Beschreibung
2 SS. 4to. An seinen Vater mit Dank für die vielen Beweise Ihres väterlichen Wohlwollens, dessen Sie meine Frau, während ihres letzten Aufenthalts in Radeberg, gewürdiget haben" und einer umständlichen Schilderung seiner augenblicklichen Beschäftigung: Unter die mir aufgedrungenen Arbeiten [.] gehört, zum Beyspiel, die Ausfeilung der hier beiliegenden, Ihnen zum Eigenthum dargebothenen Gedichte, wofür mich der Herr Autor, nach zahllosen Conferenzen und mühsamen Umänderungen, mit sechs Flaschen Wein beschenkte. Wenig genug! Doch immer noch mehr, als ich bis jetzt für ein langes Gedicht erhielt, welches ich für einen Sohn des Königs, auf Verlangen seines Gouverneurs, verfaßte. Ich stellte das Honorar dem eigenen Ermessen anheim; es vergingen aber beynahe vier Wochen, ohne daß etwas erfolgte. Endlich ward Jemand an mich abgeschickt, gegen den ich mich bestimmt erklären sollte, was ich verlange. Ich forderte aus Bescheidenheit nur halb so viel, als ich mir dafür von einem Buchhändler hätte bezahlen lassen; aber auf diese Kleinigkeit erwarte ich schon seit mehreren Tagen vergebens! So geht es mir häufig, daß ich für Leute, die ich nicht durch abschlägige Antworten vor den Kopf stoßen will, umsonst arbeiten muß. Auch Moritz Zeller erbat sich neulich in dem ersten Briefe, den er an mich schrieb, ein Hochzeitgedicht, weil einer seiner Prinzipale heirathet. Ich erfüllte, wiewohl recht ungern, seine Bitte. Aber dergleichen unfruchtbare Zumuthungen stören mich in meinen Hauptarbeiten, von welchen ich lebe, gar zu oft, und ich werde daher bald den festen Entschluß fassen müssen, alle solche Anforderungen, sie mögen kommen von wem sie wollen, standhaft zurück zu weisen [.]". Bestandsnummer des Verkäufers 7229
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