Beschreibung
(Zweite und wohl letzte Einsiedler Auflage). 16° (10.3 x 6.2 cm). 154 SS., 2 Bll. Gest. Front. (im Bundsteg mit Verklebungsspuren mit Titelbl., Darstellung marginal etwas beschabt), 1 gest. Tafel (ad p. 123: Ordo Incensationis Altaris) in Kupferstich, etwas gest. Buchschmuck. Schriftsatz in 5-Punkt Antiqua / Bzw. Gest. Titel von D. Oechslin u. 38 SS. gest. Musiknoten a. festerem Kupferdruckpapier. Ldr. d.Zt. (etwas berieben u. bestossen) mit vergold. Deckelfileten (diese partiell etwas abgegriffen). Seiten etwas knapp eingebunden, unterschiedlich gebräunt u. gelegentlich (finger- u. ev. wachs-) fleckig (v.a. Partie ?Obsecrationes? pp. 117-120, Text eher marginal u. mässig störend tangiert), die Musiknoten weitgehend sauber. Alters-, Lagerungs- u. Gebrauchsspuren, Besitzervermerk (um 1857) u. Dublettenstempel a. Vorsatz. Gesamthaft grossenteils recht sauberes, sehr ordentliches Exemplar. Besitzervermerk: Fr. Nov. [Novize Bruder, Novizenbruder] Adolph[us], i.e. wohl P. Urs (bürgerl. Adolf) Jecker (1839-1882), von Büsserach, Kt. Solothurn. Profess 1858, Priester 1864, u.a. Organist, ab 1864 mehrmals (Vize-) Kapellmeister (Professbuch Nr. 625). - Ad 1. Benziger Nr. 940 (Auflage 1000 Exemplare) mit Hinweis auf die Erste Ausgabe von 1744; Professbuch Abt. Literatur, Abschn. Liturgische Bücher mit Vermerk: Verschiedene Ausgaben, von 1744, 1783. / Bzw. 2. nicht bei Benziger; swissbib nur für ZB Zürich und ZHB Luzern. -- 1. Aszetisches Hand- u. Gebetbuch in kleinem Taschenformat (nahezu Miniaturbuch) für den besonderen Gebrauch von Einsiedeln unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Patrone, Heiligen und Ordensheiligen. - Inhalt (ohne Vorwort, Inhaltsverzeichnis und Register): 1. Orationes (bis p. 16), 2. Praeparatio ad Missam (bis p. 29), 3. Preces od. Exercitia post Missam (bis p. 39), 4. Benedictio ante, et Gratiarum Actio post Mensam (bis p. 55), 5. Orationes Post Salve Regina in SS. Sacello Dicendae (i.e. in der Gnadenkapelle zu sprechen; bis p. 59), 6. Sammlung div. Gebete, Litaneien u. Psalmen (u.a. Lauretanische Litanei, In Processione S. Meinradi, Litaniae de Sanctis quorum Reliquiae hic asservantur od. -de S. Reliquijs Einsidlensibus, Hymnus S. Thomae Aquinatis de Venerabili Sacramento, etc., bis p. 121), 7. Schema Incensationis (pp. 123-126, mit gest. Tafel), 8. Compendium Ritus servandi in Lectione Sacri (mit tabellar. Aufstellung, bis p. 154), 8. Intonatio Responsorium, Hymnorum ac missarum pro Organaedo (2 Bll.: Anweisungen für den Organisten, z.B. Veni Creator Spiritus : 5. in g. g., od. Pange lingua gloriosi : 5. c. e., etc.). -- Bzw. ad 2.: Fein gestochener Titel in passig geschweiftem Rahmen, überhöht vom Einsiedler Gnadenbild, im Fuss das Wappen von Abt Beat Küttel (47. Abt in turbulenten Zeiten von 1780-1808), u.r. signiert D. Öchslin (i.e. Franz Dominik Oechslin, 1739-1789; vgl. SIKART u. Brun, SKL 2, 1908, p. 487). - Gest. Choralnoten (eine Art Quadratnotation mit längeren und teilw. verbundenen rechteckigen Noten) a. fünf Linien mit integriertem Choraltext für fünf Stimmen: Cantus choralis, Canto, Alto, Tenore und Basso. - Der hier vorliegende fünfstimmige Choral resp. die Antiphon entspricht der Signatur Mw 2927 in der Einsiedler Musikbibliothek. ?Um die Hauptstimme des Salve Regina aus dem 11./12. Jahrhundert wurden spätestens im 18. Jahrhundert zuerst vier, dann fünf neue Stimmen gelegt. In dieser Form wird es [.] jeden Tag gesungen und zwar jeweils nach der Vesper. [.] Lange wurde diese Partitur geheimgehalten. [. Offen ist auch] die Frage, seit wann genau [.] das Salve Regina mehrstimmig gesungen wird. [.] An den Werktagen singen die Mönche [.] eine 4-stimmige Version [.].? (S. Bosshard-Kälin, Das Einsiedler Salve Regina. In: Kloster Einsiedeln, H. 5, 2006, pp. 62-64, passim, p. 63 mit Abbildung aus den vorliegenden Noten). -- Provenienz: Dublette der Stiftsbibliothek Einsiedeln (Stempel). Sprache: la. Bestandsnummer des Verkäufers GW091618
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