Beschreibung
Farbholzschnitt, 1903, auf feinem Japan, mit Bleistift signiert. Darstellungsgröße 28,5:26 cm, Blattgröße 55,8:45 cm. - Im sehr breiten Rand rechts unten etwas knitterfaltig. Literatur: H.H. Hofstätter, Jugendstil. Druckkunst. Baden-Baden, 1968, Farbtaf. S. 241; H. Junge, Wohlfeile Kunst. Mainz, 1989; H. von der Grinten (Hrsg.), Die Frühzeit des modernen Holzschnitts. Museum Schloss Moyland, 1993; Ausst. Katalog: Art for All. Der Farbholzschnitt in Wien um 1900. Frankfurt/Main, 2016, Farbabb. S. 128/129; Ausst. Katalog: Daniel Studer, Faszination Farbholzschnitt. St. Gallen/Reutlingen, 2016/17, Farbabb. S. 232; Ausst. Katalog: Crossing Cultures. Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren, 2017/18, Farbabb. S. 41, Nr. 36. Inkunabel der Jugendstilgraphik! Kurzweil wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen bis 1879 in Bisenz/Tschechien, danach in Wien auf. 1886-1895 studierte er mit Unterbrechungen an der Kunstakademie Wien. 1893-94 hielt er sich in Paris und der Bretagne auf, wo er in der Künstlerkolonie Concarneau seine spätere Frau Martha, geb. Guyot, kennenlernte. Seit der Eheschließung verbrachte das Paar dort regelmäßig die Sommer. Er gehörte zur Klimt-Gruppe und verließ 1905 mit dieser die Wiener Sezession, beteiligte sich aber weiterhin an deren Ausstellungen. Zum Farbholzschnitt fand er 1902, vermutlich durch Emil Orlik (1870-1932), der ihm die Technik beibrachte. 1903 arbeitete Kurzweil an der Zeitschrift Ver Sacrum" mit. In diesem Jahr entstand auch der Farbholzschnitt Der Polster" für die Gesellschaft für vervielfältigen Kunst in Wien. Dieses Blatt gehört zu den Inkunabeln des Farbholzschnitts und wurde und wird immer wieder publiziert. 1909 übernahm Kurzweil einen Lehrauftrag an der Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen. Im 1. Weltkrieg wurde er als Kriegsmaler eingesetzt. Infolge persönlicher Umstände entschied er sich zusammen mit seiner Schülerin Helene Heger 1916 für den Freitod. Bestandsnummer des Verkäufers FH-460
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