Beschreibung
GhA, 197. - Beil. Münch. med. Wschr. - München, J.F. Lehmann Verlag, 1907, 16 x 24,5 cm. Karl von Pfeufer (1806-1869), Sohn von Christian Pfeufer (1780.1852), "geb. 22. Dec. 1806 zu Bamberg, bezog 1824 die Universität Erlangen, siedelte 1825 nach Würzburg über und wurde dort für die Heilkunde durch SCHOENLEIN , dessen klinischer Assistent er nach abgelegtem Examen wurde, begeistert und gewonnen, nachdem er, mit einem reichen Talent für Poesie begabt, länger geschwankt hatte, ob er sich nicht ganz der schönen Literatur widmen solle. Im Jahre 1831 erschien seine Diss. "Beiträge zur Geschichte des Petechialtyphus". Im Herbst desselben Jahres reiste er mit einem Stipendium der bayerischen Regierung nach Norddeutschland, zur Beobachtung der herrschenden Cholera. Sein Bericht über das Ergebniss seiner Untersuchungen über die Aetiologie und die Therapie der asiatischen Seuche kam mit denen anderer bayerischer, auf den Schauplatz der Epidemie gesendeter Aerzte 1833 in der ausserordentlichen Beilage der Bayerischen Annalen (Nr. 19) und in einem Separatabdruck zur Veröffentlichung. Im Jahre 1836 bot sich Pfeufer, der seit 1833 in München ärztliche Praxis ausübte, Gelegenheit, dieser Volkskrankheit bei ihrem ersten Ausbruch in Bayern zu Mittenwald selbstthätig entgegenzutreten. Er hat die Epidemie und die von ihm zur Bekämpfung derselben als königlicher Regierungscommissar durchgeführten Maassregeln in seinem 1837 in München veröffentlichten Bericht über dieselbe eingehend geschildert. Ende Septrmber dieses Jahres wurde er zum Landgerichtsarzt in der Vorstadt Au bei München ernannt, als welcher er bei der einen Monat später in der bayerischen Hauptstadt ausbrechenden Choleraepidemie seine bei Beobachtung derselben an anderen Orten gewonnenen Erfahrungen verwerthen konnte. Die ihm nicht zusagende gerichtsärztliche Stellung vertauschte er 1840, nach Abgang SCHOENLEIN's nach Berlin, mit dem Lehrstuhl der med. Klinik an der Universität Zürich. Er eröffnete seine klinische Thätigkeit daselbst mit einer Antrittsrede: "Ueher den gegenwärtigen Zustand der Medicin" (Annalen des allgem, städt. Krankenhauses in München, Bd. I). In Zürich, wo er sich bald grossen Erfolges als Lehrer erfreute, verband er sich mit seinem Collegen HENLE zur Herausgabe einer med. Zeitschrift, welche es sich zur Aufgabe machen sollte, der prakt. Medicin im Bündnisse mit der Physiologie eine rationelle Methode der Krankenbeobachtung und Behandlung zu schaffen. In dieser "Zeitschrift für rationelle Medicin", von welcher vom Jahre 1844-69 25 Jahrgänge erschienen sind, hat Pfuefer eine Anzahl von Abhandlungen, unter welchen vorzüglich die: " Ueber die nächste Ursache der Fiebersymptome" (Bd. I) - " Ueber den Schwefeläther" (Bd. VI) - " Ueber die Aderlässe bei Entzündungen der Respirationsorgane" (Ibid.) - "Ileus" (N. F., Bd. II) zu nennen sind, veröffentlicht. 1844 folgte er, zusammen mit seinem Freunde HENLE, einem Rufe nach Heidelberg, wo er als Lehrer und ausübender Arzt eine grosse Thätigkeit entwickelte und in dem Kreise seiner Freunde GERVINUS, HAEUSER, HENLE, JOLLY und VANGEROW heitere Tage verlebte. Dort erschien 1849 die kleine Schrift: "Zum Schutze wider die Cholera", welche, ein Muster populärer Schreibweise, in kurzer Zeit weite Verbreitung fand. 1852 verliess Peufer Heidelberg, um die klinische Professur mit der Oberarztstelle der 2. med. Abtheilung im Allgem. Krankenhause zu München zu übernehmen. Mit den gleichzeitig an die dortige med. Facultät berufenen BISCHOFF, V. SIEBOLD und HECKER brachte er in dieselbe neues, frisches Leben. Zugleich war ihm die Stellung des ärztlichen Referenten im Ministerium des Innern übertragen worden, in der sich sein Einfluss auf die Ueberwindung verrosteter Vorurtheile und durch manche Errungenschaften des ärztlichen Standes im Sinne der Freiheit, wie die Freigebung der ärztlichen Praxis, die ihm 12jähr. Bemühung kostete, bewährte.- Ihm ist das Zustandekommen verschiedener für das bayerische Medicinalwesen . Bestandsnummer des Verkäufers 29405
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