Beschreibung
4to. 2 pp. Gestempelter Briefkopf Prof. Schrödinger | Zürich 6, Huttenstrasse 9". Inhaltsreicher und biographisch wichtiger Brief an einen namentlich nicht genannten Geheimrat" in Mittenwald. Verzeihen Sie mir, dass ich Ihren lieben Brief vom 7.VIII. aus Mittenwald erst so spät beantworte. Die ganze Zwischenzeit war mit lebhaften Verhandlungen hier in Zürich ausgefüllt, von denen ich allerdings schon seit einiger Zeit den Eindruck hatte, dass sie ergebnislos verlaufen würden. Denn es war die ganze Zeit nur in recht detaillierter Weise davon die Rede, was Universität und technische Hochschule von mir würden haben wollen, während das vice versa erst recht Spät zur Sprache kam. Ich habe gleich wohl so lang wie möglich fortgesetzt, weil ich bei meiner bisherigen Vorgesetzten Behörde an der Universität den aufrichtigen und lebhaften Wunsch fühlte, mich hier zu behalten. Aber hier sind die verfügbaren Mittel naturgemäss beschränkt. An der anderen Zürcher Stelle jedoch (wo die Mittel vorhanden wären) erkaltet hat dieser Wunsch, ich weiß nicht weshalb. So ist denn die Entscheidung gefallen. Ich kann wohl sagen, dass ich jetzt, dass sie gefallen ist, möglich gerne nach Berlin gehe. Man hat mir von dort jedes nur denk liche Entgegenkommen erwiesen, ich konnte sehen, dass man mich wirklich haben will, und das ist doch immer ein sehr angenehmes Gefühl. Ihre Gründe, kommod zu vermeiden, sind im wesentlichen auch die meinen. Man würde sicher Dinge hören, die man nicht gerne hört. Ich mag nicht gern den Leuten beim Feiern ihrer grossen Männer behilflich sein deren bewunderter duce z.B. von Walther Von der Vogelweide gesagt hat: wir schätzen die Dichtkunst, auch wenn sie nur mittelmäßig ist (oder so ähnlich).Sehr froh war ich, zu hören, dass der exponentielle Abfall nun vollkommen sichergestellt ist. Das schließt wirklich alle bisherigen Einwände aus und zeigt, dass die Abklärung eben von der Theorie zur Zeit noch nicht erfasst wird. Es ist rühren, wie wenig das die meisten Menschen stört. Man tut allgemein so, als wär die Theorie der" Uebergangswahrscheinlichkeiten" völlig gesichert. - Übrigens hat mir Gerlach hat, dass er höchst merkwürdige Dinge über die Beeinflussung der Linienintensität hin durch das Zusatz gefunden hat, die auch gar nicht in das allgemein akzeptierte Schema passen. Es ist freilich sehr schwer, übersichtliche Versuchsbedingungen herzustellen, man kann nie ein Niveau allein beeinflussen, sondern es werden stets alle in Mitleidenschaft gezogen, man weiß nicht genau wie.Äußerst interessant scheint mir die Versuche von Beutler (?), Bei Ladenburg, die in den Naturwissenschaften kurz referiert sind: bei mittelbarer Anregung von Na durch erregtes Hg ( sensibilisiert Fluoreszenz") ist die Intensitätsverteilung und den in Na Linien völlig verändert u.zw. derart, dass diejenigen Hübe" an den Na-Atomen am stärksten induziert werden, für die beinahe die ganze Hg-Energie benötigt wird, während diejenigen Hübe am Na seltener vorkommen, die viel kleiner sind als die verfügbare Energie der angeregten Hg-Atome. Es ist was Aehnliches wie bei der Anregung durch Elektronenstoß, eine Art Resonanz Erscheinung. Man wird allerdings mit dem Wort Resonanzerscheinung" eine Begriffsspaltung vornehmen müssen. Denn in gewissem Sinne ist ja nach der Wellenauffassung jeder solche Energieübergang ein exaktes Resonanzphänomen, z.B. beim Elektronenstoss…(Frequenz des stossenden Elektrons vor dem Stoss) minus(an das Atom abgegebene Anregungsenergie) ist gleich(Frequenz des Elektrons nach dem Stoss). […]"Erwin Schrodinger Typed Letter Signed. Two pages, 8.75" x 11", Zurich; September 3, 1927. Fascinating and lengthy letter written the year after he published the Schrodinger equation, which proved the basis for his 1933 Nobel Prize win. It is addressed to a Mr. Geheimrat and typed in German on his personal stationery. He announces he is leaving the University of Zurich for the Friedrich Wilhelm University in Berlin, where he would work closely with Al. Bestandsnummer des Verkäufers 83491
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