Beschreibung
signiertes Zeugnis des deutschen (später russischen) Landschaftsmalers Andreas Roller (1805-1891). Datiert Berlin, 21. Mai 1833. Andreas Roller war von 1831 bis 1834 im Königsstädtischen Theater in Berlin als Dekorateur und Maschinist tätig (starke Beeinflussung durch Karl Friedrich Schinkel). Transkription: "Zeugniß, Kraft welchen der unterzeichnete hirmit bestätiget, daß Hr. Friederich Pape bey dem Königstädtischen Theater als Decorations-Maler engagirt ist. Während der Zeit seines Engagement hat sich Herr Pape nicht allein durch Fleiß und Studium in seinem Kunstfache zum allgemeinen Vergnügen des hiesigen Publikums ausgezeichnet, sondern, sich auch durch seine sittliche Aufführung und moralischen Charakter die Achtung und Liebe aller edeldenkenden Menschen, die ihn umgeben, erworben, so daß Herr Pape als Mensch und Künstler die Vorzüglichste Empfehlung verdient. Berlin, den 21. May 1833. Andreas Roller, Decorateur u. Maschinenmeister des Königstädtischen Theaters." Mit schönem großem Síegel. Der Name "Pape" wurde handschriftlich aus "Pappe" korrigiert. Über Friedrich Pape: Christian Friedrich Pape (lt. Sterbeurkunde) bzw. Georg Friedrich Pape (lt. parallel angebotenen Zeugnissen und dem Artikel "Fryderyk Pape" in der "Enzyklopedia Teatru Polskiego"), geb. um 1812 in Berlin als Sohn des Portiers Georg Friedrich Pape und der Charlotte Louise, geb. Blancke, gest. als königlicher Hoftheatermaler am 22. November 1879 im Alter von 67 Jahren in Berlin. Er heiratete die Berlinerin Susette Rüppel. Bereits 1826 begann er als Schüler der Königlichen Kunstakademie (und des Hoftheatermalers Gest) seine Künstlerlaufbahn am Berliner Hoftheater. 1830 bis Ende 1834 war er Dekorationsmaler und Maschinist am Königsstädtischen Theater in Berlin. Ende 1834 unternahm er mit einem königlichen Stipendium eine zweijährige Studienreise in Italien. 1836 war er am Stadttheater Posen tätig; 1839 kehrte er für ein Jahr zum Königsstädtischen Theater zurück. 1840 bis 1847 arbeitete er für das Stadttheater Breslau und schuf dort 90 neue Dekorationen. 1847-50 (beim Stadttheater Hamburg) und 1850 (beim Landständischen Theater in Prag) schuf er Dekorationen für die Oper "Der Prophet". 1850-53 am Hoftheater zu Dresden; 1853 am Hoftheater Hannover (für seine dortigen Arbeiten wurde ihm die Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen), 1853-60 an der Hofbühne Schwerin, 1860 als Dekorationsmaler und Maschinist am Victoria-Theater in Berlin (unter dem Verwaltungschef Luwig Scabell, der als Branddirektor Berühmtheit erlangte). Nach Scabells Rücktritt ging Friedrich Pape an das Kai-Theater in Wien, das 1864 in Flammen aufging. Daraufhin war er bis 1871 beim Königlichen Theater in Warschau tätig, dann bis 1873 beim Stadttheater Breslau, 1874/75 beim Stadttheater Hamburg. 1875 kehrte er in seine Heimatstadt Berlin zurück, wo er am am 22. November 1879 im Alter von 67 Jahren als Königlicher Hoftheatermaler starb. (Quelle: Sterbeurkunde bei ancestry sowie Artikel in "Deutsche Bühnen-Genossenschaft" vom 21. Mai 1876, S. 87; eine Abschrift des gesamten Artikels kann von mir angefordert werden). Umfang: eine Seite (31,3 x 21,2 cm). Zustand: Zeugnis gefaltet; Papier fleckig, mit kleinen Einrissen in der Falz. Bestandsnummer des Verkäufers KST 200610 hellrote Mappe
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