Beschreibung
4to. 1 p. Gedr. Briefkopf. Gelocht. An Herrn Kipfmüller: […]ich bin aeusserst erstaunt, in dem mir gesandten Katalog Ihrer Ausstellung den von Ihnen angeforderten Film ,30 Jahre Experiment nicht erwaehnt zu finden. Ich bin noch mehr erstaunt, dass der gleiche Schwindel, der aus begreiflichen Gruenden franzoesischer Seite ueber das Entstehen der Avantgarde verbreitet wird, auch von Ihnen aufgenommen wird. 3 Jahre vor der franzoesischen Avantgarde haben Eggeling und ich Avantgarde filme gmacht, und im Jahre 22 Ruttmann. Mein ,Rhythmus ist 1921 in Paris vorgefuehrt worden, ohne den stimulierenden Einfluss der Léger, René Clair, Man Ray Filme vermindern zu wollen, sollte es doch moeglich sein dass Deutsche Veranstaltungen von den faktischen Tatsachen Notiz nehmen. […]"Hans Richter orientierte sich zunächst am Kubismus und Expressionismus. 1916 schloss sich Richter in Zürich den Dadaisten an. 1921 kam er zum experimentellen Film, wobei Richter dessen abstrakte Spielart (Film als musikalische Analogie) wesentlich weiterentwickelte. 1940 emigrierte Richter in die USA.Ab 1922 kam Richter erneut nach Berlin. In dieser Zeit schloss er sich der Gruppe De Stijl sowie den Konstruktivisten an. Kurze Zeit später (1923 1926) gab er mit Werner Graeff und Mies van der Rohe die Zeitschrift G heraus. In der Folgezeit entstanden einige innovative Filme. 1926 verwendete Richter in Filmstudie erstmals Bestandteile aus der gegenständlichen Welt, die er jedoch durch geschickte Montage zu abstrakten Stilelementen umfunktionierte.Über die Niederlande und die Schweiz konnte Richter 1933 emigrieren, doch erst 1940 glückte ihm die Auswanderung in die Vereinigten Staaten. Dort angekommen, gelang es ihm im Jahre 1941 eine Lehrtätigkeit am College of the City of New York zu bekommen, er übernahm die Leitung des Filminstitutes. Noch 1944 begann er mit den Vorbereitungen zu seinem vielleicht berühmtesten Werk, Dreams That Money Can Buy, der Film wurde 1947 vollendet. Bei diesem Meisterwerk wirkten unter anderem Marcel Duchamp, Max Ernst, Fernand Léger und Man Ray mit. Ein weiterer bekannter Film entstand 1956 in Zusammenarbeit mit Jean Cocteau. In 8x8 verarbeitete Richter filmisch acht Schachpartien, wieder stand ihm eine prominente Besetzung zur Seite: der auch als Schachspieler sehr erfolgreiche Künstler Marcel Duchamp (in der Rolle als weißer König), Hans Arp, Alexander Calder, Jean Cocteau, Max Ernst, Richard Huelsenbeck, J. Levi, J. Matisse, Dorothea Tanning und Yves Tanguy. Bestandsnummer des Verkäufers 81227
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