Beschreibung
2 Bände (cpl.). 8°. VI, 426 u. 3 Bll., 512 SS. (err.: 612; Paginierungssprung in Band 2 nach p. 466 auf 567). Typographisch gut strukturierter Schriftsatz in 8-Punkt Antiqua. Kart. d.Zt. (hellbraun; etwas fleckig, wenig bestossen) mit mont. roten Rückenschildchen und hs. nummerierten Sammlungsetiketten, alls. bunt gesprenkelter Schnitt. Erste (einzige) Ausgabe (postum). Seiten leicht gebräunt und min. stockfleckig (eine der hintersten Lagen von Band 2 stärker). Etwas Alters- u. Lagerungs-, eher wenig eigentliche Gebrauchsspuren, vordere fl.Bll. mit neuerem Blindpräge-Exlibris. Gesamthaft recht gutes Exemplar. - - VD18 9053945 u. VD18 9053946X1, bzw. (2 Bde.) VD18 11792671 - Digitalis. in BVB/BSB - INHALT : Band 1: Scorbutus; Rachitis; Scrophulae; Hydrops; Lues siphilitica; Convulsio; Morbi infantum; Tussis convulsiva; De officio medici; Morbi quidam capitis / Band 2: Epilepsia; Mania; Catalepsis seu Catechus; Ophtalmia; Angina; Odontalgia; Palpitatio cordis; Tussis; Asthma; Haemoptoe; Haemorrhagia Narium; Mictus cruentus; Haemorrhagia uteri; Tabes; Cardialgia; Singultus; Vomitus; Colica; Ileus; Diarrhoea; Dysenteria; Haemorrhoides; Icterus; Hydrops; Malum hypochondriacum; Lues venera; Morbi mulierum; Morbi infantum; De methodo praescribendi formulas : Remedi interna; Remedi externa -- Maximilian Stoll (Erzingen 1742-1787 Wien), Sohn eines Landchirurgen. Jesuitenschüler in Ingolstadt (Philosophie), anschließend Lehrer am Jesuitengymnasium Hall/Tirol, 1767 Austritt aus dem Orden. Medizinstudium in Straßburg und bei Anton de Haen in Wien, 1772 Promotion. "1776 wurde er Primar am Wiener Dreifaltigkeitsspital. Nach dem Tod de Haens übernahm er dessen klinischen Lehrauftrag. Aufgrund der vielen Patienten, die an seinem Spital betreut wurden, konnte er ausführliche Beobachtungen machen und diese seinen Studenten weitergeben. [.] Stoll legte besonderen Wert auf die praktische Unterweisung der Studenten und die exakte Krankenbeobachtung. Den klinischen Unterricht kombinierte er mit Obduktionen, eine Lehrmethode, für die die Wiener Schule bekannt war. Nach der Eröffnung des Allgemeinen Krankenhauses 1784 [.] übernahm [er] die Leitung der neugeschaffenen Klinik" (geschichte.univie.ac at; vgl. ADB 36, 1893; Dumesnil/Schadewaldt, Hsg., Die berühmten Ärzte, 2. Aufl. p. 382; K. Sudhoff, Kurzes Handbuch d. Gesch. d. Medizin. 3./4. Aufl. 1922, p. 314 u. passim).) - "Mit ihm erlischt der Glanz der älteren Wiener Schule. Bei Stoll ist die humoralpathologische Anschauung [d.h. Lehre vom Zustand der Säfte, insbesondere des Blutes, nach Hippokrates und Galen] in grösserem Massstabe ausgeprägt als bei Boerhave. Ähnlich wie bei de le Boë (Sylvius) spielen bei ihm die Erkrankungen der Galle, ausgesprochen in dem sogenannten biliösen Typus der Krankheiten, besonders der epidemischen, eine Rolle. Von Stoll stammt die Lehre von der biliösen Pneumonie [i.e. mit Gelbsucht verbundene, schwere asthenische Form der Lungenentzündung]." (Sudhoff, loc. cit.; Fachbegriffe n. W. Guttmann, Med. Terminologie, 2. Aufl. 1906). - Stoll erkannte früh die Bedeutung von Leopold Auenbruggers (1722-1809) Lehre des Abklopfens als Untersuchungsmethode (Perkussion, 1761), und praktizierte dieses 'Inventum novum', das im Prinzip erst durch Napoleons Leibarzt Jean-Nicolas Corvisart (1755-1821) zum Durchbruch gelangte. "Aber nach Stolls Tod im Jahre 1787 sprach niemand mehr über die Perkussion." (Dumesnil/Schadewaldt, p. 197; vgl. pp. 139-141 u. p. 184 zu Auenbrugger u. Corvisart des Marets; zur 'Percussion' W. Guttmann, sp. 894). - "In der Geschichte der Medicin sind Stoll's Arbeiten besonders durch die darin documentirte sorgfältige Beobachtung der epidemischen Krankheitsconstitutionen denkwürdig. Die Lehre von der chronischen Pneumonie bezw. Phtysis [Phthisis] verdankt ihm gleichfalls mannichfache Bereicherung." (ADB, vorl. Titel als eine seiner bedeutenderen Schriften). -- Josef Eyerel (1745-1821), Arzt in Wien, "darf hier als Schüler und Freund Stoll's genannt werden, um den. Bestandsnummer des Verkäufers MED110901
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