Beschreibung
Monogrammist BR (J.Th. de Bry), Kupferstich aus J.J.Boissard, Icones virorum illustrium, Frankfurt 1597-99, Kupferstich, 14,2 x 10, 8 auf 18,5 x 14,7 cm. Leonhard Fuchs, wurde am 17. Januar 1501 zu Membdingen Bayern geboren. Im Jahre 1519 bezog er die Universität Ingolstadt, beschäftigte sich hier besonders mit den schönen Wissenschaften, der Philosophie, der griechischen Sprache, erhielt 1521 die Würde des Magister artium,wandte sich jetzt dem Studium der Medicin zu und ward 1524 zum Doctor promovirt. Er liess sich in München als praktischer Arzt nieder, folgte aber schon nach zwei Jahren, 1526, einem Rufe als Professor der Medicin nach Ingolstadt, eine Stelle die er nach wieder zwei Jahren, 1528, mit derjenigen eines Leibarztes des Markgrafen Georg von Brandenburg in Anspach vertauschte. Hier blieb er fünf Jahre, erwarb sich durch glückliche Behandlung in der 1529 Deutschland überziehenden Epidemie des englischen Schweisses grossen Ruf und begann seine literarische Thätigkeit mit dem Werke: " Errata recentiorum medicorum LX numero, adjectis eorum confutationibus" (Hagenau 1530, 4.; später umgearbeitet unter dem Titel: "Paradoxorum medicorum libri tres, in quibus multa e nemine hactenus prodita, Arabum, aetatis nostrae medicorum errata non tandem indicantur, sed et probatissimorum authorum scriptis, firmissimisque rationibus ac arqumentis confutanlur" Basel 1533, fol.; Zürich 1540, 8.; Paris 1555, 8.; Frankfurt 1567, fol.). Es folgte "Cornarius furens" (Basel 1533, 8.). Beide Schriften sind kennzeichnend für Fchss medicinische Richtung und für seinen Charakter. In der ersteren zeigt er sich als glühender Verehrer der Griechen, als Verächter der Araber, deren Autorität er auf's eifrigste und gewandteste bekämpft, die zweite ist eine heftige Streitschrift, der Ausfluss seiner sehr grossen Zanksucht und höchsten Selbstgefälligkeit. 1533 ging Fuchs in Folge eines Rufes wiederum als Professor nach Ingolstadt, musste aber, nachdem er kaum seine Functionen übernommen, den Machinationen der in ihm den Protestanten verfolgenden Jesuiten weichen und ward nochmals von dem Markgrafen Georg' mit Freuden aufgenommen. Seine Unruhe liess ihn aber hier nur kaum zwei Jahre verweilen, denn 1535 folgte er einem Rufe des Herzogs Albrecht von Württemberg zur Uebernahme einer medicinschen Professur nach der jungen Universität Tübingen, der er bis zu seinem am 10. Mai 1566 erfolgten Tode treu blieb. Kaiser Karl V. erhob ihn in den Adelstand. Fuchs, der durch den Glanz seines wissenschaftlichen, weit über Deutschland hinaus bekannten Namens, durch eleganten und präcisen Vortrag viel zur Blüthe Tübingen's beitrug, hat besonders auf zwei Gebieten grosse Verdienste sich erworben, nämlich als Verfechter der griechischen Medicin und als Botaniker, während seine literarischen Leistungen in der praktischen Medicin sich nicht über das Niveau seiner Zeit erheben, ja auch in der Praxis selbst ihm das Glück nicht besonders hold gewesen sein soll. - Fuchs war durch seine classische Bildung so recht geeignet zum Vorkämpfer für die medicinischen; besonders die griechischen Classiker des Alterthums. Mit dem 16. Jahrhundert, der Zeit des höchsten Aufschwunges der humanistischen Bestrebungen, der eifrigsten Pflege der griechischen Literatur, vollzog sich auch in der Medicin ein gewaltiger Umschwung. Zu denjenigen Aerzten nun, die mit Enthusiasmus zur Fahne des Hippokates schworen, gehört in erster Reihe Leonhard Fuchs. Er wirkte sowohl durch allgemeine Anregungen, wie in den oben angeführten Abhandlungen, als auch durch concretes Beispiel in seinen Uebersetzungen und Commentarien. Hierher gehören: " Hippocratis epidemion Über sextus latinitate donatus et luculentissima commentatione illustratus" (Basel 1537, fol.) - "Hippocratis aphorismorum sectiones septem latinitate donatae etc." (Basel 1544, 4. und mehrfach) - "Claudii Galeni aliquot opera" (Paris 1549-1554, fol., 3 voll.). - Ausserdem besorgte Fcus zusammen mit Camerarius und Gemusaeus die . Bestandsnummer des Verkäufers 34179
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