Inhaltsangabe:
Der böhmischer Ort Hlavanice, einst nahe der Sperrzone des Eisernen Vorhangs gelegen, rückt durch die Ereignisse des Herbstes '89 wieder in die Mitte Europas. Über 40 Jahre vergessen von der Geschichte wird er plötzlich wieder zum Schauplatz turbulenten Geschehens. Ein einziger, schwül-heißer Juni-Sommertag wird erzählt, doch an ihm passiert viel: Ein Spitzel der "Geheimen", über Nacht arbeits- und orientierungslos geworden, versucht sich an seinem Opfer, einem alternden Dissidentenschriftsteller, zu rächen. Ein Baulöwe aus Bayern taucht auf, um ausgerechnet auf dem Gelände eines verfallenen Schlosses illegal eine Hühnerfabrik zu errichten. Dazu braucht er einen Strohmann, den er im seltsamen Onkel Venda seines Hilfsarbeiters Jirí auch findet. Der schlägt sich noch immer mit den geisterhaften Luftmenschen der Vergangenheit herum. Überhaupt wird an diesem auf ein allzu ausgelassenes Dorffest zusteuernden Tag noch einmal die Historie Hlavanices lebendig: die Blütezeit des Schlosses, die Okkupationsjahre unter den Nazis, die Deportation der Juden, die Vertreibung der Sudetendeutschen. Spannend, aber auch amüsant erzählt Bernhard Setzwein in diesem facettenreichen Panorama einer Grenzlandschaft eine typisch mitteleuropäische Geschichte, in der die Akteure von immer neuen Schicksalsschlägen gehörig gebeutelt werden.
Críticas:
Bernhard Setzwein ist mit seinem neuen Buch ""Die grüne Jungfer"" gelungen, dem literarischen Publikum das zu geben, wonach es seit Jahrzehnten Ausschau hält: ein politischer Gegenwartsroman. ... er zaubert magische Momente, in denen sich Raum und Zeit mehrdimensional überlagern. (Elisabeth Brandl, Süddeutsche Zeitung)
Ein anschauliches und sinnenfrohes Buch voller Schweijkiaden. (FOCUS)
Bücher dieser Art vermögen mehr als jede Politik. Sie bauen Brücken, sie berühren, machen Historie lebendig. (Neue Passauer Presse, Stefan Rammer)
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.