Beschreibung
16° (14 x 10 cm). 1 Bl. (Titel), 320 SS., 2 Bll. (Verlagsanzeigen). Gest. Front. von Raab nach Deschwanden (3 schwebende Engel). Typographisch sorgfältiger Schriftsatz in 7-Punkt Fraktur. OLn. (schwarz; etwas berieben, wenig fleckig, Gelenke bei den Kapitalen min. angeplatzt) mit vergold. (R-) Titel, Deckelfileten u. allegor. Rückendeckelsujet, alls. Goldschnitt. Erste (einzige) Ausgabe. Seiten unterschiedlich stockfleckig (tendenziell eher marginal, äusserste Lagen mehr). Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren, hs. Bibliothekssigel a. Vorsatz, Besitzervermerk (ev. d. Autors) a. 2. fl.Bl. Gesamthaft recht ordentliches Exemplar / ev. Autorenexemplar. Namenvermerk in Beistift ?P. G. Morel?: von der Handschrift her ist nicht ausgeschlossen, dass es sich um einen eigenhändigen Namenszug handelt. - Morel nicht bei Wilpert/Gühring. - Die erste Sammlung war 1852 erschienen (vgl. P. Benno Kühne, P. Gall Morel: Ein Mönchsleben aus dem 19. Jahrhundert. Einsiedeln 1874, p. 36, Fussnote 3; Brümmer 2, 3. Aufl. 1888, p. 54); Professbuch Nr. 543 (P. Gall Morel)/Bibliographie Nr. 74 mit Hinweis wohl auf das Stiftsarchiv X 1137. - Gliederung des Inhalts: I. Religion, Tod, Jenseits, II. Legenden und Erzählungen, III. Vermischte Gedichte. - Die ?Fruchtbarkeit seiner Muse [.] trägt einen überwiegend lyrischen Charakter, und ist in der Periode ihrer Blüthe eine Gelegenheitspoesie im besten Sinne des Wortes. Frisch und frei quillt sie hervor aus dem Borne des reichen Gemüthes, und was dasselbe im Innern bewegt, das ringt sich als Lied an das Licht des Tages empor. Lust und Schmerz, heitere wie ernste Ereignisse des Lebens, Natur und Kunst, Religion, Philosophie und Menschenleben, alles klingt in seinem Dichterherzen wieder, alles vertraut er seinen Liedern an.? (P. B. Kühne, loc. cit. f.). -- P. Gallus (bürgerl.: Benedikt) Morel (St. Fiden Kt. St. Gallen 1803-1872 Einsiedeln), von Wil, Benediktiner des Stifts Maria Einsiedeln. Profess 1820. Priester 1826. P. Gall war vom November 1826 als Lehrer der Rhetorik an der Schule tätig, seit dem Herbst 1831 lehrte er Philosophie. Von 1835 bis 1840 war er Kapellmeister. Den 16. Oktober 1835 wurde er Bibliothekar, welches Amt er bis zu seinem Tode bekleidete. [.] Den 23. September 1836 wurde er Präfekt der Schule, 1847 deren erster Rektor, eine Stellung, die er ebenfalls bis zum Tode innehatte. Vom 26. Oktober 1839 bis zum 3. Dezember 1846 war er auch Archivar. 1843 wurde er Erziehungsrat des Kantons Schwyz, was er bis 1852 blieb. [.] P. Gall Morel, wohl der universalste Geist, den das Stift besessen, war Mitglied einer ganzen Reihe gelehrter Gesellschaften [etc.].? (Professbuch, Nr. 543, mit umfangreicher Bibliographie, vorl. Titel als Nr. 74 gelistet). Vgl. auch R. Weber, Die poetische Nationalliteratur der Schweiz, Bd. 2, 1866, p. 235 ff. (mit einer Auswahl von 31 Gedichten): ?Ein Vorzug der Gedichte [.] ist ihre schöne Form, die bisweilen an die Klarheit und Durchsichtigkeit des südlichen Himmels erinnert.? (etc.; p. 235). - ?Er ist und bleibt vor Allem ein geistlicher Dichter, der aber von Natur vielseitig beanlagt, sich bald als kindlich frommen Mönch, bald als gutmüthigen Humoristen, dann wieder als welterfahrenen Mann, gar oft endlich als schneidigen Satiriker mit überraschenden Pointen und packenden Wendungen zeigt. Seine Sprache ist kräftig und wohlklingend, die Verse leicht fließend, nur Ausdruck und Reim lassen mitunter die nöthige Sorgfalt vermissen. Wegen der Vielseitigkeit seines Wissens und seiner Bildung hat man Morel wohl einen katholischen Goethe genannt. Vielleicht dürfte man ihn auch mit seinem Lieblingsdichter Horaz vergleichen, mit dem er manchen Zug gemein hat.? (G. Meier, in: ADB 22, 1885). Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers Lt091208
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