Beschreibung
Albumin-Abzug der Zeit. Format (Pappe): 6,3 x 10,4 cm. Rückseitig gedruckte Angabe "F. Brandseph, Photogr. Anstalt, Stuttgart". Handschriftlicher Titel "Wilhelma" auf Vorder- und Rückseite. Unter dem Motiv geprägte Verlagsangabe "C.F. Autenrieth, Hof-Kunsthandlung". -- Zustand: Etwas fleckig. - Die Wilhelma ist ein zoologisch-botanischer Garten im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt. -- Maurischer Festsaal: Das größte Gebäude der königlichen Wilhelma war der ab 1847 erbaute Maurische Festsaal, welcher trotz der durch die Deutsche Revolution bedingten Idee, den Bau einzustellen, am 21. Oktober 1851 eröffnet wurde. Das Gebäude gegenüber dem Maurischen Landhaus grenzte an den Maurischen Garten. Es enthielt Gemälde von Julius Lettenmayer. Im Festsaal fanden verschiedene Veranstaltungen statt. Während der Stuttgarter Kaisertage im Jahr 1857 waren neben König Wilhelm I. von Württemberg Zar Alexander II. und Kaiser Napoleon III. anwesend. Napoleon soll gesagt haben, er besitze selbst viel Schönes und habe schon viel Schönes gesehen, aber etwas, das sich mit der Wilhelma vergleichen lasse, nicht. Durch die Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurde der Maurische Festsaal schwer beschädigt. Nach einigen Jahren als Ruine wurde er in den 1960er Jahren abgetragen. Ein Teil des Eingangsportals konnte bestehen bleiben, dort befinden sich heute Räumlichkeiten für Seminare. Die Stelle des Festsaals nimmt heute die Krokodilhalle ein. Der jetzt als Seelöwenbecken genutzte Halbmondsee befand sich vor dem Festsaal. --- Friedrich Brandseph (geboren als Georg Friedrich Brandsef, offiziell seit 1863 Georg Friedrich Brandseph, * 2. Mai 1826 in Obertürkheim; gest. 24. November 1915 in Kennenburg bei Eßlingen am Neckar) war ein deutscher Silhouetteur, Maler, Lithograph und ab 1854 Fotograf. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war sein Fotoatelier das größte und erfolgreichste in Stuttgart und war weit über Württemberg hinaus bekannt; Brandseph beschäftigte dort zeitweise 25 bis 40 Mitarbeiter. Er war der Vater des Fotografen Hermann Brandseph. Leben: Jugend: Friedrich Brandseph war ein uneheliches Kind der Friederike Brandsef und des Tuchmachers Anton Schneider. Seine Eltern heirateten erst 1846, weshalb Brandseph den Mädchennamen seiner Mutter beibehielt. Vermutlich 1840 begann Brandseph seine Lithographenlehre in Esslingen oder Stuttgart. Nach deren Abschluss, wohl 1844, unternahm er die übliche mehrjährige Wanderung. Er beschäftigte sich in dieser Zeit mit Zeichnen und Malen "unterschiedlicher Gegenstände". Es ist wahrscheinlich, dass er in dieser Zeit unter anderem in Paris war und Louis Daguerre kennenlernte. Es ist sicher, dass er bereits in dieser Zeit mit der Daguerreotypie zu tun hatte, doch, vermutlich aufgrund der technischen Schwierigkeiten, davon nicht besonders angetan war. Spätestens 1849 ließ sich Brandseph in Stuttgart, am Marktplatz 5, als Silhouetteur und Maler nieder. Er pflegte auch Kontakt zu dem Daguerreotypisten Carl Reutlinger, der sich damals in Stuttgart aufhielt, und kannte vermutlich auch die beiden Stuttgarter Daguerreotypisten Israel Käser und Carl Dihm. Intensiver mit der Fotografie beschäftigte sich Brandseph erst seit 1852, als die Daguerreotypie vom technisch einfacheren nassen Kollodium-Verfahren abgelöst wurde. Aus unbekanntem Grund reiste er im Januar 1853 über Leipzig nach Hamburg, wo er am 5. Februar 1853 ankam, sich im "Weißen Schwan" unter dem Namen seines Vaters aufhielt und versuchte, sich als Silhouetteur niederzulassen. Aus Hamburg reiste er schon am 16. März 1853, wiederum über Leipzig, nach Stuttgart zurück - noch vor Ablauf der bis zum 6. April 1853 erteilten Aufenthaltsbewilligung, also ähnlich überraschend, wie er hingefahren war. -- Heirat, Anfang des professionellen Umgangs mit Fotografie: Am 16. August 1853 heiratete Brandseph Karoline Louise Richter. 1857 gebar sie den Sohn Hermann. 1860 folgte Gustav Brandseph, der später ebenfalls in der Fotobranche, allerdings eher als Geschäft. Bestandsnummer des Verkäufers 23322
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