Beschreibung
Albumin-Abzug der Zeit. Format (Pappe): 6,3 x 10,4 cm. Rückseitig gedruckte Angabe "F. Brandseph, Photogr. Anstalt, Stuttgart". Handschriftlicher Titel "Königsbau" auf Vorder- und Rückseite; rückseitig handschriftlich datiert "1869". Die Datierung bezieht sich auf das Kaufdatum (es stammt aus einem Album über eine Pensionszeit 1869 in Stuttgart), das Foto ist einige Jahre älter. Unter dem Motiv geprägte Verlagsangabe "C.F. Autenrieth, Hof-Kunsthandlung". -- Zustand: Etwas fleckig. - Der Königsbau ist eines der prägenden Gebäude des Stuttgarter Schloßplatzes. Er bildet den nordwestlichen Abschluss des Platzes und beherbergt vor allem Geschäfte und Cafés. Seit April 2006 schließen sich auf der Rückseite des Königsbaus die Königsbau-Passagen, ein 45.000 Quadratmeter umfassendes Einzelhandels- und Geschäftsgebäude, an. Geschichte: Der Königsbau wurde zwischen 1856 und 1860 im Auftrag des württembergischen Königs Wilhelm I. im spätklassizistischen Stil als Geschäfts-, Konzert- und Ballhaus errichtet. Der königliche Hofbaumeister Christian Friedrich von Leins bekam zusammen mit Architekt Johann Michael Knapp den Bauauftrag. Nachdem Knapp sich 1857, teilweise aus gesundheitlichen Gründen, von der Arbeit zurückgezogen hatte, führte Leins den Bau zu Ende. Die offizielle Einweihung erfolgte im September 1860. Bereits zwei Jahre zuvor hatte Wilhelm I. die Genehmigung erteilt, dem Projekt die Bezeichnung Königsbau zu verleihen. Das monumentale Gebäude sollte einen Gegenpol zum Neuen Schloss bilden und wird geprägt durch eine aus 34 Säulen bestehende Kolonnade, die 135 Meter lang ist. Im Inneren befanden sich bereits zu dieser Zeit Restaurants und große Räume, die für unterschiedliche Feste und Veranstaltungen genutzt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Königsbau stark beschädigt, 1958/59 wurde er für umgerechnet 4 Millionen Euro wieder aufgebaut. Von 1991 bis 2002 beherbergte der Königsbau die Stuttgarter Börse, die jedoch inzwischen in die Börsenstraße umzog. --- Friedrich Brandseph (geboren als Georg Friedrich Brandsef, offiziell seit 1863 Georg Friedrich Brandseph, * 2. Mai 1826 in Obertürkheim; gest. 24. November 1915 in Kennenburg bei Eßlingen am Neckar) war ein deutscher Silhouetteur, Maler, Lithograph und ab 1854 Fotograf. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war sein Fotoatelier das größte und erfolgreichste in Stuttgart und war weit über Württemberg hinaus bekannt; Brandseph beschäftigte dort zeitweise 25 bis 40 Mitarbeiter. Er war der Vater des Fotografen Hermann Brandseph. Leben: Jugend: Friedrich Brandseph war ein uneheliches Kind der Friederike Brandsef und des Tuchmachers Anton Schneider. Seine Eltern heirateten erst 1846, weshalb Brandseph den Mädchennamen seiner Mutter beibehielt. Vermutlich 1840 begann Brandseph seine Lithographenlehre in Esslingen oder Stuttgart. Nach deren Abschluss, wohl 1844, unternahm er die übliche mehrjährige Wanderung. Er beschäftigte sich in dieser Zeit mit Zeichnen und Malen "unterschiedlicher Gegenstände". Es ist wahrscheinlich, dass er in dieser Zeit unter anderem in Paris war und Louis Daguerre kennenlernte. Es ist sicher, dass er bereits in dieser Zeit mit der Daguerreotypie zu tun hatte, doch, vermutlich aufgrund der technischen Schwierigkeiten, davon nicht besonders angetan war. Spätestens 1849 ließ sich Brandseph in Stuttgart, am Marktplatz 5, als Silhouetteur und Maler nieder. Er pflegte auch Kontakt zu dem Daguerreotypisten Carl Reutlinger, der sich damals in Stuttgart aufhielt, und kannte vermutlich auch die beiden Stuttgarter Daguerreotypisten Israel Käser und Carl Dihm. Intensiver mit der Fotografie beschäftigte sich Brandseph erst seit 1852, als die Daguerreotypie vom technisch einfacheren nassen Kollodium-Verfahren abgelöst wurde. Aus unbekanntem Grund reiste er im Januar 1853 über Leipzig nach Hamburg, wo er am 5. Februar 1853 ankam, sich im "Weißen Schwan" unter dem Namen seines Vaters aufhielt und versuchte, sich als Silhouetteur niederzulassen. Aus Hamburg reiste er sc. Bestandsnummer des Verkäufers 23323
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