Beschreibung
Kl.-8° (16.1 x 9.8 cm). 8 Bll. (Titel u. Kalendarium), 278 SS. Typographisch sorgfältiger Schriftsatz in 7-Punkt Antiqua, Druck a. Bütten (Wasserzeichen). Perg. d.Zt. (wenig fleckig) mit hs. Rückentitel, alls. rot gesprenkelter Schnitt. Erste Ausgabe. Vorsätze etwas gebräunt. Leichte Alters- u. Lagerungs-, kaum eigentliche Gebrauchsspuren, hs. Standortvermerk dat. 1680 a. Vorsatzspiegel, Bibliotheksetikette u. Dublettenstempel a. Vorsatz. Gesamthaft überdurchschnittlich gutes Exemplar - - Professbuch Nr. 82 (Reimann)/Bibliographie Nr. 4 (mit Archivnummer A. QD 86) / bzw. Abt. Literatur, Abschn. Liturgische Bücher, mit Vermerk: Verschiedene Ausgaben, von 1664 und 1685 [sic!, recte 1683]; Benziger Nr. 4, mit Hinweis auf die Zweite (veränderte und erweiterte) Auflage von 1683 (Benziger ebenfalls err. 1685/Nr. 122) und Literaturverweis auf P. Odilo Ringholz, Wallfahrtsgeschichte, 1896, p. 358. - swissbib mit nur zwei Standorten; ausserhalb der Schweiz praktisch nicht nachzuweisen. - P. Odilo gibt eine detailliertere Beschreibung dieses Propriums von 1664 unter besonderer Berücksichtigung des Engelweihoffiziums und der Engelweihlegende im Zusammenhang mit der Engelweihbulle : "Wenn der Verfasser an diesem Officium etwas aussetzen darf, ist es der Umstand, daß die Legende mit der Bulle verschmolzen ist und somit der Eindruck hervorgebracht wird, als ob die Legende in der Bulle selbst enthalten wäre." (loc. cit.). Sein Vorschlag geht folglich u.a. dahin, "bei einem künftigen Neudrucke bezw. einer Revision" die Legende besser ganz auszulassen. (ibid.). Seine Anregung scheint nicht umgesetzt worden zu sein, wie ein Vergleich der Texte zum 14. September: In Festo Divinae Consecrationis Sacelli Beatiss. Virg. Mariae Einsidlensis, mit der Ausgabe von 1783 nahelegt (vgl. die digitalis. Version in EROMM). Ringholz selbst, 1881 bis 1929 Stiftsarchivar, geht übrigens auf die Ausgabe 1683, die in der Stiftsbibliothek vorhanden sein muss, nicht ein. -- In der Darstellung Benzigers das vierte von sechs Druckwerken im ersten Jahr der Inbetriebnahme der stiftseigenen Druckerei. Die neue Ausgabe von 1683 mit 8 Bll., 354 SS. wurde unter weitestgehender Verwendung der gleichen Lettern neu, jedoch augenfällig nicht mehr so differenziert und sorgfältig gesetzt. - Zu Drucker und Faktor Jakob Ammon oder Ammann aus Nürnberg, 1664-1668 erster Druckereileiter der 1664 eingerichteten Stiftsdruckerei s. Benziger bes. p. 156 u. p. 148. - "Ammon, Jakob, fahrender Buchdrucker. Er arbeitete 1663/64 bei Gottfried Hautt in Luzern, war in den Buchdruckerstreik verwickelt, zog dann nach Einsiedeln, wo er 1664-68 als Faktor in der Offizin des Klosters arbeitete. 1669 ist er in Baden (Aargau) tätig, 1671-1674 in Zug (erster Buchdrucker in Zug)." (F. Blaser, Luzerner Buchdruckerlexikon I, in: Der Geschichtsfreund, Bd. 84, 1929, p. 147). Vgl. auch Th. v. Liebenau, Ueberblick über die Geschichte der Buchdruckerei der Stadt Luzern, 1900, p. 37 f., mit Namen Ammann). -- Provenienz: Dublette der Stiftsbibliothek Einsiedeln (Etikette und Stempel). - Sprache: la. Bestandsnummer des Verkäufers GW091601
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