Beschreibung
4to. 1 p. In dem handgeschriebenen Brief berichtet Jean Cocteau einem trés cher ami" von der laufenden Arbeit und die vorhandenen Schwierigkeiten. […] Je suis hélas, comme vous, concernant la chose écrite. Elle s'éloigne de moi aussi vite et aussi silencieusement qu'une soucoupe volante. Je suis même en train de me donner des coups de pied dans le derrière pour les corrections de texte original que je dois reporter […]. En outre je ne vois plus dans ce livre que fautes, vides et contradictions […]. Il me semble que nos manuscrits arriveront ensemble chez Grasset. Je redoute fort que le vôtre ne réduise le mien en poudre et que les savants fassent des gorges chaudes de ma science artisanale […]."Cocteau schreibt, ihm gehe es wie dem Adressaten in Bezug auf den nicht näher erläuterten Sachverhalt. Sie entfernt sich so schnell und leise von mir wie eine fliegende Untertasse." Er verschiebe dafür sogar die Textkorrekturen. Cocteau äußert sich, viele Fehler, Lücken und Widersprüche in dem nicht näher genannten Buch zu erkennen und spekuliert, dass die Bücher (seines und vermutlich das des Briefempfängers), zur gleichen Zeit bei dem von Bernard Grasset (1881-1955) betriebenen Verlag Éditions Grasset & Fasquelle ankommen werden. Cocteau äußert die Befürchtung, dass die Wissenschaftler über seine handwerkliche Arbeit herziehen werden.Cocteau betrachtete seine Arbeit als Handwerk, wie auch die Wochenzeitschrift Die Zeit" 1952 anlässlich eines Besuchs des Künstlers in Hamburg beschreibt: Cocteau, der Romantiker, der zugleich der Mann der Theaterpraxis ist, der artisan", der sein Werk aus seiner Hände Arbeit entstehen läßt ( Mein Kopf ist dumm", sagt Cocteau), der alle Formen der Kunst erprobt, und der wie kein anderer ein Gefühl für die Bedürfnisse des breiten Publikums hat, ist auch der erste gewesen, der die universelle Bedeutung des Films als eines Vehikels der Poesie", als einer echten mythenbildenden künstlerischen Ausdrucksform erkannt hat. Denn im gleichen Sinne wie sein Theater will auch sein Film an das Herz des großen Publikums klopfen; er will wenn auch unter Beibehaltung der Falle" wahre Volkskunst werden. Erst vierzehn Tage nach der Uraufführung eines Werkes erreicht man das wirkliche Publikum", meint Cocteau. Dieses Publikum gewinnt man in dem Augenblick, wo sich, wie im Doppeladler , Jean Marais in der Schußlinie Edwige Feuilleres befindet und die Leute im Saale rufen (ich habe sie selbst gehört): Vorsicht, pass auf!""Trotz seiner Leistungen auf fast allen literarischen und künstlerischen Gebieten bestand Cocteau darauf, in erster Linie ein Dichter zu sein. Er nannte seine sämtlichen Werke Poesie. Eines seiner berühmten Zitate war der Spruch: Gute Erziehung besteht darin, zu verbergen, wie sehr man sich selbst schätzt und wie wenig die anderen.". Bestandsnummer des Verkäufers 80773
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