Beschreibung
Gefaltetes gestochenes Frontispiz, gefalteter Titel in Rot und Schwarz, 17 Bl., CCCCLXX, 618 S., 15 Bl., 7 teils gefaltete Kupfertafeln. Titel mit altem Besitzvermerk, etwas gebräunt, braun- und, stockfleckig. Schöner Halblederband im Stil der Zeit. Umfangreiche und letzte von Weislinger selbst herausgegebene Ausgabe (nach Hayn) der "sehr derben, oft unfläthigen antilutherischen Schmähschrift" (Hayn-Gotendorf IV, 326), deren Erstausgabe zahlreiche Entgegnungen hervorrief. Vorliegende Edition geht auch auf diese ein und fehlt bei Graesse, Edelmann, Faber du Faur. - Weislinger (1691 - 1755), war badischer Priester und ein polemisch schlagfertiger, sarkastischer Schriftsteller, der die Göttlichkeit der katholischen Kirche voll Glaubensernst verteidigte. "In diesem höchst kuriosen und berüchtigt gewordenen Erstlingswerk sammelt er ein grosses Arsenal aller möglichen, meist aus dem Zusammenhang gerissenen Spott- und Schimpfreden und derben Angriffe Luthers auf das Papsttum, um sie zu widerlegen, bzw. an Grobheit zu übertrumpfen. Er tut dies auf Grund einer erstaunlichen Belesenheit, oft mit derbem Witz und weiss auch besonders geschickt die Differenzen und gegenseitigen heftigen Anwürfe der Evangelischen untereinander zu seinem Vorteil auszuspielen. Eine Menge Sprichwörter, Redensarten und volkstümliche Reimereien sind eingestreut ("Friß Dreck, scheiß Gold, So werden dir die Mägdlein hold"). Daneben werden aber auch verschiedene Münzen beschrieben und glossiert, Leben und Ende zahlreicher Reformatoren und protestantischer Publizisten werden mit entsprechender Moral erzählt. Auch für Auswüchse der Mode wird das Luthertum verantwortlich gemacht" (A. Seebass). - Vgl. Graesse VII, 433. Bestandsnummer des Verkäufers 9845
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