfacher nutritiver und formativer Prozeß vorkommen, der sich von anderen ähnlichen Prozessen nur durch seine Heftigkeit und Gefahr unterscheidet". -cf.Ackerknecht Die Zellular-Pathologie wurde, obgleich sie nicht leicht zu lesen ist, ein unerwarteter Publikumserfolg. Sie fand nach ihrem Autor "zahlreiche Freunde und lebhafte Feinde". Innerhalb eines Jahres wurde bereits dieses hier vorliegende Neuauflage erforderlich. Der Autor war nicht allein in seinem Verlangen nach einer Synthese gewesen, und es war ihm schließlich gelungen eine gedankliche Grundlage, auf der man sich einigen und wirken konnte, für die gesamte medizinischen Welt zu formulieren. -cf.Ackerknecht "Virchow was the greatest figure in the history of pathology. His best work 'Die Cellularpathologie' is one of the most important books in the history of medicine, and the foundation stone in cellular pathology." G/M "He set in motion the now familiar idea that the body may be regarded 'as a state in which every cell is a citizen.' Disease is a civil war, a 'conflict of citizens brought about by the action of external forces'. Singer: History of Biology. "Virchow's theory that the seat of disease as well as any developed tissue could be traced back to the cell prompted his dictum "Omnis celluls e cellula" ("Every cell from a cell") to be added to Harvey's "Omne vivum ex ovo" ("Every living thing from an egg") and Pasteur's "Omne vivum e vivo "("Every living thing from a living thing"). Although after later research the concept had to be somewhat modified, "cellular pathology" is a term which belongs to Virchow alone." Heirs of Hippocrates No. 1013 (1st. Ed.); Garrison & Morton No. . Bestandsnummer des Verkäufers 780
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