Beschreibung
Kl.-8° (16.5 x 9.5 x 2.5 cm). 10 Bll., 263+1 SS., 6 Bll. Gest. Front. von Melchior Küsell nach P. Eugen Speth. Typographisch recht gut strukturierter Schriftsatz in 9-Punkt Fraktur. Ldr. d.Zt. (Bezug des Vorderdeckels etwas schrumpffaltig) über 4 mm Holzdeckeln mit 2 bombierten Messingschliessen. Erste (einzige) Ausgabe. Buchblock im unteren Bereich durchgehend feuchtigkeitsrandig (generell eher blass, wenig störend, Frontispiz kaum sichtbar tangiert). Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren. Gesamthaft grossenteils sauberes, relativ gutes und gepflegtes Exemplar. Benziger Nr. 265 (ohne Angaben zur Auflagenhöhe); digitalisiert in e-rara (ZB Zürich). - Allegorisches Frontispiz zu Joh. 14,6 : Ego sum via, veritas et vita. - Mit Register der vornembsten Materien. - Dedikation für Abt Leodegar [Bürgisser] (Luzern 1640-1717 Neuravensburg i. Allgäu), ?Abbten beyder befreyten Stifften und Gottshäusern St. Gallen und St. Johann im Thurthal [.], Meinem gnädigsten Fürsten und Herrn? (Vgl. HLS). -- P. Heinrich Hegner (1649-1726 Gnadental b. Niederwil Kt. Aargau), von Lachen Kt. Schwyz, Profess in Wettingen 1666, Priester 1673. ?Das Jahr 1684/85 brachte er nicht ganz freiwillig - animi mutabilitas wurde ihm damals vorgeworfen - im Kloster St. Urban zu?, danach war er u.a. Pfarrer in Wettingen, Magdenau SG u. in Kalchrain TG. ?Der Jubelpriester wurde am 16. Okt. 1723 nochmals Beichtiger in Gnadental, wo er am 13. Mai 1726 als Senior-Jubilar, 77 Jahre alt, sein Leben beschloß. [.] Seine Leiche wurde in Gnadental bestattet.? (D. Willi, Album Wettingense, 2. Aufl. 1904, Nr. 652, p. 118 f.). Willi zählt 3 gedruckte Werke Hegners auf, wovon nur das erste, eine Biographie des hl. Bernhard, 1702 in der Klosterdruckerei Wettingen produziert wurde (vorliegender Titel nicht erwähnt). - Offenbar war die um 1670 eingerichtete Wettinger Klosterdruckerei nur sporadisch in Betrieb; der erste Druck datiert von 1671 (F. Blaser, Daten zur Geschichte des Buchdrucks, in: Der Schweizer Sammler, Bd. 15, 1941, H. 1-2, p. 9). Peter Wegelin berichtet, dass der Wettinger Konventual Joseph Meglinger [Luzern 1634-1695 Wettingen; s. HLS], von Luzern, sowohl Buchdrucker als zugleich Eigentümer des Materials gewesen sei, und merkt an: ?Auch in diesem Stifte wurde viele Jahre hindurch nichts mehr gedruckt; seit einiger Zeit aber widmet sich neuerdings ein Mönch dieser Beschäftigung.? (In: Die Buchdruckereien der Schweiz. St. Gallen 1836, p. 81 f.). D. Willi (op. cit., Nr. 638, p. 110 f.) bezeichnet P. Josef Meglinger, Priester und studierter Theologe, als einen gelehrten Mann; von einer Tätigkeit als Schriftsetzer und Buchdrucker ist keine Rede, wie ohnehin die Druckerei nicht thematisiert wird. - Das Aargauer Zisterzienserstift Wettingen ?soll schon 1663 [Akzidenz-] Schriften [i.S.v. Typen, Lettern] von Einsiedeln, und später von dem Benediktinerstift Disentis für klostereigene Drucksachen entliehen haben. Dann wurden eigene Schriften [d.h. Lettern u. Setzkästen] angeschafft und eine Druckerei eingerichtet. Als Drucker fungierte Pater Joseph (Karl Jost) Meglinger [.]. Neben den kleinen Drucksachen für das Kloster sind 23 Drucke im 17. Jhdt. bekannt geworden. Die Druckerei bestand mit Unterbrechungen bis zum Jahre 1841.? (R.I.E.C.H., online). An diesen Umständen dürfte es denn gelegen haben, dass das Buch seinerzeit nicht in Wettingen gedruckt wurde. -- Zu (Dom) Philippe Collard O.S.B., dit François vgl. BNF mit 5 Publikationen (Ph. François) aus der Zeit von 1613 bis 1645. Möglicherweise handelt es sich um eine Bearbeitung des Titels: Le Novitiat [Noviciat] des vrais benedictins. Tiré du chapitre LVIII. de la regle de sainct Benoist (Paris 1631, 260 SS.), cf. BNF FRBNF30459438. Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers GW031711
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