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Antiquariat J. Voerster, Stuttgart, BW, Deutschland
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Heidelberg, 10. Mai 1855, Groß-Oktav. 22,4 x 14,2 cm. Doppelbogen. 3 1/2 Seiten. GESCHICHTE DES 19. JAHRHUNDERTS SEIT DEM WIENER KONGRESS "In etwa 14 Tagen wird Ihnen mein Verleger den ersten Band der 'Geschichte des 19. Jahrhunderts seit den Wiener Verträgen' zuschicken". So beginnt der umfangreiche Brief an den Coburger Diplomaten Christian Freiherr von Stockmar (1787-1863) mit dem Gervinus befreundet war und den er um Unterstützung für sein neuestes "Product" bittet. "Dies wird ein breites und langwieriges Werk werden bis es fertig ist . Für mich wird es eine Lebensaufgabe sein, der ich mir einigermassen gewachsen zu sein, aber auch zu werden wünsche. dazu wird mir sehr behülflich sein, wenn ich Ihr Interesse einigermassen auf das Buch fesseln kann . Der erste Theil schliesst leider nicht recht ab, er wird erst mit dem VI. Band zusammen einen abgerundeten Gegenstand, die Reaction von 1814-20, umfassen .". Die "Geschichte des 19. Jahrhunderts" erschien in 8 Bänden (1856-66). Die 1853 erschienene "Einleitung" hatte Gervinus eine Anzeige wegen Hochverrats und die Amtsenthebung an der Heidelberger Universität eingebracht. - Gervinus äußert sich in dem Brief auch über aktuelle politische Themen. " . Mir ist bange vor den Folgen eines frühen Friedens, aber auch vor der Fortdauer des Krieges; aber ich sehe nicht die Krefte, die dieser Aufgabe gewachsen sind . bin ich noch der Meinung, daß . der Friede folgen wird. Wenn es nicht geschieht, wird es an der Erbärmlichkeit der österreichischen Politik liegen, die wir in Deutschland in allen Klassen bewundert haben .". - Der Briefempfänger, Freiherr von Stockmar, war ein einflussreicher und bedeutender Staatsmann und enger, vertrauter Berater und Freund der Königin Viktoria und des Prinzen Albert. 1848 wurde er Gesandter am Frankfurter Bundestag und übte starken Einfluss auf die Nationalversammlung aus, ohne das ihm angetragene Ministeramt zu übernehmen (vgl. Bosl). Bestandsnummer des Verkäufers 27341
Titel: Eigenhändiger Brief mit Datum und ...
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Genua, 10. August 1848, Großoktav. 20,5 x 13,2 cm. 3 Seiten. Blindstempel. Mit Anschrift und Siegelresten. Kleiner Blattausriss bedingt durch Siegelbruch. Etwas gebräunt. DIE ITALIENISCHEN UNABHÄNGIGKEITSKRIEGE - BERICHT AUS DEM KRIEGSGEBIET Persönlicher, ausführlicher Brief aus Genua an Baron Christian Friedrich von Stockmar (1787-1863), der 1848 in Frankfurt als Bundestagsgesandter die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Sachen-Gotha vertrat. Gervinus war 1848 Abgeordneter der Nationalversammlung in Frankfurt, schied dort aber im Juli 1848 aus. Anschließend fuhr er mit seiner Frau nach Italien, mitten in die Kriegswirren des Ersten Unabhängigkeitskrieges der italienischen Staaten vom Kaisertum Österreich. "Ich muss mich entschuldigen, dass ich so ohne Abschied von Ihnen weggegangen bin. . ich fühlte. dass ich in Frankfurt nutzlos war, selbst für meine Zeitung ["Deutsche Zeitung"] unbrauchbar: mein Leiden ist dazu nicht blos körperlich; ich grollte tiefer als man er mir ansieht; mit dem Schicksal, als mich solche Zeiten mit solch einer zerrütteten Gesundheit erleben lässt; so folgte ich dem ärztlichen Rath meiner Frau . zur Reise nach Italien. . Ich bin Hier mitten in die Kriegswirren gerathen". Er berichtet, dass er weiter nach Neapel und Rom reist und hofft, dass er "da nicht so merkwürdige Dinge erlebt wie in Norditalien". - Ausführlicher in beiliegender Transkription. Bestandsnummer des Verkäufers 18188
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Heidelberg, 25. Mai 1860, Großoktav. 21,3 x 13,6 cm. 3 Seiten auf Doppelbogen. Etwas gebräunt. DIE MÜDIGKEIT DEUTSCHLANDS BEIM SCHREIBEN UND LESEN Umfangreicher Brief an Baron Christian Friedrich von Stockmar (1787-1863) in Coburg über den gescheiterten Versuch eines gemeinsamen "Zeitungsprojects": "Verehrtester Herr Baron! Sie haben es gleich anfangs befürchtet (wie ich selbst) dass es hier ein misslicher Versuch sei unser Zeitungsproject. . Ein Frankfurter Project ähnlicher Art fügte eine Vereinigung mit uns; dort hätten wir die Geldmittel gehabt, aber die Grundsätze wollten sich nicht vertragen. In Mannheim machte man große Anstrengungen, aber zu so großen . wie wir sie muthig glaubten, wollten sie doch nicht reichen . An beiden Orten wären wir übrigens nicht ganz frei von wirklichen Einflüssen gewesen, um den gemeinschaftlichen Interessen ungetheilt anzugehören. . Wir haben die gewünschten Mittel kaum über die Hälfte zusammengebracht. . Ich habe in den besten Jahren oft selbst gesagt: man sei des Schreibens und Lesens in Deutschland müde, und ich selber freute mich, dass es so sei; Nur seit vorigem Jahr wo alle Welt die Gefahren von außen kommen sieht, dachte ich, es sei nur eine Ausnahmenszeit gekommen, wo man Vernunft eher predigen dürfte und eher anhören müsste . . Wie gerne möchte ich Sie über die letzten und laufendsten Erlebnisse hören!". - Von Stockmar vertrat 1848 in Frankfurt als Bundestagsabgeordneter die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Sachsen-Gotha. Gervinus war 1848 Abgeordneter der Nationalversammlung, schied aber im Juli 1848 dort aus und legte zur selben Zeit die Redaktion der "Deutschen Zeitung" nieder. Bestandsnummer des Verkäufers 18187
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